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10. April 2024
„Der Umbruch ist bei allen Maklerpools zu sehen“

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„Der Umbruch ist bei allen Maklerpools zu sehen“

Die Nachhaltigkeitsbeauftragte der PHÖNIX MAXPOOL Gruppe soll Lösungen für einen schonenderen Umgang mit Ressourcen entwickeln. Seit September 2023 hat Stephanie Kühn diese Aufgabe übernommen. Was ist ihr dabei wichtig und wie ist es aktuell um Nachhaltigkeitsthemen in der Branche bestellt?

Interview mit Stephanie Kühn, Nachhaltigkeitsbeauftragte und ESG-Kundenberaterin bei der MAXPOOL Maklerkooperation GmbH
Frau Kühn, Sie gehören zu den deutschlandweit ersten zertifizierten Fachberatern für nachhaltiges Versicherungsmanagement. Wie kam es dazu?

Ich war schon immer ein sehr naturverbundener Mensch und so ist mir bereits früh bewusst geworden, dass es den Klimawandel zwar schon immer gab, aber die Umwelt sich noch nie so rasant auf neue Klimabedingungen umstellen musste und dass die Ursache „menschengemacht“ ist. Sich beim Klimaschutz allein auf staatliche Regulatoren zu verlassen, reicht nicht aus. Die Transformation der Finanzbranche hingegen nimmt einen globalen Einfluss auf den Klimawandel und kann dennoch von jedem einzelnen Versicherungsnehmer individuell bestimmt werden ohne zusätzliche Kosten. Durch die teilweise sogar besseren Renditemöglichkeiten für Kunden ist die Erreichbarkeit und Akzeptanz in der Gesellschaft viel höher als z. B. ein KfW-Zuschuss.

Was sind Ihre Aufgaben und Ziele als Nachhaltigkeitsbeauftragte?

Es gibt grundlegend zwei Bereiche, in denen ich mir verschiedenste Ziele gesetzt habe. Zum einen sollen die Prozesse im Innen- und Außendienst der PHÖNIX MAXPOOL Gruppe alle ESG-Kriterien berücksichtigen. Konkret heißt das z. B., dass wir die Wertschätzung und Kommunikation zwischen der Führungsebene und allen Mitarbeitern durch offene und regelmäßige Meetings gestärkt haben. Zum anderen wird unsere Produktauswahl es unseren Maklern zukünftig noch einfacher machen, zum Klimaschutz beizutragen. Mein klares Ziel ist, unseren Maklern die „Berührungsängste“ vor den gesetzlichen Vorschriften zu nehmen und aufzuzeigen, wie einfach es ist, etwas für den Erhalt unserer Welt zu tun, indem sich die Kunden für das richtige Unternehmen und Produkt entscheiden.

Werden Positionen rund um Nachhaltigkeit denn gerne mit Frauen besetzt? Oder anders: Streben Frauen in dem Bereich stärker in die entsprechenden Positionen?

Das mag für einige Unternehmen zutreffen, bei MAXPOOL wird zum Glück nach Können ausgewählt. Zutreffend ist aber sicher, dass Positionen, in denen der Schwerpunkt nicht nur auf Strukturen und Prozessen liegt, sondern auch der soziale Bereich eine wichtige Rolle spielt, von Frauen besetzt werden. Das spiegelt sich z. B. in Personalabteilungen wider.

Welche Rolle spielt Ihre Position im täglichen Doing für das Unternehmen?

Als ESG-Kundenberaterin berate ich unsere Vertriebspartner in allen Bereichen der nachhaltigen Altersvorsorge. Das bezieht sich sowohl auf die Fondsanlage als auch auf die Wahl der Versicherungsgesellschaft. Zusammen mit unseren Maklern schaffe ich Beratungskonzepte, die individuell auf den jeweiligen Makler und die Kundenklientel zugeschnitten sind.

Wir wissen noch wenig, inwiefern sich die oft inhaber­geführten Maklerpools um Diversität bemühen. Wie ist Ihre Einschätzung?

Meiner Meinung nach ist der Umbruch bei allen Maklerpools zu sehen. Denn ob alte Kaufmannsschule oder moderne Unternehmensführung – der Transforma­tion kann sich niemand mehr verschließen. Für uns als traditionellen Hamburger Maklerpool ist die Diversität ein fester Bestandteil unseres Unternehmensklimas und fördert zugleich das Unternehmensbewusstsein und den internen Zusammenhalt.

Wird ein nachhaltiges Unternehmen als Arbeitgeber interessanter für Frauen und junge Menschen?

Ja, auf jeden Fall, denn das Umweltbewusstsein und der sozial gerechte Umgang miteinander sind für unsere und vor allem die künftige Generation von großer Bedeutung. Es geht nicht mehr darum, nur seinen Lebensunterhalt zu verdienen, sondern auch darum, dass sich der Arbeitgeber mit den eigenen Vorstellungen und Werten identifiziert. Ich würde sogar behaupten, dass Unternehmen, die sich der Transformation in eine nachhaltige Zukunft verschließen, eine Stagnierung riskieren.

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Seite 2 Können Sie ein Beispiel Ihrer Projekte und Erfolge bei MAXPOOL nennen?

 
Ein Interview mit
Stephanie Kühn