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16. April 2024
Versicherer beklagen Regulatorik im Bereich Nachhaltigkeit
Midsection of businessman using laptop with computer mouse on grass

Versicherer beklagen Regulatorik im Bereich Nachhaltigkeit

Mehr als vier von fünf Versicherern empfinden die regulatorischen Anforderungen im Bereich Nachhaltigkeit als zu hoch. Die Anzahl der Mitarbeiter, die sich vorrangig mit dem Thema beschäftigen, steigt derweil. Das hat eine aktuelle Umfrage des German Sustainability Network ergeben.

Die große Mehrheit der Versicherer (83%) schätzen die regulatorischen Anforderungen im Bereich Nachhaltigkeit als zu hoch ein. Das hat eine aktuelle Umfrage des German Sustainability Network (GSN) von 35 deutschen Versicherern ergeben. Das GSN verschafft sich mit regelmäßigen Befragungen halbjährlich einen Überblick darüber, wie es um die Nachhaltigkeitsbemühungen der Versicherer bestellt ist. Die aktuelle Befragung stellt die fünfte Auflage der Umfrage dar.

Fast genauso viele Unternehmen hadern derweil mit der inhaltlichen Ausgestaltung der Anforderungen: 79% halten sie für praxisuntauglich – deutlich mehr als noch bei der letzten Umfrage (47%).

Mehr Personen im Unternehmen beschäftigen sich mit Nachhaltigkeit

Immerhin – es zeigt sich ein leichter Anstieg im wahrgenommenen Transformationsfortschritt. Erstmals gab ein Versicherer an, einen Transformationsfortschritt von 70% erreicht zu haben, 40% schätzen ihren Transformationsgrad zwischen 50% und 70% ein. Das größte Hemmnis hinsichtlich der ganzheitlichen Transformation ist der Personalmangel. Engpässe gibt es auch beim Know-how, Mindset und finanziellen Ressourcen, jedoch in einem geringeren Umfang.

Trotz des personellen Engpasses beschäftigen sich mehr Personen in den Unternehmen ausschließlich oder im Schwerpunkt mit dem Thema Nachhaltigkeit. Die durchschnittliche Anzahl ist seit der letzten Umfrage von 4,6 Personen auf 6,5 Personen gestiegen. Nur noch acht der befragten Unternehmen geben an, einen oder gar keinen Mitarbeiter mit Zuständigkeit in dem Bereich zu beschäftigen.

Viele To-dos in der Kapitalanlage

Die meisten To-dos im Bereich Nachhaltigkeit sehen die Versicherer weiterhin in der Kapitalanlage, wo 80% der Unternehmen viele bzw. sehr viele Aufgaben sehen. Auch in der Unternehmenskommunikation, im Risikomanagement (jeweils 60%) und in der Produktentwicklung (50%) sehen viele Unternehmen Handlungsbedarf. Am wenigesten Handlungsbedarf sehen die Unternehmen hingegen in den Bereichen IT und Schadenmanagement.

Als wichtiges Nachhaltigkeitsthema für das laufende Jahr geben 24 der 35 befragten Unternehmen die Berichterstattung im Rahmen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) an, einschließlich der Durchführung der Wesentlichkeitsanalyse. (js)

Bild: © Andrey Popov – stock.adobe.com