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25. Juli 2019
So verändern die Niedrigzinsen die Kapitalanlage der Lebensversicherer

So verändern die Niedrigzinsen die Kapitalanlage der Lebensversicherer

Wie sehr macht das anhaltende Dilemma an den Zinsmärkten der Kapitalanlage der Lebensversicherer zu schaffen? Dieser Frage ist Assekurata im Marktausblick zur Kapitalanlage 2019 nachgegangen. Demnach sind auch in diesem Jahr spürbare Umschichtungen innerhalb der Portfolios zu erwarten. Vor allem zwei Anlageformen dürften an Bedeutung gewinnen.

Assekurata hat sich im aktuellen Marktausblick mit der Kapitalanlage der Lebensversicherer beschäftigt. Dabei ging das Kölner Analysehaus insbesondere der Frage auf den Grund, inwieweit die anhalten Niedrigzinsen der Kapitalanlage der Versicherungen zu schaffen machen. An der Befragung haben insgesamt 20 Entscheider der Branche teilgenommen.

Gemische Erwartungen für 2019

Der Studie zufolge erschwert es das anhaltende Zinsdilemma insbesondere den Lebens- und Krankenversicherer allein mit festverzinslichen Wertpapieren ausreichend Rendite zu erwirtschaften, um die Rechnungszinsen in den Beständen zu bedienen. Obwohl ein Ende der Niedrigzinsen nicht in Sicht ist, fällt das Stimmungsbild unter den befragten Kapitalanlegern für 2019 differenziert aus. 35% erwarten eher oder überhaupt nicht, dass 2019 unter Kapitalanlagegesichtspunkten ein gutes Jahr wird. Genauso viele sind neutral gestimmt. Immerhin 30% gehen aber auch eher von einem guten Jahr aus.

Spiegelbild unterschiedlicher Anlagestrategien

Diese Zahlen spiegeln laut Assekurata die unterschiedlichen Anlagestrategien der Versicherungsunternehmen wider. „Viele Versicherer haben sich mittlerweile mit dem Zinsumfeld arrangiert und reagieren mit einer Neuausrichtung ihres Portfolios auf die Rahmenbedingungen“, meint Lars Heemann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung bei Assekurata.

Alternative Anlagen gewinnen an Bedeutung

In Bezug auf Aktien bleiben die Kapitalanleger der Versicherer zurückhaltend. Die Prognose für den Dax-Stand zum Jahresende 2019 beträgt im Schnitt etwas weniger als 12.500 Punkte. Damit bliebe der deutsche Leitindex im weiteren Jahresverlauf weitestgehend unverändert. Die Höchsteinschätzung liegt bei einem Plus von rund 2.000 Punkten. Vor diesem Hintergrund gewinnen alternative Anlagen zunehmend an Bedeutung. „Diese können unter Risiko-Rendite-Gesichtspunkten attraktive Anlagealternativen darstellen“, sagt Heemann. Das gelte zumindest, wenn sie zur Gesamtausrichtung und insbesondere zur Verpflichtungsstruktur des Versicherungsgeschäfts passen.

Auch die Immobilienquote soll steigen
So verändern die Niedrigzinsen die Kapitalanlage der Lebensversicherer

Besonders stark gewinnen Investitionen in Infrastruktur, Private Equity und Private Debt an Beliebtheit. Zinstitel verlieren dagegen erwartungsgemäß weiter an Bedeutung für die Kapitalanlage der Versicherer. Dementsprechend will die Mehrheit der Befragten den Anteil festverzinslicher Wertpapiere reduzieren und dafür den Anteil Alternative Investments am eigenen Portfolio erhöhen. Darüber hinaus will die Mehrheit der Entscheider im Geschäftsjahr 2019 auch die Immobilienquote der Versicherungsportfolios erhöhen. (mh)

Bild: © natali_mis – stock.adobe.com

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Wilfried Strassnig am 25. Juli 2019 - 09:56

Ergiebiger wäre es etwas genauer zu definieren, wieviel nach Kosten-auch für Garantien- vom Beitrag überhaupt noch hochverzinslich angelegt werden kann und mit welcher Nettorendite deswegen der Kunde bei konservativer Anlage, bzw. bei Fondssparplänen/ETF mit und ohne Garantie noch kalkulieren kann. Wie sollte ein Makler noch haften können, wenn er keine Aussagekräftigen Vergleichszahlen bekommt. Gerne bedanke ich mich im Voraus, auch bei Kollegen, über diesbezügliche Infos.