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Fonds für Konsumentenkredite als nachhaltig eingestuft

Der Alternative Investmentfonds nordIX European Consumer Credit Fonds der nordIX AG erfüllt die Nachhaltigkeitsanforderungen gemäß Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung. Der Fonds ist auf europäische Konsumentenkredite spezialisiert.

nordIX European Consumer Credit Fonds – so lautet der Name des ersten deutschen Fonds für europäische, digital vermittelte Konsumentenkredite. Er wird von dem Fixed Income Spezialisten nordIX AG verwaltet wurde nun als sogenannter Artikel-8-Fonds gemäß der Offenlegungsverordnung der Europäischen Union eingestuft. So werden Fonds eingestuft, die ökologische und/oder soziale Merkmale (ESG) konsequent bei ihren Investitionsentscheidungen berücksichtigen.

Das bedeutet die Einstufung für Investoren

Wie es in der Mitteilung der nordIX AG heißt, hätten die Investoren durch die Klassifizierung nach Artikel 8 die Sicherheit, dass nordIX im Rahmen des Portfolio- und Risikomanagements Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt. So werden im Selektionsprozess für den nordIX European Consumer Credit Fonds Kreditplattformen konsequent ausgeschlossen, die Wucherzinsen verlangen oder Waffen, Alkohol, Drogen oder Tabak finanzieren. Darüber hinaus achtet das Fondsmanagement darauf, dass die Plattformen die Inkasso-Standards analog zu den Standards des Bundesverbands für Inkasso und Forderungsmanagement einhalten. Wenn Kreditplattformen ihren Schwerpunkt auf die Finanzierung nachhaltiger Projekte setzen, werden diese bei der Anlageselektion bevorzugt.

Für nordIX sei ESG-Integration ein Element der Portfolio-Optimierung. Ergänzend zu den Kennzahlen der Kreditnehmer bezieht das Fondsmanagement des nordIX European Consumer Credit Fonds systematisch Nachhaltigkeitsaspekte in den Investmentprozess ein, mit dem Ziel, das Rendite-Risiko-Profil des fonds zu verbessern.

Über den nordIX European Consumer Credit Fonds

Der nordIX European Consumer Credit Fonds ist ein Alternativer Investmentfonds, der in europäische Konsumentenkredite von Market Place Lending (P2P)-Plattformen und „Buy Now Pay Later“-Anbietern investiert. Der Schwerpunkt des im April 2021 aufgelegten und ersten deutschen Fonds, der sich auf digital vermittelte Konsumentenkredite fokussiert, liegt dabei auf der Eurozone. Die Laufzeiten der Konsumentenkredite liegen je nach Land im Durchschnitt zwischen 18 und 60 Monaten.

Neben der Laufzeit der Darlehen und einer breiten Diversifikation steht bei der Selektion der erworbenen Kredite das Verhältnis von Ausfallwahrscheinlichkeit und Zins im Mittelpunkt der Analyse des Fondsmanagement. Das Fondsvermögen des im Jahr 2021 aufgelegten Fonds beläuft sich aktuell auf rund 69 Mio. Euro. (mki)

Bild: © witsarut – stock.adobe.com

 

Nachhaltiger Fondsmarkt trotzt dem schwierigen Umfeld

Trotz Ukraine-Krieg, Inflation und Zinswende ist der Markt für nachhaltige Kapitalanlagen 2022 weiter gewachsen. Diese Bilanz hat nun der Fondsverband BVI gezogen. Auch die ESG-Abfragepflicht oder die Umklassifizierungen bei Artikel-9-Fonds haben der Dynamik nichts anhaben können.

Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds mit deutlichen Kursverlusten bei Aktien und Anleihen (AssCompact berichtete: BVI: So lief 2022 für die Fondsbranche) ist das verwaltete Vermögen von Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen gemäß der EU-Offenlegungsverordnung im Jahr 2022 deutlich gewachsen. Das hat der deutsche Fondsverband BVI mitgeteilt. Demnach betrug das Fondsvermögen zum Jahresende 739 Mrd. Euro, was einem Anstieg von rund 12% im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Fast die Hälfte des Publikumsfondsvermögens besitzt Nachhaltigkeitsmerkmale

Über das Gesamtjahr hinweg betrachtet gab es laut BVI vor allem im ersten (+4,9%) und vierten (+6,1%) Quartal deutliche Zuwächse beim Fondsvermögen. Dagegen wurden im zweiten (–2,2%) und dritten Quartal (–3,4%) beeinflusst vom Beginn des Ukraine-Krieges sowie der kräftig anziehenden Inflation größere Vermögensabflüsse bei Publikumsfonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen registriert. Bei Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen entfallen laut BVI 135 Mrd. Euro auf Spezialfonds für institutionelle Investoren, bei denen die Anlagestrategie meist individuell zwischen Fondsgesellschaft und Anlegern ausgestaltet werden. Den Löwenanteil machen aber eindeutig Publikumsfonds mit einem Volumen von inzwischen über 600 Mrd. Euro aus. Damit entfallen 47% des gesamten Publikumsfondsvermögens auf Artikel-8/9-Produkte. Bei Einführung der Offenlegungsverordnung im März 2021 waren es noch 25%, erläuterte der BVI in einer Pressemitteilung.

Einführung der ESG-Abfragepflicht hatte kaum Folgen

Mit der Einführung der ESG-Abfragepflicht im Vertrieb von Versicherungsanlageprodukten im August 2022 haben sich die Rahmenbedingungen im Kleinanlegersegment nochmals markant verändert. Seitdem dürfen an Kunden mit Nachhaltigkeitspräferenzen nur noch Produkte vertrieben werden, die entweder die wichtigsten nachteiligen Auswirkungen auf bestimmte Nachhaltigkeitsziele (PAI) in der Anlagestrategie berücksichtigen oder einen Mindestanteil nachhaltiger Investitionen bzw. Investitionen im Sinne der EU-Taxonomie vorsehen, erinnert der BVI. Doch wegen fehlender verbindlicher Berechnungsmethoden sei unter anderem die Bestimmung der nachhaltigen Investitionen auf Fondsebene schwierig, merkt der BVI an. Für die Zusage von Taxonomiequoten sei z. B. die Datenlage in vielen Fällen noch nicht ausreichend. Allerdings hätten diese Unsicherheiten auf Basis der aktuellen Zahlen den Nettoabsatz bei Publikumsfonds kaum beeinträchtigt, resümiert man beim Fondsverband. So lag im Jahr 2022 das Neugeschäft bei Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen bei über 5 Mrd. Euro, während aus Fonds ohne Nachhaltigkeitsmerkmale im Jahresverlauf rund 9 Mrd. Euro abflossen.

Über 20% der Artikel-9-Fonds wurde im Jahresverlauf zurückgestuft

Aufhorchen ließen auch die Rückstufungen von Nachhaltigkeitsfonds der Produktgeber in der zweiten Jahreshälfte 2022. Diese Umklassifizierungen waren wegen der anhaltenden Unsicherheit über die Auslegung der EU-Regulierungen notwendig geworden. Allerdings ohne größere Folgen für den deutschen Fondsmarkt, wie der BVI mitteilte. „Zwar haben die Fondsgesellschaften im zweiten Halbjahr 2022 über 20% der vormals als Artikel-9-Fonds eingestuften Produkte (die zu mindestens einem Nachhaltigkeitsziel beitragen) zurückgestuft. Gleichzeitig wurden aber bei jedem zehnten zuvor als nicht nachhaltig klassifizierten Fonds Nachhaltigkeitsmerkmale aufgenommen“, schreibt der BVI in der Mitteilung. Insgesamt seien demnach in Deutschland nun rund 6.000 Publikumsfonds bzw. Anteilscheinklassen mit Nachhaltigkeitsmerkmalen verfügbar. (as)

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Zuflüsse in Schwellenländer- und Europa-Aktien stark gestiegen

Der Vermögensverwalter BlackRock hat seinen Marktreport zu den Zu- und Abflüssen in ETFs und ETPs im Januar 2023 veröffentlicht. Auch wenn das Neugeschäft sinkt, erfreuen sich Schwellenländer- und europäische Aktien immer mehr an Beliebtheit.

Im Januar 2023 machte sich in den Marktausblicken der Vermögensverwalter ein vorsichtiger Optimismus breit. Gerade die im weiteren Verlauf des Jahres abschwächende Inflation ließ die Herzen etwas höherschlagen – die erneute Anhebung des Leitzinses bei der Europäischen Zentralbank sollte man dabei aber natürlich nicht vergessen.

Und auch wenn das weltweite Neugeschäft mit börsengehandelten Indexfonds (ETFs) und anderen börsengehandelten Produkten (ETPs) den vierten Monat in Folge gesunken ist, zeigt sich eine kleine Euphorie bei europäischen und Schwellenländeraktien, wie der Marktreport des US-Vermögensverwalters BlackRock zeigt.

Neugeschäft erneut gesunken

Konkret ist das Neugeschäft auf 62,6 Mrd. Dollar gesunken. Zwar gab es einen leichten Anstieg bei Zuflüssen bei ETPs auf festverzinsliche Wertpapiere (von 28,3 Mrd. Dollar im Dezember 2022 auf 28,7 Mrd. Dollar im Januar), doch die Zuflüsse bei Aktien-ETPs reduzierten sich deutlich von 43,1 Mrd. Dollar im Dezember auf 32,8 Mrd. Dollar.

Den größten Nettoabfluss seit April 2022 musste die Allokation in US-Aktien-ETPs verzeichnen. Dort gab es im Januar Abflüsse von insgesamt 1,7 Mrd. Dollar. Bei US-Aktien-ETPs deuten die sektoralen Zuflüsse auf eine selektive Risikobereitschaft hin. Rohstoff-ETPs führen mit 0,9 Mrd. Dollar (der höchste Monatswert seit März 2022) die Zuflüsse an, gefolgt von ETPs auf Industrieunternehmen mit einem Zufluss von 0,8 Mrd. Dollar. Die Gewinner des Jahres 2022 hatten einen schwierigen Monat mit Abflüssen aus dem Gesundheitswesen (–1,0 Mrd. Dollar) und der Technologiebranche (–0,1 Mrd. Dollar).

Hoher Zuwachs in Europa

Die Zuflüsse in europäische Aktien-ETPs stiegen dagegen im Monatsverlauf erheblich und erreichten mit 7,3 Mrd. Dollar die größten Zuwächse seit Januar 2022. Die Zuflüsse betrafen vor allem in den USA notierte ETPs auf europäische Aktien, was eine Verlagerung der Aufmerksamkeit der Anleger über den heimischen Markt hinaus verdeutlicht, so BlackRock.

ETPs auf Investment-Grade-Anleihen verzeichneten mit 12,6 Mrd. Dollar im Januar die drittgrößten Zuflüsse seit Beginn der Aufzeichnungen und den höchsten monatlichen Nettozufluss seit Juni 2020. Diese positive Stimmung übertrug sich auf den Bereich der Hochzinsanleihen. Hier stiegen die Zuflüsse auf ETPs im Januar deutlich auf 2,4 Mrd. US-Dollar und konnten damit die Abflüsse aus dem Dezember (–0,9 Mrd. Dollar) ausgleichen.

Aufwind bei den Schwellenländeraktien

Die Zuflüsse in ETPs auf Schwellenländeraktien stiegen im Januar auf insgesamt 15,9 Mrd. Dollar, den höchsten Stand seit einem Jahr. China war mit Zuflüssen in Höhe von 6,4 Mrd. Dollar das herausragende Land unter den Einzelengagements. Die Zuflüsse in US-notierte chinesische ETPs stiegen auf 2,1 Mrd. Dollar und damit im Monatsvergleich um das 3,5-fache und den höchsten Stand seit Juni 2022.

Die Zuflüsse in nachhaltige ETPs, die in Europa und den USA notiert sind, beliefen sich auf 4,8 Mrd. Dollar. Die EMEA-Region („Europe, Middle East and Africa“) steigerte ihre Zuflüsse von 4,3 Mrd. Dollar im Dezember auf 5,7 Mrd. Dollar im Januar, während die Nettoabflüsse in den USA mit –855 Mio. Dollar noch höher waren als im Vormonat (–100 Mio. Dollar). (mki)

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Kopf hoch – Auch in stark herausfordernden Zeiten wie diesen

Der Weltklimagipfel 2022 wollte Antworten auf drängende Klimaschutzfragen finden. Ökofonds-Pionier Alfred Platow zeigt sich von den Ergebnissen enttäuscht. Sorgen bereitet ihm auch, dass sich Stimmen in der Rüstungsindustrie mehren, Waffenproduzenten als sozial nachhaltig einzustufen.

Ein Artikel von Alfred Platow, Gründer und Vorstandsvorsitzender der ÖKOWORLD AG

Das Jahr ist noch jung und deshalb erlaube ich mir, Ihnen auch im Februar noch ein gesundes und vor allem friedliches Jahr 2023 zu wünschen. Die Betonung liegt auf friedlich und der Begriff „Frieden“ hat in Europa seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine wieder eine besondere Bedeutung und einen intensiveren Beigeschmack bekommen. Auch wenn viele von uns den Krieg ausblenden bzw. dieser Krieg in Europa für viele bereits Alltag geworden ist. Was mich stark beschäftigt, ist, dass, nachdem die Europäische Union Atomkraft und Gasförderung als nachhaltig deklariert hat, die Waffenindustrie nun auch danach strebt, die Absolution und das Etikett „nachhaltig“ auf Panzer und Raketen kleben zu können.

Waffen sind nicht nachhaltig

Der Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie e. V. (BDSV) vertritt die gebündelten Interessen der deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie. Der BDSV fordert bereits, dass eine soziale Taxonomie seine Mitglieder als nachhaltig einstufen müsse. Schließlich würden die Produkte für Frieden und Sicherheit stehen. Ich empfinde aber den Gedanken als irritierend und seltsam, dass Sozial-Anleihen Waffenfabriken finanzieren.

Es geht doch nur um das begehrte Nachhaltigkeits-Logo. Klar ist, dass man nie wissen kann, wo die produzierten Waffen eingesetzt werden – für die Verteidigung oder für den Angriff. Für mich ist nicht „kriegsentscheidend“, wie die EU-Taxonomie Rüstungsgüter behandelt. Denn in die habe ich bereits den letzten Glauben dadurch verloren, dass Atomkraft als nachhaltig deklariert wurde. Die EU-Taxonomie definiert für mich ganz klar nicht, was grün und was nachhaltig ist. Aber was Rüstungsgüter anbetrifft: Waffen sind nicht nachhaltig. Und es spielt dabei keine Rolle, ob es menschenverachtende, sogenannten geächtete Waffen sind wie zum Beispiel Tretminen und Streubomben oder konventionelle Waffen.

Weltklimagipfel in diktatorischem Umfeld

Was auch noch ein rotes Tuch ist, das einen wütend und nachdenklich macht: Staats- und Regierungschefs aus aller Welt waren im November vergangenen Jahres auf der Weltklimakonferenz in Sharm El Sheikh (Ägypten) zusammengetroffen, um die drängenden Klimaschutzfragen vor dem Hintergrund der globalen Energiekrise zu diskutieren. Die deutsche Botschaft hatte sich im November 2022 bei den ägyptischen Behörden wegen mutmaßlicher Beschattung durch örtliche Sicherheitsbehörden bei der Weltklimakonferenz, die vom 06. bis 18.11.2022 stattgefunden hat, beschwert. Ägyptische Sicherheitsleute hätten Veranstaltungen am deutschen Pavillon beobachtet und gefilmt, hieß es. Aus Delegationskreisen war zu hören, dass dies zum Anlass genommen worden sei, „die deutsche Delegation noch einmal umfassend für potenzielle Sicherheitsrisiken zu sensibilisieren, die während der Dauer der Weltklimakonferenz auftreten könnten“. Das „Wirken einer Diktatur“ ist also auch in diesem Kontext erkennbar.

Das erinnert mich an George Orwell und „1984“. George Orwells Roman „1984“ wurde 1949 veröffentlicht und erzählt die Geschichte einer Dystopie. Es geht in Orwells Werk um totale Überwachung, staatliche Kontrolle und gescheiterten Widerstand. Ich musste an Orwell denken, als ich das las, und ich empfinde es als bestürzend, dass im Jahr 2022 solche Machenschaften passieren und geduldet werden. Hossam Bahgat, Gründer der ägyptischen Menschenrechtsorganisation EIPR, äußerte sogar, dass es ganz offensichtlich sei, dass die ägyptischen Behörden die Aktivitäten rund um Menschenrechte beobachteten. „Der einzige Grund, warum sie bisher keine körperliche Gewalt angewandt haben, ist die Tatsache, dass wir in einem von den UN kontrollierten Bereich sind“, sagte Bahgat. Menschenrechtler haben Sorge, dass die Unterdrückung kritischer Stimmen im Land nach Ende der Klimakonferenz in einer Woche noch zunehmen könnte. Zur Konferenz waren rund 45.000 Teilnehmer aus knapp 200 Ländern gekommen, darunter mehr als 3.000 Journalisten und Medienschaffende.

Klimagipfel hat stark enttäuscht

Der Kern der Konferenz war theoretisch klar, praktisch in Sachen Zielerreichung sicher ein Mysterium: Die Klimakonferenz soll vor allem Transparenz schaffen und Mahnmale setzen. Denn sie legt in aller Regelmäßigkeit offen, dass viele Staaten zwar schon nachhaltiger wirtschaften, aber insgesamt beim Klimaschutz längst nicht genug aktiv sind. Deshalb bleibt aus Sicht aller Expertinnen und Experten das 2015 gemeinsam gesteckte Ziel in weiter Ferne, die Erderhitzung möglichst auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Denn bereits heute sind wir bei 1,1 Grad Celsius. Ein Unterschreiten der 1,5-Grad-Marke senkt das Risiko, „Kippelemente“ im Klimasystem und unkontrollierbare Kettenreaktionen auszulösen. Expertinnen und Experten befürchten allerdings, dass wir bei 2,4 Grad Celsius, Tendenz steigend, landen werden. Aus meiner Sicht sollte der Weltklimagipfel besser umbenannt werden in Weltwirtschaftsgipfel. Wenn die Ökonomie sich nicht an der Ökologie als Benchmark orientiert, geht die Welt den Bach herunter, und der Bach wird zum reißenden Fluss. Dieser Weltklimagipfel hat enttäuscht, das liegt auf der Hand.

Umlenkung von Kapital bleibt wichtiger Beitrag

Ich möchte aber mit meinen Gedanken natürlich nicht dafür sorgen, dass wir alle nun den Kopf in den Sand stecken und denken, es ist so oder so spät, also schalten wir auf Autopilot und machen einfach mit Scheuklappen ausgestattet weiter wie gehabt. Ganz im Gegenteil. Mit meinen Gedanken möchte ich anregen und umlenken. Umlenken zum Beispiel auf die KLIMARENTE. Es ist schon ein paar Jahre her. Damals, im Jahr 1992, haben wir die erste Rentenversicherung erdacht und umgesetzt, die sich innerhalb der Anlageziele mit ethischen, ökologischen und sozialen Aspekten auseinandergesetzt hat. Unsere Kundinnen und Kunden sind mit dieser Rentenversicherung gut gefahren. Diese hat eine zusätzliche monatliche Rente oder Kapitalausschüttung erbracht oder aber wird diese erbringen.

Natürlich hat sich die Welt und unsere ÖKOWORLD (früher versiko) in den letzten 30 Jahren stark verändert und weiterentwickelt. Die Notwendigkeit einer privaten Altersvorsorge für eine zusätzliche Rente ist nochmals drastisch gestiegen, der Blick auf die Inflation untermauert meine Worte sicher in aller Deutlichkeit. Dazu passt, dass wir in diesem Jahr eine Rentenversicherung noch facettenreicher, flexibler und grüner anbieten können. Unsere neue Fondsrente, die KLIMARENTE, die in alle fünf ÖKOWORLD-Fonds, die allesamt als Artikel-9-Fonds klassifiziert sind, investiert, haben wir mit einem starken und verlässlichen Partner, dem Versicherungsverein LV 1871, entwickelt und für Sie umgesetzt. In diesem Sinne den Kopf hoch – auch in stark herausfordernden Zeiten wie diesen.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 02/2023, S. 50 f., und in unserem ePaper.

Bild: © The KonG – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Alfred Platow

BVI: So lief 2022 für die Fondsbranche

Der Fondsverband BVI lässt das Jahr 2022 in der deutschen Fondsbranche Revue passieren. Die Zahlen sprechen für sich: Ende 2022 verwalteten die Fondsgesellschaften 3,8 Bio. Euro – 12% weniger als zum Jahresstart. Doch trotz des schwierigen Börsenjahres hätten sich die Fonds „widerstandsfähig“ gegeben.

Als „Zäsur“ bezeichnet Dirk Degenhardt, der Präsident des deutschen Fondsverbands BVI, den Einmarsch Russlands in die Ukraine. Neben steigenden Inflationsraten und den explodierenden Energiepreisen habe auch dieser zu deutlichen Kursrückgängen an den Aktien- und Rentenmärkten geführt und Anleger verunsichert.

Und auch wenn gerade Privatanleger im ersten Halbjahr hohe Verluste hinnehmen mussten (die Verluste lagen bei einer Rekordhöhe von 213 Mrd. Euro, wie AssCompact berichtete: Privatanleger müssen 2022 Rekordverluste verschmerzen), habe es laut Degenhardt keine hohen Rückflüsse gegeben, sondern eher „eine Kaufzurückhaltung“.

Es geht wieder aufwärts

Die Entwicklung des Vermögens im letzten Jahr spiegelt die Turbulenzen an den Börsen wider, so der BVI. Ende 2022 verwalteten die Vermögensgesellschaften ein Gesamtvermögen von rund 3,8 Bio. Euro. Zu Jahresbeginn waren es etwa 4,3 Bio. Euro. Der Abwärtstrend stoppte dann Ende September, sodass das Vermögen im vierten Quartal wieder um 1% steigen konnte.

 

BVI: So lief 2022 für die Fondsbranche

 

Die größte Fondsgruppe machen die offenen Spezialfonds mit einem Vermögen von 1,94 Bio. Euro aus. Zusammen mit den Mandaten im Wert von 529 Mrd. Euro entfallen fast zwei Drittel des verwalteten Gesamtvermögens auf das rein institutionelle Geschäft mit z. B. Altersvorsorgeeinrichtungen und Versicherungsgesellschaften. Offene Publikumsfonds dagegen verwalten ein Vermögen von 1,28 Bio. Euro. Das Nettovermögen der geschlossenen Fonds beträgt 52 Mrd. Euro.

„Spitzenposition in Europa“

Mit einem Anteil von 28% ist Deutschland nach Angaben der Europäischen Zentralbank der größte Fondsmarkt in der EU – er besetzt also die Spitzenposition, teilt der BVI mit. Auch beim Wachstum sei Deutschland führend. Innerhalb der letzten fünf Jahre sei das Vermögen hierzulande im Schnitt um 6,1% pro Jahr gestiegen, und damit deutlich stärker als in anderen Absatzmärkten wie Italien (2,5% p. a.) und Frankreich (1,4% p. a.).

Als Privatanleger ist dieser Optimismus des BVI mit Vorsicht zu genießen, denn wie oben dargelegt: Knapp zwei Drittel des verwalteten Vermögens stammen von institutionellen Anlegern und kleine Investoren mussten im ersten halben Jahr Rekordverluste hinnehmen. Der Fairness halber sollte man aber festhalten: Auch das Vermögen der Spezialfonds betrug Ende 2021 noch knapp 2,2 Bio. Euro, also fast 250 Mrd. Euro mehr als Ende 2022. Die offenen Publikumsfonds umfassten zum 31.12.2021 1,47 Bio. Euro und gingen zum Jahresende 2022 auf 1,28 Bio. Euro herunter.

So lief 2022 für die Fonds in Zahlen

Nachdem Spezial- und Publikumsfonds im Januar 2022 mit Rekordzuflüssen von insgesamt 30 Mrd. Euro gestartet waren, markierte der Ukrainekrieg den Wendepunkt im Neugeschäft. Aus offenen Publikumsfonds flossen im Gesamtjahr netto 4 Mrd. Euro ab – immer noch weniger als in den Krisenjahren 2008 (27 Mrd. Euro) und 2011 (15 Mrd. Euro). Im vierten Quartal kamen dann wieder Zuflüsse von 5 Mrd. Euro hinzu. Seit 2020 stammt nach Angaben der Bundesbank ein Großteil des Neugeschäfts von Privatanlegern. Bis Ende September hätten Sparer 40 Mrd. Euro neu angelegt, trotz steigender Zinsen. Gerade die wachsende Anzahl an Fondssparplänen in den letzten Jahren hätte hierzu einen großen Beitrag geleistet.

Mischfonds erhielten im Jahr 2022 netto 12,5 Mrd. Euro Zuflüsse. Nach einem starken ersten Quartal (13 Mrd. Euro) stagnierte das Neugeschäft im weiteren Jahresverlauf. Auch bei Immobilienfonds ging dieses im Jahresverlauf zurück mit insgesamt 4,5 Mrd. Euro an neuen Geldern. Rentenfonds verzeichneten Abflüsse von 17,4 Mrd. Euro. Den Großteil davon verbuchten die Rentenfonds mit Schwerpunkt Euro oder europäische Währungen (insgesamt 9 Mrd. Euro) und Unternehmensanleihen-Fonds (2 Mrd. Euro). Bei Aktienfonds waren Produkte mit globalem Anlageschwerpunkt gefragt. Diesen flossen 20 Mrd. Euro zu. Aus Fonds, die europaweit investieren, zogen Anleger insgesamt 11 Mrd. Euro ab. Nordamerika-Fonds verzeichneten 3,5 Mrd. Euro Abflüsse, Schwellenländer-Fonds 2,5 Mrd. Euro. Unter dem Strich verbuchten Aktienfonds 0,5 Mrd. Euro Zuflüsse. Dabei flossen 4,4 Mrd. Euro aus Aktien-ETFs ab.

Nachhaltigkeit erfreut sich an Beliebtheit

Publikumsfonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen hätten sich teilweise vom schwierigen Marktumfeld abkoppeln können, so der BVI. Produkte, die die Fondsgesellschaften gemäß Artikel 8 oder Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung klassifiziert haben, erhielten netto 5,4 Mrd. Euro neue Gelder. Sie verwalten ein Vermögen von 604 Mrd. Euro. Das seien 20% mehr als zum Ende des Vorjahres (503 Mrd. Euro) und erkläre sich vor allem durch die Umstellung von konventionellen Fonds auf Fonds, die entsprechende Transparenzanordnungen der EU gemäß Artikel 8 oder 9 erfüllen. Offene Spezialfonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen verwalten 135 Mrd. Euro.

Spezialfonds: Altersvorsorgeeinrichtungen führen Absatzliste an

Offene Spezialfonds erhielten insgesamt 62 Mrd. Euro neue Gelder. Davon stammen 56 Mrd. Euro von Altersvorsorgeeinrichtungen und damit mehr als im Vorjahr, als sie mit 37 Mrd. Euro bereits die Absatzliste anführten. Altersvorsorgeeinrichtungen sind mit 669 Mrd. Euro in Spezialfonds auch die volumengrößte Anlegergruppe, es folgen Versicherungsgesellschaften mit 528 Mrd. Euro. (mki)

Bild: © Saknarin – stock.adobe.com; Grafik: © BVI

 

Fondseinstufungen nach Artikel 8 und 9 SFDR kein Gütesiegel

Das IVA untersucht nachhaltige Finanzprodukte und -dienstleistungen und zeigt auf, warum einige nachhaltige Fonds viele Kunden befremden. Bei der Einstufung der Fonds nach Artikel 8 und 9 der Offenlegungsverordnung z. B. gibt es keine ganzheitliche Betrachtung. Das führt zu enttäuschten Kunden.

<h5>Ein Artikel von Dr. Dirk Rathjen, Vorstand der Institut für Vermögensaufbau (IVA) AG</h5><p>Nachhaltigkeit in der Geldanlage ist ein Thema, das die Finanzbranche derzeit umtreibt wie kaum ein anderes. Eine große Frage ist, welche Finanzprodukte, insbesondere Fonds, eigentlich nachhaltig sind. Viele Fondsgesellschaften bieten Fonds an, die zwar als nachhaltig beworben werden, sich bei genauem Hinschauen jedoch als Mogel­packungen erweisen.</p><p>Um dieses „Greenwashing“ zu vermeiden, suchen unter anderem Versicherer und Berater nach verlässlichen Indikatoren, welche Fonds wirklich nachhaltig sind. Ein naheliegendes Kriterium ist die Einstufung des Fonds nach Offenlegungsverordnung (SFDR). Wenn Fonds nach Artikel 8 (ökologische oder soziale Merkmale werden beworben bzw. gefördert) oder 9 (eine nachhaltige Investition wird angestrebt) der SFDR kategorisiert sind, sollten Anleger sicher sein können, nachhaltig zu investieren. Dennoch gibt es regelmäßig Berichte, dass viele der nach Artikel 8 oder 9 eingestuften Fonds nicht nachhaltig seien.</p><h5>Was ist die Ursache des Problems?</h5><p>Wie so häufig ist es eine Frage der Definition. Die meisten Menschen haben eine diffuse Vorstellung, was sie sich unter „Nachhaltigkeit“ vorstellen sollen. Andere haben zwar klare Vorstellungen, diese unterscheiden sich aber massiv. Anleger, die unter „Nachhaltigkeit“ primär die Bekämpfung des Klimawandels verstehen, finden eine Aktie wie Tesla nachhaltig, weil das Unternehmen Elektroautos herstellt. Wer unter „nachhaltig“ hingegen den fairen Umgang mit Mitarbeitern und Kunden versteht, ist über solch ein Unternehmen mög­licherweise entsetzt. Wer beides berücksichtigt, kann zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen kommen. Wenn also ein Fonds, der Climate Change im Namen trägt und nach Artikel 9 klassifiziert ist, in Tesla investiert, kann dies nach seiner Definition nachhaltig sein, für viele Anleger aber ein Grund zur Empörung. Dies hat nichts mit Greenwashing zu tun, sondern mit den zahllosen völlig unterschiedlichen Definitionen von „Nachhaltigkeit“. Der Climate-Change-Fonds zielt nicht auf ganzheitliche Nachhaltigkeit ab, sondern nur auf einen einzelnen Teilaspekt. Ganzheitlichkeit ist ein Schlüssel zur Auflösung der Missverständnisse.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Woran krankt die Einstufung in der Praxis?--><h5>Woran krankt die Einstufung in der Praxis?</h5><p>Die EU hat im Rahmen ihres Green Deals eine Reihe von Verordnungen erlassen, die sich mit Nachhaltigkeit befassen. In Artikel 2 Absatz 17 der Offenlegungsverordnung steht: „… nachhaltige Investition (bezeichnet) eine Investition in eine wirtschaftliche Tätigkeit, die zur Erreichung eines Umweltziels beiträgt … oder eine Investition in eine wirtschaftliche Tätigkeit, die zur Erreichung eines sozialen Ziels beiträgt … vorausgesetzt, dass diese Investitionen keines dieser Ziele erheblich beeinträchtigen.“</p><p>Bei der Definition gibt es drei große Knackpunkte:</p><ul><li>„eines Umweltziels“ – In der Praxis heißt das beispielsweise: Ein Solarzellenhersteller, der besonders viel Wasser verbraucht und überdurchschnittlich viele Arbeitsunfälle hat, ist für einen Fonds, der nur den Klimawandel bekämpfen soll, gut geeignet. Er darf nur keinen „erheblichen Schaden“ anrichten. Was genau „erheblicher Schaden“ bedeutet, darf jeder Produktanbieter einstweilen selbst entscheiden. Ganzheitlichkeit ist nicht vorgegeben. </li><li>„wirtschaftliche Tätigkeit“ – Die EU klassifiziert nicht Unternehmen als solche, sondern ihre wirtschaftlichen Aktivitäten wie die Produktion von Stahl oder Strom. Da es zehntausende Produkte und Dienstleistungen gibt, die Taxonomie der EU aber nur für einen kleinen Bruchteil Nachhaltigkeit spezifiziert, lassen sich nur wenige Unternehmen nach der Taxonomie vollständig bewerten, rund 5%. Für die übrigen 95% ergibt die Anwendung der Taxonomie Ergebnisse wie „3% der wirtschaftlichen Aktivitäten sind nachhaltig, 2% nicht nachhaltig, 95% nicht nach Taxonomie einstufbar“. Hinzu kommt: Die Taxonomie existiert bisher erst für Umweltaspekte. Für soziale Aspekte liegt sie noch gar nicht vor. Es lässt sich somit einstweilen kein einziges Unternehmen nach der Taxonomie als sozial nachhaltig einstufen. Deshalb können sich Fondsgesellschaften schlecht auf die Taxonomie in ihrem jetzigen unfertigen Zustand stützen. Eine Analyse von Morningstar aus dem Juli 2022 zeigte entsprechend, dass nur 27% der Artikel-8/9-Fonds überhaupt einen Mindestanteil taxonomiekonformer Investments angaben. Von diesen wiederum bezifferten 90% der Fonds diese Quote auf null. </li><li>Die Klassifizierung wird von den Produktanbietern selbst vorgenommen, nicht von einer neutralen Instanz. Sie ist also kein Gütesiegel. Artikel 8 und 9 stammen aus der Offenlegungsverordnung, nicht aus einer Green-Label-Verordnung. Die Klassifizierung ist somit nicht als Qualitätsstempel zu verstehen.</li></ul><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Sind Artikel-9-Fonds nicht strenger als Artikel-8-Fonds?--><h5>Sind Artikel-9-Fonds nicht strenger als Artikel-8-Fonds?</h5><p>Die DVO 2022/1288 stellt klar, dass Fonds, die Nachhaltigkeit anstreben (Artikel-9-Fonds) nur nachhaltige Investitionen tätigen sollen, während Artikel-8-Fonds auch andere Investitionen tätigen können. Allerdings wird hier keine ganzheitliche Nachhaltigkeit verlangt. Ein Fonds, der das Umweltziel Klimawandel anstrebt, muss Aspekte wie Wasserverbrauch, Abfall oder Behandlung von Menschen nur so weit berücksichtigen, dass kein „erheblicher Schaden“ angerichtet wird.</p><p>Artikel 9 fordert nicht, dass Investitionen ganzheitlich nachhaltig sein sollen. Im Rahmen der Auswertungen der Fondspaletten deutscher Lebensversicherer für den „Fondspolicenreport Nachhaltigkeit“ wies das Institut für Vermögensaufbau (IVA) nach, dass die angebotenen Artikel-9-Fonds bei ganzheitlichen ESG-Bewertungen im Durchschnitt nicht besser abschnitten als die Artikel-8-Fonds. Ein Handelsblattartikel vom 13.06.2022 stellte ebenfalls fest, dass die für ihn vom IVA untersuchten Artikel-9-Fonds aus ganzheitlicher Perspektive nur auf mittelstrenge Nachhaltigkeit kamen.</p><h5>Was tun?</h5><p>Ganzheitliche ESG-Ratings anschauen. Sie basieren auf hunderten von Kriterien, unter anderem den 64 PAIs der EU bzw. vergleichbaren Indikatoren. Die ganzheit­lichen ESG-Ratings von ISS finden sich zum Beispiel auf <a href="https://www.fondsweb.com/de&quot; target="_blank" >fondsweb.de</a>, die von Sustainalytics auf <a href="https://www.morningstar.de/de/&quot; target="_blank" >morningstar.de</a>. Die Noten der einzelnen Unternehmen und daher auch der Fonds unterscheiden sich mitunter sehr stark, daher sollte man jeweils mehrere ESG-Ratings für jeden Fonds anschauen. Einige Versicherer lassen ihre Fondsportfolios vom Institut für Vermögensaufbau nach einer Vielzahl von ESG-Ratings durchleuchten und bewerten. Die Portfolios bekommen zwischen einem und fünf Bäumen. Zusätzlich gibt es einen Prüfbericht, der erläutert, wie die Noten zustande kommen.</p><p>Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 02/2023, S. 54 f., und in unserem <a href="https://epaper.asscompact.de/de/profiles/53e4066999da-asscompact/editio…; target="_blank" >ePaper</a>.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Vlad Chorniy– stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/123DD38A-908E-4C7F-949F-8FB053B0F780"></div>

 
Ein Artikel von
Dr. Dirk Rathjen

Unternehmen sehen „Licht am Ende des Tunnels“ Ende 2023

2022 war eines der schwierigsten Jahre der jüngeren Geschichte für Unternehmen. Aktuell befinden sich einige Branchen schon in einer leichten oder schwereren Rezession, wie eine Analystenumfrage von Fidelity International zeigt.

Jedes Jahr führt der Finanzdienstleister und Vermögensverwalter Fidelity International eine Umfrage unter seinen Analysten zur erwarteten Wirtschaftslage durch. 2022 standen die Unternehmen vor vielen Herausforderungen und auch 2023 lassen hohe Preise und Zinsen zu Beginn nicht allzu viel Optimismus zu, wie es in der Mitteilung von Fidelity heißt.

Wo Licht ist, ist auch Schatten

Die Analysten rechnen zwar mit einem „Licht am Ende des Tunnels“ für 2023 – wenn auch die erste Hälfte des Jahres sich wirtschaftlich schwierig gestalten dürfte. 60% der Analysten seien überzeugt, dass sich ihre Branchen bereits in einem Abschwung, in einer leichten oder schwereren Rezession befinden. Laut der Umfrage, bei der Informationen aus rund 15.000 Interaktionen mit Firmen gesammelt werden, um zentrale Trends in den Unternehmen aufzuspüren, wird der Kostendruck in den meisten Branchen und Regionen in der ersten Jahreshälfte seinen Höhepunkt erreichen.

In den nächsten zwölf Monaten erwarten die Analysten einen Anstieg der Zahlungsausfälle und auch die zuletzt gestiegenen Ausschüttungen an die Aktionäre dürften ebenso zurückgehen wie Fusionen und Übernahmen. 73% der Fidelity-Analysten gehen davon aus, dass es sich bei den von ihnen erwarteten M&A-Transaktionen um kleinere, ergänzende Akquisitionen handeln wird. 74% gaben an, dass für die Unternehmenslenker bis auf Weiteres Kostensenkungen und Ankurbeln des Umsatzes im Vordergrund stehen statt Investitionen in Wachstum oder die Aktionärsrendite.

 

Unternehmen sehen „Licht am Ende des Tunnels“ Ende 2023

 

Bessere globale Konjunkturlage Ende 2023?

Sollte der „Wiedereröffnungspoker“, wie es Fidelity nennt, klappen, werde es in China einen Neustart geben. Da das „Reich der Mitte“ seine Null-Covid-Politik hinter sich lässt, scheint sich seine Wirtschaft in einer anderen Phase des Konjunkturzyklus zu befinden. Die meisten Fidelity-Analysten, die China und seine Unternehmen beobachten, erwarten für das Land in den nächsten zwölf Monaten das höchste Umsatzwachstum unter allen Regionen.

Eine derart positive Stimmung zeigte sich auch in den jüngsten monatlichen Umfragen von Fidelity. Im Dezember und im Januar berichteten diese über eine positive Stimmung unter Firmenentscheidern. Im Dezember hatte China damit begonnen, seine strengen Corona-Auflagen zu lockern und die Weichen für eine Wiederöffnung zu stellen. Seitdem gehe es auch an den Aktienmärkten stark bergauf, sagt Fiona O’Neill, Leiterin des Bereichs Strategic Initiatives, Global Investment Research, bei Fidelity International. Gedämpft werde die Zuversicht allerdings von der Angst vor einem Wiederhochschnellen der Corona-Zahlen, da Peking eine 180-Grad-Wende von strenger Abschottung zu einer schnellen Wiederöffnung vollzogen hat. Kurzfristig also könnten die Geschäfte unter einem hohen Krankenstand leiden. Ein holpriger Neustart bis zur Normalisierung der Infektionszahlen wäre die Folge.

Fokus auf ESG

Die überwiegende Mehrheit der Fidelity-Analysten (90%) berichtet, dass ihre Unternehmen den ESG-Themen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung gleich viel oder mehr Aufmerksamkeit schenken als vor einem Jahr. Nur 8% der Analysten erwarten jedoch, dass die Unternehmen die von ihnen verursachten Belastungen für die Artenvielfalt an Land innerhalb der nächsten zwölf Monate verringern werden. Mit Blick auf die Biodiversität in den Ozeanen liege der Wert nur bei 6%. (mki)

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Spezialfonds mit „beachtlicher Wertentwicklung“ seit 2009

Der BVI Bundesverband Investment und Asset Management e. V. hat erstmals einen Index zur Wertentwicklung von offenen Wertpapier-Spezialfonds eingeführt. Ergebnis: Die ausgewerteten Fonds stellen sich als Anlagemöglichkeiten mit „stabiler Wertentwicklung“ heraus.

Im Dezember 2022 meldete das Beratungsunternehmen in seinem Quartalsbericht zu Spezialfonds noch einen starken Rückgang des Spezialfondsvolumens in Deutschland (AssCompact berichtete: Spezialfondsvolumen bricht ein). Die Versicherer waren damals die großen Verlierer mit einem Volumenrückgang von 117 Mrd. Euro bei Spezialfonds von Versicherungen.

Doch 2022 war an der Börsenfront durch den Ukraine-Krieg, die Inflation und die Energiekrise ein – diplomatisch ausgedrückt – anspruchsvolles Jahr. Langfristig und insgesamt betrachtet dürfte das Gesamtnarrativ nicht so negativ sein, was neu veröffentlichte Daten zu einem Wertpapier-Spezialfondsindex vom BVI Bundesverband Investment und Asset Management e. V. (BVI) nahelegen.

BVI-Spezialfondsindex blickt auf Wertentwicklung seit 2009

Mit dem Spezialfondsindex hat der BVI die Wertentwicklung von Wertpapier-Spezialfonds seit 2009 bis Ende November 2022 untersucht. Berücksichtigt wurden dabei die Daten 2.700 Fonds, wobei für den Index das arithmetische Mittel der Fondsrenditen herangezogen wurde. Derartige Wertpapier-Spezialfonds sind für deutsche institutionelle Investoren wie z. B. Altersvorsorgeeinrichtungen, Versicherer, Banken und Stiftungen „zentraler Portfoliobaustein“, heißt es in den Ergebnissen der BVI-Untersuchung.

Index in den letzten 13 Jahren gewachsen

Vom 31.12.2009 bis zum 30.11.2022 ist der Index durchschnittlich pro Jahr um 4,1% gestiegen. Euro-Staatsanleihen haben – gemessen am ICE BofA Euro Government Index – um 2,2% p. a. zugelegt. Europäische Aktien, gemessen am MSCI Europe, hatten ein durchschnittliches Wachstum von 7% p. a.

 

 Spezialfonds mit „beachtlicher Wertentwicklung“ seit 2009

 

Seit Ende 2009 seien die Schwankungen bei Fonds nicht nur deutlich geringer gewesen als bei vielen Aktienindizes, sondern auch im Vergleich zu Euro-Staatsanleihen, schreibt der BVI. Die Wertentwicklung der Spezialfonds sei trotz des „gut gesteuerten Risikos“ beachtlich. Ihre Sharpe Ratio liegt bei 0,98 und damit um Einiges besser als die von europäischen Aktien (0,57) oder Staatsanleihen (0,47).

Wertentwicklung „stabil“, aber im Vergleich zu Aktien „moderat“

Die Wertentwicklung bewertet der BVI als „stabil und gut“, aber im Vergleich zu Aktien als „moderat“, was wohl an der konservativen Ausrichtung der Portfolios liege. Die große Bedeutung von Anleihen hänge vor allem mit regulatorischen Vorgaben zusammen, denn durch regelmäßige Zinserträge würden Auszahlungsverpflichtungen sichergestellt, die für viele institutionelle Investoren (z. B. Versicherer) relevant seien.

Der BVI-Spezialfondsindex lässt sich auch für einzelne Anlegergruppen auswerten. Die höchste Wertentwicklung wiesen mit über 4% p. a. Fonds für Banken und Stiftungen aus. Diese investierten überdurchschnittlich stark in Aktien. Spezialfonds für Versicherungsunternehmen lagen durch die strenge Regulierung der Anlagepolitik bei jährlich 3,6%. Keine Anlegergruppe erzielte in den letzten fünf Jahren Verluste.

Sind Spezialfonds Alternative Investmentfonds?

Formal gelten die Spezialfonds nach EU-Recht als „Alternative Investmentfonds“ (AIF). So werden sie auch reguliert, obwohl, so der BVI, das eigentliche Regulierungsziel der AIFM-Richtlinie Hedgefonds und Private-Equity-Fonds seien. Der Verband will durch die Auswertung zeigen, dass Spezialfonds seiner Ansicht nach eben nicht zu dieser Gruppe von Fonds zählen. (mki)

Bild: © gopixa – stock.adobe.com; Grafik: © BVI

 

Wie nachhaltig kann ein ETF sein?

Nachhaltige ETFs orientieren sich an ökologisch und sozial ausgerichteten Indizes. Niedrige Gebühren in Kombination mit hohem Anspruch lautet das Versprechen. Anleger sollten genau prüfen, welche Unternehmen sich tatsächlich im Index wiederfinden. Auch andere Aspekte sollten sie im Blick behalten.

Ein Artikel von Dag Rodewald, Head ETF & Index Fund Sales Deutschland & Österreich bei UBS Asset Management

Bei der Frage, wie „nachhaltig“ ETFs überhaupt sein können, steht diese Anlageklasse vor dem gleichen Problem wie jede andere auch: Dem Mangel an einer einheitlichen und klaren Definition des Begriffs Nachhaltigkeit. Das Beispiel Atomenergie veranschaulicht dies sehr gut. Während sie in Deutschland schon seit vielen Jahren unter anderem vor dem Hintergrund der ungeklärten Endlagerthematik als nicht nachhaltig gilt, haben unsere Nachbarn in Frankreich und Polen durchaus einen wohlwollenderen Blick auf Kernenergie. Auch die EU-Kommission hat im vergangenen Jahr Atomkraft und Erdgas als unter bestimmten Bedingungen klimafreundlich eingestuft.

ETF-Investoren haben unterschiedliche Ansprüche

Hinzu kommen unterschiedliche Ansprüche auf Investorenseite. Beispielsweise möchten manche Anleger unter keinen Umständen in Unternehmen aus dem Bereich fossiler Brennstoffe investieren. Andere wiederum sehen im „Engagement“ eine Chance zur Verbesserung der Situation und investieren in Unternehmen, die sich dazu verpflichten, ihren Kohlenstoffverbrauch im ersten Schritt zu reduzieren. Daher wird eine breite Diversifizierung von Indizes immer wichtiger. Sie unterscheiden sich vermehrt durch verschiedene Ausschluss- und Filterprinzipien, um die differenzierten Ansprüche abbilden zu können.

Institutionelle Investoren wie Pensionskassen oder Versicherungen hingegen unterliegen oftmals strikten Vorgaben, vor allem im Hinblick auf die Abweichung vom Mutterindex. So darf oft der Trackingerror zum Mutterindex für diese Investorengruppen aus Rendite-Risiko-Abwägungen nicht zu hoch sein, was wiederum besonders strenge Auswahlkriterien, wie sie beispielsweise bei SRI-Indizes (Socially Responsible Investing) angewendet werden, ausschließen kann. Für die Vermögensverwaltungen wiederum kann ein ETF auf SRI-Grund­lage jedoch genau die richtige Nachhaltigkeitslösung darstellen, aber am Ende nur noch ein Viertel des ursprünglichen Anlageuniversums widerspiegeln.

Auf das G in ESG achten

Im Zusammenhang mit Nachhaltigkeits-ETFs sollten Anleger besonders die Unternehmensführung, das heißt das „G“, das in ESG-Investitionen (Environment, Social, Governance) steckt, immer im Blick haben. Analysen zeigen, dass Unternehmen, die in allen Bereichen gut und nachhaltig geführt werden, deutlich seltener in Unternehmensskandale verwickelt sind als Unternehmen, die hier weniger gut bewertet werden. Daher steht die Bewertung von „Governance“ bei vielen Nachhaltigkeitsanalysen an erster Stelle.

Für Anbieter von ETFs heißt das alles: Den „einen“ nachhaltigen ETF kann es nicht geben. Die Frage, was „nachhaltige“ Investitionen eigentlich sind, ist stark vom individuellen Anleger abhängig. Deshalb sind diese mit in der Verantwortung. Sie selbst müssen sich zuallererst fragen: Welche nachhaltigen Aspekte sind für mich bei meinen Investitionen am wichtigsten? Die ETF-Industrie ist mittlerweile so flexibel und breit aufgestellt, dass sie durch die Entwicklung unterschiedlichster Indizes eine große Bandbreite an Anlegerbedürfnissen abdeckt.

Orientierung für Anleger

Eine Orientierung schafft dabei die bisher vorhandene Regulatorik. Rahmenwerke wie die Offen­legungsverordnung oder das BVI-Verbändekonzept bieten einen ersten und guten Leitfaden – und dies sowohl für Investoren als auch für Produktanbieter. Eine Herausforderung für Produktanbieter ist allerdings, dass zahlreiche europäische Länder darüber hinaus zusätzliche, in einigen Fällen voneinander abweichende Nachhaltigkeitskriterien definiert haben. Daher kann es passieren, dass manche Produkte nicht in allen europäischen Ländern als nachhaltig gelten. Hier wäre eine länderübergreifende Harmonisierung sicherlich wünschenswert.

Nicht zu unterschätzen ist neben den bekannten Regelwerken auch die eigene Einflussnahme, die Investoren beim Kauf von ETFs auch zu Anteilseignern machen. ETF-Anbieter mussten sich in der Vergangenheit den Vorwurf gefallen lassen, dass sie von ihren Stimmrechten auf Hauptversammlungen nicht Gebrauch machen, obwohl sie aufgrund ihrer Größe ein enormes Gewicht hätten. Auch hier sehen wir in den letzten Jahren eine erfreuliche Umkehr. Viele ETF-Häuser entwickeln mittlerweile umfangreiche Stewardship-Richtlinien und setzen diese um. Anleger können die erreichten Ziele in regelmäßig veröffentlichten Stewardship Reports nachverfolgen. Auch gehen ETF-­Anbieter vermehrt in den Dialog mit Indexanbietern, um bestimmte Kriterien zusätzlich zum bereits bestehenden Regelwerk in die Indizes aufzunehmen.

Neben Regelwerken und Stewardship Reports gibt es noch einen weiteren Aspekt, der für Anleger von nachhaltigen ETFs wichtig sein kann. Es geht um die Frage, ob ein ETF physisch oder synthetisch repliziert sein sollte. Mit der zunehmenden Wichtigkeit für Engagement beantwortet sich diese Frage aber beinahe von selbst. Denn einen Zugang zu den Unternehmen bekommen Anleger nur, wenn sie tatsächlich Anteile am Unternehmen halten. Das heißt, physisch replizierte ETFs sind hier im Vorteil. Ein weiteres Selektionskriterium kann für einen Anleger sein, ob in einem Nachhaltigkeits-ETF Wertpapierleihe eingesetzt wird. Zahlreiche Anleger präferieren hier Lösungen, die die Wertpapierleihe per Prospekt ausschließen.

Der ETF der Zukunft

Für UBS Asset Management als ETF-Anbieter ist das Thema Nachhaltigkeit ein Aspekt, der sich in den letzten zehn Jahren zu einem festen Bestandteil des Produktangebots entwickelt hat. Seit 2011 wird auf Kundenseite ein steigendes Interesse beobachtet, was seit 2015 noch mal einen zusätzlichen Schwung bekommen hat – und nun, insbesondere durch den spürbaren Klimawandel, auch im täglichen öffentlichen Diskurs angekommen ist. Nachhaltige Investments bilden mittlerweile bei nahezu allen Kundensegmenten den Kern der jeweiligen Investments. Sie haben sich als das „New Normal“ etabliert.

Im Jahr 2023 werden Umweltkriterien und der Kampf gegen den Klimawandel sicherlich den Hauptfokus bei neuen ETFs darstellen. UBS geht sogar davon aus, dass wir in naher Zukunft keine Unterscheidung mehr zwischen nachhaltigen und nicht-nachhaltigen ETFs haben werden und dass dann wahrscheinlich nur noch nach Artikel 8 und Artikel 9 eingestufte Produkte gemäß der Offenlegungsverordnung angeboten werden.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 02/2023, S. 56 f., und in unserem ePaper.

Bild: © William W. Potter – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Dag Rodewald

BUX und BlackRock starten neues Angebot für ETF-Sparpläne

Der europäische Neobroker BUX und BlackRock, einer der weltweit größten Vermögensverwalter, bringen zusammen ein neues ETF-Sparplanangebot auf den Markt. In acht Ländern Europas sollen damit Portfolios bestehend aus iShares ETFs verwaltet werden können.

Seit dem 31.01.2023 gibt es bei dem Neobroker BUX ein neues Angebot zum Verwalten von ETF-Portfolios bestehend aus iShares ETFs. Das Angebot wurde in Zusammenarbeit mit einem der weltgrößten Vermögensverwalter BlackRock aufgebaut und ist in acht europäischen Ländern verfügbar.

iShares-ETFs bei BUX verwalten

Künftig ermöglicht es BUX Anlegern, Portfolios mit iShares ETFs zusammenzustellen. Dabei steht den Nutzern ein globales Angebot an Anleihe- und Aktien-ETFs mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit, Themeninvestments, Sektoren und Stilfaktoren zur Verfügung.

BUX ist laut eigener Website der „am schnellsten wachsende Neobroker in Europa“. ETF-Sparpläne können dort ab 10 Euro pro ETF und Monat und einer Gebühr von 1 Euro pro Portfoliotransaktion erstellt werden. Mit dem neuen Angebot soll Anlegern in Europa die Möglichkeit gegeben werden, die Vorteile von ETFs zu nutzen und über ein leicht zugängliches, günstiges Tool an den globalen Märkten anzulegen, so Christian Bimueller, Head of Digital Distribution Continental Europe bei BlackRock.

Unzureichendes Wissen als größte Hürde beim Investieren

In einer von BUX in Auftrag gegebenen Umfrage, die zwischen Mai und Juni 2022 von Kantar bei 5.000 Befragten in fünf europäischen Ländern (Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande und Spanien) durchgeführt wurde, gaben 42% „mangelnde Kenntnisse“ als Grund dafür an, dass sie ihr Geld nicht anlegen. 40% wüssten außerdem nicht, „wo sie anfangen sollen“. Obwohl langfristiges Investieren von zentraler Bedeutung für eine stabile finanzielle Zukunft sein kann und 39% der Befragten langfristiges Sparen als wichtigste Motivation für eine Geldanlage nannten, ergab die Umfrage, dass sich ein Großteil der Umfrageteilnehmer in Europa dafür zu unsicher fühlt.

Unsicherheit auch in Deutschland

Laut der Studie stehe bei 18% der befragten Anleger in Deutschland langfristiges Sparen im Vordergrund. 13% derjenigen, die keine Geldanlage tätigen, begründeten dies mit fehlendem Wissen. 12% erklärten, sie wüssten nicht, wo sie anfangen sollen. 27% der Anleger in Deutschland verfügen bereits über eine Geldanlage und 19% beschäftigen sich aktiv mit Möglichkeiten einer Anlage und wollen damit in den nächsten sechs Monaten beginnen.

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