Weniger als jede zweite Familie in Deutschland hat sich gegen den Verlust der eigenen Arbeitskraft abgesichert. Laut einer repräsentativen Umfrage des Instituts Mentefactum im Auftrag der R+V Versicherung haben nur 43% der Familien in Deutschland eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) abgeschlossen.
Kinder beeinflussen die Entscheidung zum Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung. In Familien, in denen Kinder leben, liegt der Anteil derer mit einer BU-Absicherung bei 47%. Bei kinderlosen Paaren sind es hingegen nur 39%. Auch die Wahrnehmung der Gefahr einer Berufsunfähigkeit wird davon geprägt, ob Kinder mit im Haushalt leben. In Haushalten mit Kindern geben 38% der Befragten an, sehr große oder eher große Angst davor zu haben, berufsunfähig zu werden. Bei Paaren ohne Kinder sind es dagegen nur 26%.
Hohe Kosten häufigster Grund für Verzicht auf BU-Absicherung
Als häufigster Grund für den Verzicht auf eine BU werden die vermeintlich hohen Kosten genannt. 48% gaben dies als Grund an, einen Abschluss zu scheuen. 25% der Befragten glauben auch, dass sie kaum ein Risiko haben, berufsunfähig zu werden, 18% geben an, sich noch nicht genug mit dem Thema auseinander gesetzt zu haben.
Viele liegen auch mit den Ursachen für eine potenzielle Berufsunfähigkeit daneben. 65% der Teilnehmer glauben, dass eine Krankheit für sie persönlich die größte Gefahr für ihre Arbeitskraft darstellt. Jeweils 54% sind der Ansicht, dass ein Unfall oder Burn-out für sie zu einer Berufsunfähigkeit führen könnte. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) sind es jedoch tatsächlich psychische Leiden wie Depressionen oder Burn-out, die am häufigsten zu einer Berufsunfähigkeit führen (30%). Schwere Unfälle sind dagegen lediglich in 8% der Fälle der Auslöser für eine BU.
Kunden anspruchsvoll, wenn es um BU-Versicherung geht
Bei der Frage, welche Punkte beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung für sie wichtig wären, geben über 90% der Befragten an, dass Sicherheit, die Rente auch wirklich zu bekommen und Transparenz bei Abschluss und Abwicklung als „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“ an. Jedoch erreichen alle im Ranking genannten Punkte sehr hohe Werte. Die Kunden seien in puncto Berufsunfähigkeit ausgesprochen anspruchsvoll, kommentieren die Autoren.
Für die Umfrage befragte das Meinungsforschungsinstitut Menefactum bundesweit 1.005 berufstätige Männer und Frauen zwischen 20 und 45 Jahren, die in einer Partnerschaft leben. (js)
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Bild: © luckybusiness – stock.adobe.com
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Leserkommentare
Comments
Vermeintlich hohe Kosten
Warum „vermeintlich“ hohe Kosten?
Wieviel kostet ein vollständiger Ausgleich des vollkommenen Einkommensverlusts; inkl. des Arbeitgeberanteils zur Sozialversicherung?
Mit 70% des Nettoeinkommens kann niemand auskommen.
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