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5. Februar 2021
„Green Home“ auch bei der Versicherungspolice?

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„Green Home“ auch bei der Versicherungspolice?

Zukunftsfähiges Wording für Gebäude und Hausratsparte

Ein Versicherungsprodukt wird dann ein nachhaltiges, wenn das Wording ein zukunftsfähiges ist. Spätestens mit diesem Verständnis hat die Schadenregulierung nach gleicher Art und Güte seine Berechtigung verloren. Mit „Mehrleistungen für nachhaltigen Schadensersatz“ sollten Versicherungsprodukte zukünftig immer versehen sein. Damit steht die Reparatur vor Neuanschaffung und die Neuanschaffung immer in Bezug zur Nachhaltigkeit. Wordings sollten auf Nachhaltigkeitssiegel wie zum Beispiel den Blauen Engel, FSC-Siegel, Fairtrade oder GOTS, ausgerichtet sein. Auch können weitere sinnvolle Mehrleistungen im Sinne der Nachhaltigkeit erbracht werden.

In der Gebäudeversicherung sollte die Leistung für Energieberatung zum Regulierungsumfang gehören, um der Klimawandelproblematik gerecht zu werden und um durch Klimaanpassungsausrichtung präventiv für die Zukunft zu regulieren. Nach einem Elementarschaden sollte der Hochwasserpass des HochwasserKompetenzCentrum (HKC) zur regulierbaren Leistung gehören (https://www.hkc-online.de/de/Projekte/Hochwasserpass). Nur wenn der Versicherungsnehmer durch Risikobewusstseinsschärfung die Gefahr durch Starkregenereignisse und sonstige Überschwemmung erkennt, wird er bereit sein, für seinen Versicherungsschutz mehr zu bezahlen, und Präventionsmaßnahmen ergreifen.

Um Produkte nachhaltiger zu gestalten, bieten einige Versicherungen auch Öko-Add-Ons wie eine Spende oder eine Nachhaltigkeitsverpflichtung pro Vertrag an. In vielen Fällen eine Bereicherung, jedoch sollten sich Policen auf ein Wording mit nachhaltigem Schadensmanagement fokussieren, weil damit die Wirkung für Kunden, die Gesellschaft und die Umwelt am größten ist.

Weiterbildung für ein besseres Verständnis

Wie die Nachhaltigkeitswordings der Assekuranz zu lesen sind, welche Notwendigkeit besteht, die Versicherungsberatung auf Nachhaltigkeit auszurichten, und wie die Bringschuld einer nachhaltigen Beratung umgesetzt werden kann, dafür bietet die Greensurance Stiftung seit 2016 die Weiterbildung zum/zur ESGberater/-in, Fachberater/-in für nachhaltiges Versicherungswesen© an. Die Initiative war die erste vom BMU geförderte Maßnahme zur Weiterbildung der Versicherungsbranche zu Klimaanpassung und Nachhaltigkeit.

Das Wissen um eine nachhaltige Assekuranz und deren Produkte ist insbesondere aufgrund des EU- Aktionsplans „Finanzierung nachhaltigen Wachstums“ eine anzunehmende Herausforderung. Im Jahr 2021 wird es für einige Maklerinnen und Makler verpflichtend, ESG-Themen in die Beratungsleistung miteinzubeziehen und den Kunden nach seinen ESG-Präferenzen zu befragen. Auch aus diesem Grund ist es ratsam, sich im Vorfeld mit Nachhaltigkeit, nichtfinanziellen Informationen, ESG- und CSR-Themen auseinanderzusetzen.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 01/2021, Seite 44 f., und in unserem ePaper.

Bild: © Man As Thep – stock.adobe.com

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Ein Artikel von
Anna Schirpke
Marcus Reichenberg