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10. September 2020
„Corona hat nur einen temporären Effekt auf die Gewerbeversicherung“

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„Corona hat nur einen temporären Effekt auf die Gewerbeversicherung“

Es wird weiter zu Einbußen in Gewerbebetrieben kommen.
Was bedeutet dies für die Gewerbeversicherung?

Durch den Rettungsschirm der Bundesregierung und die Ausweitung der Kurzarbeiterregelung konnte in vielen Fällen der größte Schaden verhindert werden, sodass die Fixkosten der Gewerbetreibenden zum Teil abgedeckt wurden. Da eine Gewerbeversicherung mit Feuer, Einbruch, Leitungswasser und Betriebsschließung fundamental die Existenz des Betriebes sichert, waren Kündigungen bis jetzt nicht spürbar. Sicher wird es bei Policen nach Umsatz und L+G zu Änderungen der Prämie kommen. Dies wird zukünftig bei solchen Policen zu einer geringeren Durchschnittsprämie und weniger Courtage führen. Ich halte es aber eher für einen temporären Effekt. Inwiefern zum Ende des Jahres eine höhere Insolvenzquote eintritt, bleibt abzuwarten.

Versicherungsmakler könnten die Entwicklungen wirtschaftlich dennoch zu spüren bekommen. Unterstützen Sie Ihre Partner, etwa mit Stundungen bei Courtagerückforderungen oder Ähnlichem?

Das ist ein sensibles Thema, mit dem wir nicht offensiv in die Werbung gehen. Maklerkollegen, die uns ihre momentanen Situationen geschildert haben, konnten wir bis jetzt im Sinne einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit immer helfen. Viele Versicherer haben uns in dem Zusammenhang ihre ausdrückliche Unterstützung angeboten.

Sie haben gerade ein Cyber-Deckungskonzept entwickelt. Welche Erfahrungen machen Sie damit?

Das Thema ist hochaktuell und dynamisch. Mit unserem Cyber-Deckungskonzept ist es uns gelungen, den Maklerkollegen für ihren Eigenbedarf ein hochwertiges Produkt zur Verfügung zu stellen. Leider mussten wir feststellen, dass sich jeder Versicherer bei dem Thema Cyber erfolgreich etablieren will, aber nur wenige sich den speziellen Bedürfnissen eines Versicherungsmaklers stellen wollen. Diese Lücke konnten wir schließen.

Sie sind natürlich auch im privaten Sachgeschäft zu Hause. Hat das nun eher Vorteile?

Sehr oft sind die Grenzen zwischen Privat und Gewerbe fließend, sodass eine Gesamtpositionierung auf beide Bereiche für KAB logisch war. Für KAB hat der Kompositbereich insgesamt den Vorteil einer stabileren Performance. Sind im Gewerbebereich die Durchschnittsprämien höher, so macht die Spartenvielfältigkeit im Privatsegment eine höhere Kontaktfrequenz möglich. Ob dies auch für die Zukunft mit einer immer stärker werdenden Digitalisierung so sein wird, werden wir sehen.

Für KAB ist der Gewerbebereich besonders wichtig, da Cross-Selling-Ansätze für den Makler viel Neugeschäft bieten, zum Beispiel Cyber, technische Ver­sicherung, Kfz-Kleinflotten, Firmenrechtsschutz und so weiter. Hier bieten wir unseren Maklerpartnern über Selektionen zur Lückenerkennung unseren Service an. Außerdem steht unseren 2.400 Maklerpartnern neben dem Gewerbeteam auch ein Firmenberater im Vertrieb zur Verfügung.