AssCompact suche
Home
Sachwerte
9. Juli 2015
Neue Trends bei geschlossenen Fonds

Neue Trends bei geschlossenen Fonds

Das Emissionsvolumen geschlossenen Alternativen Investmentfonds (AIF) hat im zweiten Quartal 2015 kräftig zugelegt. Die Zahl der neuen Fonds hat sich laut einer Untersuchung von Scope Ratings sogar verdoppelt. Auf Produktebene gab es dabei einen klaren neuen Trend.

Von April bis Juni 2015 sind laut Scope Ratings 14 geschlossen AIF emittiert worden – und damit doppelt so viele wie im Vorquartal. Das geplante Emissionsvolumen lag mit insgesamt 355 Mio. Euro in etwa zwei Drittel höher. Der Trend geht dabei ganz klar zu kleineren Fondsvolumen. Im Durschnitt betrug das Eigenkapitalvolumen der Fonds bei rund 25 Mio. Euro. 2014 waren es noch mehr als 70 Mio. Euro.

Kleinere Volumen

Im vergangenen Jahr kamen darüber hinaus noch einige Fonds mit einem Eigenkapitalvolumen von mindestens 100 Mio. Euro auf den Markt. Im zweiten Quartal 2015 hatte hingegen der „ProReal Deutschland Fonds 4“ mit einem Eigenkapital von 75 Mio. Euro das höchste Volumen. Kleinster Fonds war der „PCE – Monarch Empress“ mit einem prospektierten Eigenkapital von lediglich 7 Mio. Euro.

Spezialthemen im Trend

Einige Fonds wie etwa der Habona Kita Invest 1 wurden zu einem Publikums AIF umstrukturiert, damit Anleger auch nach dem KAGB weiter investieren können. Viele der neuen Produkte stammen laut Scope Ratings von kleineren, zum Teil sehr spezialisierten Emissionshäusern, die ihre ersten Fonds unter den neuen gesetzlichen Regelungen im AIF-Mantel an den Start gebracht haben, wie etwa ein Regionalflugzeugfonds von HEH oder ein Flusskreuzfahrtfonds von PCE. Die Dominanz von Immobilien wurde damit zwar nicht aufgehoben aber zumindest etwas geschmälert. Acht der 14 Fondsemissionen waren allerdings weiter Immobilienfonds. Auch am Volumen hatten sie einen Anteil von fast zwei Drittel.

Nüchterner Ausblick

Trotz der spürbaren Belebung befindet sich das Emissionsvolumen weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Scope sieht unter anderem die teilweise Zurückhaltung im Vertrieb als Grund an und erwartet in den kommenden Quartalen lediglich moderat wachsende Emissionsvolumina. Zahlreiche Anbieter hätten noch großvolumige Fonds im Vertrieb und müssten diese zunächst ausplatzieren. Darüber hinaus herrschen bei Sachwerten eine hohe Ankaufskonkurrenz und damit hohe Preise, was die Erzielung attraktiver Zielrenditen erschwert. (mh)