Ab 01.08.2016 ist bei der Württembergische Lebensversicherung AG und der Karlsruher Lebensversicherung AG Schluss mit der „Klassik“. Laut einer Pressemitteilung werde die Vermittlung der konventionellen Klassikprodukte im Bereich der privaten Rentenversicherung bis auf Weiteres eingeschränkt. Betroffen seien auch Rürup- und Riester-Produkte. Ausgenommen ist nach Unternehmensangaben jedoch die Betriebliche Altersvorsorge. Stärken wolle man nun den Verkauf der modernen Rentenproduktlinien.
„Klassik“ steht vor dem Aus
Mit der Ausrichtung der Produktpalette auf moderne Rentenprodukte stehen die Württembergische und die Karlsruher Lebensversicherung nicht alleine da. Immer weniger Versicherungsgesellschaften halten an der klassischen Lebensversicherung fest. Im Laufe der vergangenen zwölf Monate haben sich laut einer Analyse des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) 13 Versicherer dazu entschieden, die Klassiktarife nicht mehr anzubieten. Laut der Analyse sei die Anzahl an Alternativen zu den Klassikprodukten im gleichen Zeitraum um das Dreifache gestiegen (siehe auch Die privaten Rentenversicherungen mit den besten Noten).
Niedrigzins und Solvency II
Die Württembergische und die Karlsruher Lebensversicherung begründen ihre Entscheidung mit den nochmals gesunkenen Zinsen. Das Problem hierbei: Produkte mit hohen und langfristigen Garantien sind mit einem hohen Solvenzkapital zu hinterlegen. Die hierfür notwendigen Anlagen müssen risikoarm sein. Damit unterliegen diese aber auf absehbarer Zeit einer sehr geringen Verzinsung, so die Einschätzung der beiden Versicherungsunternehmen. Sobald sich die Rahmenbedingungen und insbesondere das Zinsumfeld ändere, werde man die klassischen Rentenprodukte neu prüfen. (kb)
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