Deutsche Anleger verzweifeln an Niedrigzinsen
<p>77% der deutschen Anleger wissen aktuell nicht, wo und wie sie ihr Geld noch sinnvoll anlegen können. Gleichzeitig ist mehr als ein Drittel unzufrieden mit seiner Anlage. Das ergab eine repräsentative Befragung, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Düsseldorfer TARGOBANK unter 1.006 beratungsaffinen deutschen Anlegern ab einem Alter von 40 Jahren durchgeführt hat. </p><h5>Angstparker </h5><p>Aus Angst etwas falsch zu machen und Geld zu verlieren, gaben mehr als drei Viertel der Befragten an, eine Änderung ihres Depots zu scheuen. Dabei halten 71% ihre Anlagestrategie aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen für überdenkenswert. Doch statt zu handeln, parken zwei Drittel ihr Geld derzeit lieber auf dem Konto. Für 83% sind Ausgabeaufschläge ein Hindernis, Anlageprodukte wie Fonds häufiger zu kaufen oder zu tauschen.</p><h5>Ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis</h5><p>Entsprechend der Verlustängste ist auch das Sicherheitsbedürfnis vieler Anleger ausgeprägt. So beschreiben rund zwei Drittel ihre persönliche Anlagestrategie als konservativ bis sicherheitsorientiert. Nicht einmal jeder Zehnte beschreibt seine Anlagestrategie als gewinnorientiert (8%) oder risikobewusst beschrieben. Zurückhaltend äußert sich auch die Mehrheit der Befragten hinsichtlich der Renditeerwartung. So gelten Geldanlagen mit einer jährlichen Rendite zwischen 2 und 5% für die Mehrheit der Anleger als attraktiv.</p><h5>Informationsdefizite</h5><p>Trotz der stetig zunehmenden Informationsquellen zu Geldanlagemöglichkeiten fühlt sich laut er Umfrage jeder dritte Anleger wenig gut bis überhaupt nicht gut informiert. Die mit großem Abstand wichtigste Informationsquelle beim Thema Geldanlage ist dabei weiterhin der Bankberater, den 72% der Befragten genannt haben. Danach folgen Freunde, Bekannte und Familie (43%), Onlineangebote (37%) gefolgt von TV-Ratgeber (31%) und Fachzeitschriften (25%).</p><h5>Widerspruch bei Bankberatung</h5><p>In Bezug auf Bankberater hat die Umfrage aber auch einen Widerspruche zutage gefördert: Zwar sind sie mit großem Abstand die wichtigste Informationsquelle beim Thema Geldanlage. Allerdings äußern 68% der Anleger die Befürchtung, dass Berater meist Anlageprodukte anbieten, an denen die Bank am meisten verdient. Darüber hinaus bemängeln viele Anleger eine fehlende Flexibilität bei den Anlageprodukten: So gaben 41% der Anleger an, mit den von vielen Banken angebotenen Produkten nicht ausreichend auf Marktschwankungen reagieren zu können. Das führt unter anderem dazu, dass schwächere Marktphasen lieber ausgesessen werden statt schwach performende Geldanlagen zu tauschen (68%). (mh)</p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/64103CF6-D5ED-40A9-8D66-601FDC9F4F2E"></div>