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4. Juli 2020
„Die Gothaer fit für die nächsten 200 Jahre machen“

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„Die Gothaer fit für die nächsten 200 Jahre machen“

Dann kommen wir auf das Prinzip der Gegenseitigkeit zurück.
Welchen Stellenwert hat das Prinzip heute noch?

Wir sind fest davon überzeugt, dass dieses Prinzip der Gegenseitigkeit Vorteile hat. Wir haben nur einen Stakeholder – unsere Kunden – und können unser Handeln komplett auf ihre Interessen ausrichten, wir müssen keine Dividenden an Eigentümer ausschütten. Versicherungsvereine konnten über die Jahre hinweg an Marktanteilen gewinnen. Gerade in Zeiten von Share Economy findet sich hier viel Zuspruch. Zudem können wir sehr langfristig und nachhaltig agieren. Das heißt auch, dass wir einen Teil unserer Erträge der Gemeinschaft zur Verfügung stellen. Zum 200. Geburtstag werden wir dies besonders sichtbar über die Gründung einer Stiftung tun.

Wo hat sich der Gedanke in der Gothaer-Geschichte bewährt?

Zunächst einmal hat es Arnoldi geschafft, innerhalb von zwei oder drei Jahren ein grenzüberschreitendes Vertriebsnetz mit 250 Kaufleuten aufzubauen. Darüber konnte das Unternehmen schnell neue Mitglieder gewinnen. Die große Feuerprobe kam für die Gothaer dann mit dem großen Hamburger Brand 1842. Hier zeigte sich, dass das Prinzip funktioniert. Alle Schäden wurden erstattet, das Geld wurde zum Teil mit Schiffen nach Hamburg gebracht.

Ein weiterer Großschaden war 1937 der Absturz des Zeppelins Hindenburg mit 36 Todesopfern. Die Gothaer war immer wieder konfrontiert mit außergewöhnlichen Situationen, aber bisher hat sich das Prinzip immer bewährt.

Sie hatten mit Share Economy schon einen Trend der Digitalisierung angesprochen. Diese geht immer weiter. Wo findet sich die Gothaer hier wieder?

Wir fanden die Entwicklung von Anfang an hochspannend und sind weiter neugierig, was noch an Innovationen und an Mehrwerten für die Kunden entwickelt wird. Unser erklärtes Ziel ist es, die Gothaer fit für die nächsten 200 Jahre zu machen. Wir haben dazu aber keine Zweitmarken gegründet und auch kein Geld zu Start-ups nach Berlin getragen. Wir setzen vielmehr auf Kooperationen mit interessanten Partnern. Wir sind an vielen Stellen sehr gut vorangekommen, insbesondere bei den Themen Convenience, innovative Produktangebote und digitale Services. An manchen Stellen agieren wir heute ähnlich wie Start-ups.