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19. Juni 2023
Immobilien mit Wärmepumpe bis zu 17% teurer

Immobilien mit Wärmepumpe bis zu 17% teurer

Auf dem Immobilienmarkt sind die meisten inserierten Objekte noch mit Öl- oder Gasheizung ausgestattet. Wohnungen oder Häuser mit Wärmepumpe sind dagegen rar, stehen aber bei Käufern hoch im Kurs. Und dies macht sich auch beim Preis bemerkbar, wie eine Auswertung von immowelt zeigt.

Zukunftsfähige Wärmepumpen als Heizanlagen liegen im Trend. Dies verdeutlichten jüngst auch aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts. Demnach wurden Wärmepumpen im Jahr 2022 in mehr als der Hälfte der neuen Wohngebäude als primäre Heizenergiequelle eingesetzt (AssCompact berichtete). Das Immobilienportal immowelt hat im Rahmen einer Analyse das Angebot und die Preise von Kaufimmobilien mit und ohne Wärmepumpe beleuchtet.

Immobilien mit Wärmepumpe noch in der Minderheit

Die meisten zum Kauf inserierten Immobilien hierzulande sind noch mit Öl- und Gasheizungen ausgestattet. Häuser und Wohnungen mit Wärmepumpen sind noch eher selten. So verfügen lediglich 6,7% der seit 2017 auf immowelt angebotenen Wohnungen oder Häuser laut Inseratsangabe über eine Wärmepumpe. 16,5% der Objekte haben eine Ölheizung, der Löwenanteil mit 44,1% eine Gasheizung.

Die Wärmepumpe ist aber klar auf dem Vormarsch, wie sich auch an der Veränderung des Angebots auf immowelt ablesen lässt. Während sich der Anteil an Kaufinseraten mit Wärmepumpen 2017 nur auf 4,6% belief, ist er nun mit fast 10% doppelt so hoch.

Häuser und Wohnungen mit Wärmepumpe heiß begehrt

„Die Turbulenzen des Erdgaspreises im letzten Jahr und die derzeit tobende Debatte um das Gebäudeenergiegesetz haben den Markt für Wohnimmobilien nachhaltig verändert“, erklärt Felix Kusch, Country Managing Director bei immowelt. „Die Art der Heizung ist nun ein zentrales Merkmal einer Immobilie. Kaufinteressenten fürchten hohe Neben- oder Folgekosten für den Tausch bei in die Jahre gekommenen Heizanlagen.“

Wärmepumpe treibt die Preise

Da Öl- und Gasheizungen als Auslaufmodelle gelten, sind Häuser und Wohnungen mit Wärmepumpe bei Immobilienkäufern umso mehr gefragt. Und das wirkt sich auch auf den Preis aus. Laut Analyse von immowelt ist der Angebotspreis einer Eigentumswohnung mit Wärmepumpe in den 14 größten Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern im Mittel um knapp über 15% höher als für eine vergleichbare Immobilie mit Ölheizung. Geräte mit Erdgas, die gemeinhin als etwas moderner gelten als Heizöl, haben hingegen kaum einen preissteigernden Effekt auf den Immobilienpreis: Der Preis ist bei Gasheizungen nur im niedrigen einstelligen Prozentbereich höher als bei Ölanlagen.

Die Werte wurden mittels eines hedonischen Verfahrens errechnet, das alle anderen Merkmale einer Immobilie kontrolliert. Dass Wärmepumpen tendenziell in Gebäuden neueren Baujahres installiert sind und diese höhere Preise erzielen, ist also nicht ausschlaggebend für den Wärmepumpen-Preisaufschlag, wie die Experten von immowelt ausführen.

Preisaufschlag von bis zu 17%

In Städten mit 50.000 bis 500.000 Einwohnern treibt die Wärmepumpe den Preis sogar noch stärker: Hier sind die Angebotspreise von Wohnungen mit Wärmepumpe um 17% teurer als von Objekten, die mit Öl beheizt werden. Häuser mit Wärmepumpe kosten an die 13% mehr als solche mit Ölheizungen.

Laut immowelt lässt sich die Tatsache, dass der Effekt bei Häusern prozentual niedriger ausfällt, darauf zurückführen, dass Einfamilienhäuser tendenziell höhere Preise erzielen als Eigentumswohnungen. Der Preisaufschlag für eine Wärmepumpe könne bei Häusern absolut sogar höher sein, falle aber prozentual angesichts des höheren Gesamtpreises dann geringer aus.

Da der Anteil an Immobilien mit Wärmepumpe wie eingangs erwähnt in den vergangenen Jahren stetig gewachsen ist, dürfte der Preisaufschlag für Wärmepumpen somit perspektivisch abnehmen.

Weitere Informationen zur Analyse finden sich hier. (tk)

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Bild: © Studio Harmony – stock.adobe.com