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24. Juli 2018
Verbraucherzentrale: Insolvenzrisiko bei riskanten „grünen“ Geldanlagen

Verbraucherzentrale: Insolvenzrisiko bei riskanten „grünen“ Geldanlagen

Dass geschlossene Fonds, Direktinvestments oder Nachrangdarlehen auch in der „grünen Branche“ riskante Anlageformen sind, bei denen mit Totalverlust gerechnet werden müsse, darauf hat die Verbraucherzentrale Hamburg nun hingewiesen.

Verbraucher, die in riskante Anlageformen wie geschlossene Fonds, Direktinvestments oder Nachrangdarlehen investieren, müssen auch in der „grünen Branche“ mit dem Verlust ihrer Investition rechnen. Laut einer Erhebung der Verbraucherzentrale Hamburg im Rahmen des Projekts „Gut fürs Geld, gut fürs Klima“ haben in den Jahren 2012 bis Anfang 2018 mehr als 50 Anbieter von Umweltinvestments Insolvenz angemeldet. Mehrere Milliarden Euro Anlagevermögen seien demnach von der wirtschaftlichen Schieflage der grünen Projekte betroffen.

Viele Pleiten werden kaum publik

Die insolventen Firmen kommen unter anderem aus den Bereichen Erneuerbare Energien, Wald- und Holzwirtschaft sowie Ressourcenschutz. Von einigen Fällen wie Solarworld, Prokon oder German Pellets habe die breite Öffentlichkeit erfahren, die meisten Pleiten würden jedoch kaum oder gar nicht publik, so die Verbraucherschützer. Bei der 2017 pleitegegangenen Lignum Sachwert Edelholz AG drohe beispielsweise 3.500 Anlegern ein Verlust von rund 70 Mio. Euro, die sie in Edelholzplantagen in Bulgarien investiert hatten. Auch bei der als Crowdinvestment beworbenen Investition in die DENO Deutsche Energieoptimierung Vertriebs-GmbH & Co. KG seien Anlegergelder in Gefahr: 765 Verbraucher hätten fast 1 Mio. Euro für ein partiarisches Nachrangdarlehen gezahlt, das die Firma nutzen wollte, um den Energieverbrauch von Unternehmen zu verbessern. Im April 2017 wurde das Insolvenzverfahren über die DENO eröffnet.

Verbraucherzentrale: Investition lieber in ethisch-ökologische Fonds

In diesem Zusammenhang weist die Verbraucherzentrale Hamburg darauf hin, dass Geldanlagen des sogenannten Grauen Kapitalmarkts Risiken bergen könnten, die Verbraucher meist nicht erwarten und die auch mit einem Totalverlust des angelegten Geldes enden könnten. Wer gerne in eine nachhaltige Geldanlage mit Renditechance investieren wolle, solle anstatt hochriskanter Anlageformen lieber einen ethisch-ökologischen Fonds wählen, meint die Verbraucherzentrale dazu. (ad)

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Andreas Obergfäll am 26. Juli 2018 - 17:01

Die Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Hamburg ist tendenziös und an Polemik kaum zu überbieten:

1. Beteiligungen sind mit Risiken verbunden bis hin zum Totalverlust.
2. Daran ändert sich auch nichts bei Beteiligungen mit ökologischem Thema.
3. Bei einem Crowd-Investing finanzierten Private Equity-Projekt verloren 765 Anleger womöglich Alles.
4. Im gleichen AssCompact wird über das Insolvenzverfahren von P&AR berichtet, bei dem 54.000 Anleger ihre 1,6 Mio. Schiffscontainer größtenteils verloren haben - der Schaden wird sich auf mehrere Millionen Euro oder mehr summieren.
5. Wieviele Schiffsfinanzierungen sind seit der Finanzkrise den Bach runter gegangen ?

Das sieht man in Hamburg womöglich anders, schließlich handelt es sich um "Reale" Wirtschaft und nicht um Öko-Spinnereien.

Schöne Grüße aus dem Südwesten der Republik