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23. August 2023
Verbraucherschützer fordern weiterhin ein Provisionsverbot

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Verbraucherschützer fordern weiterhin ein Provisionsverbot

Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat eine Stellungnahme zum Entwurf der EU-Kleinanlegerstrategie veröffentlicht. Darin fordern die Verbraucherschützer weiterhin die Einführung eines Provisionsverbotes. Unterdessen hat eine Spiegel-Recherche das Aus des Provisionsverbotes nachgezeichnet.

Spiegel zeichnet Weg für Provisionsverbots-Aus nach

Unterdessen hat eine Recherche des Spiegels und der Nichtregierungsorganisation (NGO) abgeordnetenwatch.de nachgezeichnet, wie womöglich das von EU-Finanzkommissarin Mairead McGuinness ursprünglich geplante generelle Provisionsverbot doch noch gekippt wurde. Eine entscheidende Rolle spielte dabei ein Brief von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP).

Demnach hätten sich Vertreter von Banken und Finanzvertrieben, darunter der DVAG-nahe Deutsche Unternehmensverband Vermögensberatung (DUV), im Herbst 2022 in Briefen an das Bundesfinanzministerium gegen das Provisionsverbot gewehrt und um Unterstützung gebeten. Wenige Wochen nach Eingang der Briefe habe Lindner laut Spiegel-Recherchen Ende Dezember 2022 an McGuinness geschrieben, dass er „sehr besorgt“ über die Pläne der EU-Kommission sei und sie für falsch halte. Der provisionsbasierte Vertrieb erlaube Kleinanlegern einen „schnellen Zugang“ zu Finanzprodukten, ohne das Risiko, dafür bezahlen zu müssen. Die Art der Beratervergütung werde den Anlegern überlassen, argumentierte Lindner darin weiter. Mit seinem Brief habe Lindner ferner klar gemacht, dass mit ihm ein Provisionsverbot nicht zu machen sei.

Und die Haltung der Bundesregierung zu EU-Vorhaben habe laut Spiegel stets großes Gewicht, insbesondere in der Finanzmarktpolitik, da das private Geldvermögen Deutschlands innerhalb der EU am größten sei. (as)

Bild: © wabeno – stock.adobe.com

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Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Henning Jordan… am 24. August 2023 - 13:05

Warum kommt eigentlich niemand auf die Idee den Produktanbietern mehr auf die Finger zu schauen! Immer sollen es die kleinsten richten! Wer achtet hier auf die Kosten, die sich die Unternehmen einverleiben?

Wenn die Honorarvereinbarung zu mehr Sicherheit für die Verbraucher beitragen soll, dann müsste auch exakt geregelt sein, wieviel Zeitaufwand und somit Honorar für die jeweilige Beratung sein darf.

Ein Provisionsverbot würde eventuell zu einer besseren Beratung für vermögendere Kunden führen, jedoch für die breite Masse eher zu keiner Beratung mehr.

Was sich mit Sicherheit ändern würde: die Zahl der Vermittler würde wohl deutlich weiter sinken!