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30. Juli 2014
Marsh prognostiziert Anstieg der Schäden aus Warenkreditversicherungen in Europa

Marsh prognostiziert Anstieg der Schäden aus Warenkreditversicherungen in Europa

In der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) wird in den verbleibenden Monaten des Jahres 2014 laut dem Bericht EMEA Trade Credit Market Update des Industrieversicherungsmaklers und Risikoberaters Marsh mit einem Anstieg der Schäden aus Warenkreditversicherungen gerechnet.

Viele Unternehmen in dieser Region leiden unter Liquiditätsengpässen, weil sie sich mit ihren Wachstumsbestrebungen übernommen haben. Dem EMEA Trade Credit Market Update zufolge verzeichneten – nach einem kontinuierlichen Rückgang in den letzten drei Quartalen des Jahres 2013 – nun mehrere Länder im ersten Quartal dieses Jahres einen Anstieg der Schäden in der Kreditversicherung. Marsh geht davon aus, dass dieser Aufwärtstrend in den kommenden 12 bis 18 Monaten seinen Höhepunkt erreicht. „In der EMEA-Region und speziell in Deutschland haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessert, und das Vertrauen der Unternehmen steigt. Trotz dieser positiven Indikatoren lehrt uns die Vergangenheit, dass einige Unternehmen in ihrem Wachstumsbestreben ihre finanziellen Kapazitäten nach einer Rezession überstrapazieren“, erläutert Dietmar Bulla, Leiter des Geschäftsbereichs Credit, Surety & Political Risks von Marsh Deutschland. Die positive Wirtschaftsleistung in Deutschland lässt die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Vergleich zu 2013 noch einmal sinken, die Schadenhöhen bei einer Insolvenz steigen jedoch. Dem Bericht von Marsh zufolge sind die Versicherungsprämien in den Regionen und Branchen, in denen die Versicherer um gute und gut gemanagte Risiken wetteifern, nach wie vor sehr attraktiv.

Weitere Ergebnisse des Marsh-Berichts: Die Deckungssummen werden zwar in den meisten westeuropäischen Ländern erhöht, es gibt jedoch nach wie vor Wirtschaftsbereiche mit eingeschränkter Deckung, wie beispielsweise Papier/Zellstoffe, Bauwesen und Elektronik. Im Hinblick auf die Deckungssummen in Osteuropa zeigen sich die Versicherer zurückhaltender, was teils auf politische Unsicherheiten und Insolvenzprognosen zurückzuführen ist. In der Türkei und in Dubai hingegen führen die in großem Maße vorhandenen Kapazitäten am Versicherungsmarkt sowie der lokale Wettbewerb dazu, dass Unternehmen bei einer Vertragsverlängerung von günstigeren Konditionen profitieren. In Südafrika werden die Versicherer angesichts zunehmender Insolvenzen vorsichtiger.