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12. Juni 2023
Über die Hälfte der 2022 gebauten Wohngebäude mit Wärmepumpe

Über die Hälfte der 2022 gebauten Wohngebäude mit Wärmepumpe

In immer mehr neuen Wohngebäuden in Deutschland kommt die Wärmepumpe zum Einsatz: Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, heizen 57% der im Jahr 2022 gebauten Wohngebäude mit Wärmepumpen. 2015 betrug der Anteil von Wärmepumpen als primäre Heizung noch 31,4%.

Während derzeit viel um das neue Heizgesetz diskutiert wird, zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis): Die Wärmepumpe ist hierzulande weiter auf dem Vormarsch. Sie ist der am häufigsten eingesetzte Heizungstyp in neuen Wohnhäusern in Deutschland. Wärmepumpen wurden im Jahr 2022 in mehr als der Hälfte der neuen Wohngebäude als primäre Heizenergiequelle eingesetzt. Von 2021 bis 2022 erhöhte sich der Anteil um mehr als 6 Prozentpunkte von 50,6% auf 57,0%. Im Jahr 2015 hatte der Anteil noch bei 31,4% gelegen.

Vor allem in Ein- und Zweifamilienhäusern

Verwendet werden Wärmepumpen insbesondere in Ein- und Zweifamilienhäusern: Laut Destatis wurde in 60,6% aller 2022 fertiggestellten Ein- und Zweifamilienhäuser eine Wärmepumpe installiert. Deutlich seltener war der Einbau in Mehrfamilienhäusern mit 35,8%. Mehrfamilienhäuser werden zu 21,4% mit Fernwärme und zu 34,0% mit Erdgas beheizt.

Anteil erneuerbarer Energien als Heizenergiequelle steigt auf 74,7%

Wie die Daten des Statistischen Bundesamts außerdem zeigen, kommen in immer mehr neuen Wohngebäuden in Deutschland erneuerbare Energien zum Heizen zum Einsatz: Drei Viertel (74,7%) der im Jahr 2022 fertiggestellten Wohngebäude werden ganz oder teilweise mit erneuerbaren Energien beheizt. Somit erhöhte sich deren Anteil gegenüber dem Jahr 2021, als es noch 70,7% waren, um 4 Prozentpunkte. 2015 hatte der Anteil noch 61,5% betragen. Von den neu gebauten Einfamilienhäusern werden 77,0% ganz oder teilweise mit erneuerbaren Energieträgern beheizt, bei Zweifamilienhäusern sind es 80,9% und bei den Häusern mit drei oder mehr Wohnungen 58,7%.

Als primäre, also überwiegend für das Heizen eingesetzte, Energiequelle werden erneuerbare Energien in 61,4% der im Jahr 2022 fertiggestellten Wohngebäude verwendet. Im Jahr 2015 hatte der Anteil noch bei 38,0% gelegen.

Zu den erneuerbaren Energien bei Heizungen zählen neben Erd- oder Luftwärmepumpen (Geothermie oder Umweltthermie) auch Solarthermie, Holz (z. B. Pelletheizungen oder Kaminöfen), Biogas/Biomethan sowie sonstige Biomasse. Konventionelle Energieträger sind Öl, Gas und Strom. Fernwärme als weitere Energiequelle wird in der Statistik weder zu den erneuerbaren noch zu den konventionellen Energieträgern gerechnet.

Gasheizungen kommen immer seltener zum Einsatz

Wie die Statistiker weiter mitteilen, wurde im Jahr 2022 in 28,0% der Neubauten Erdgas eingesetzt. Erdgas ist damit die zweitwichtigste primäre Energiequelle. Der Anteil von Gasheizungen als primäre Energiequelle ist in den vergangenen Jahren permanent gesunken. 2021 hatte er noch bei 34,4% und 2015 bei 51,5% gelegen. Primär mit Fernwärme beheizt wurden 8,0% der neuen Wohngebäude. Ölheizungen kamen nur noch in 0,4% der Neubauten als primäre Energiequelle zum Einsatz.

Strom, Solarthermie und Holz wichtigste sekundäre Heizenergiequellen

Kam in neuen Wohngebäuden eine weitere (sekundäre) Energiequelle zum Einsatz, waren dies vor allem Strom (12,9%) sowie die erneuerbaren Energieträger Solarthermie (11,9%) und Holz (11,3%).

Baugenehmigungen zeigen Trend zu erneuerbaren Energien

Dass immer mehr Menschen beim Heizen auf erneuerbare Energien setzen, offenbart sich auch beim Planen neuer Wohngebäude. Laut Destatis sollen 83,1% der 2022 genehmigten rund 110.700 Wohngebäude ganz oder teilweise mit erneuerbaren Energien beheizt werden. Als primäre Energiequelle kommen erneuerbare Energieträger in gut drei Viertel (75,7%) der genehmigten Wohngebäude zum Einsatz. (tk)

Bild: © Georg – stock.adobe.com