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31. März 2021
„Themen-ETFs demokratisieren thematische Investitionen“

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„Themen-ETFs demokratisieren thematische Investitionen“

Welche der vier Rize-ETFs wurden bisher am besten angenommen?

Das Anlegerinteresse ist dieses Jahr an allen unseren ETFs groß. 2021 stellen wir aber definitiv ein erhöhtes Interesse an medizinischem Cannabis und nachhaltigen Lebensmitteln fest. Was medizinisches Cannabis anbelangt, glauben wir, uns in der Anfangsphase eines mehrjährigen, auf Wirksamkeit basierenden Bullenmarktes zu befinden, der Unternehmen des gesamten medizinischen Spektrums Auftrieb geben wird. Die kollektive Wahrnehmung verschiebt sich bereits weg von Cannabis als „Gelegenheitslaster“ hin zu einer Pflanze mit vielfältigen medizinischen Anwendungsmöglichkeiten. Die kürzliche Übernahme von GW Pharmaceuticals, einem in Großbritannien ansässigen pharmazeutischen Cannabisunternehmen, durch Jazz Pharmaceuticals ist ein typisches Beispiel dafür. Das CBD-abgeleitete Medikament von GW Pharmaceuticals, Epidiolex, ist seit seiner Zulassung durch die FDA (Food and Drung Administration, US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel) im Juni 2018 sehr erfolgreich und hat dazu beigetragen, die Grenzen der Neurowissenschaften zu erweitern.

Mehrere Biotechnologie-/Pharmaunternehmen treten nun in die Fußstapfen von GW und erforschen neue medizinische Anwendungen für die über 100 verschiedenen Arten von Cannabinoiden, die es da draußen gibt. Und nicht viele Leute wissen das, aber „Big Pharma“ ist bereits in den medizinischen Cannabisbereich involviert, vor allem Unternehmen wie AbbVie, Novartis und Teva. In der Zukunft wird Cannabis unseren Erwartungen nach in mehrere Segmente eingreifen. Insbesondere in die Bereiche Biotechnologie/Pharma, Wellness und Industriegüter. Auf der Makroebene gibt es heute in über 70 Ländern weltweit irgendeine Form eines legalisierten medizinischen Cannabisprogramms. In den USA ist medizinisches Cannabis nun in über 35 Staaten legal. Und mit einem neuen US-Präsidenten und neuer Vizepräsidentin sowie der breiteren Regierung, die die Cannabisreform unterstützen, sieht der Rückenwind für diesen Sektor unglaublich positiv aus. Und nicht nur, weil das Interesse zu Jahresbeginn erneut stieg, sondern auch, weil wir in den kommenden Monaten und Jahren auf eine Landschaft mit mehr Liberalisierung, Deregulierung und Globalisierung von medizinischem Cannabis zugehen.

Und wie erklären sie sich das derzeit große Interesse am Markt für nachhaltige Lebensmittel?

Die Corona-Krise hat unser Lebensmittelsystem in ein ganz neues Licht gerückt. Die Welt hat die Schwachstellen in unseren Lebensmittelversorgungsketten erkannt. Nun wird versucht, viele dieser rückblickend betrachtet skandalösen Missstände zu beheben. Die Gesundheitskrise hat uns dazu gebracht, über die Sicherheit dessen, was wir unserem Körper zuführen, nachzudenken. Das gilt auch für die Realitäten in Bezug auf Lebensmittel, die ja nicht nur unsere Gesundheit und Ernährung betreffen, sondern auch die globalen Ökosysteme, die Artenvielfalt und die Abholzung der Wälder. Daraus resultiert ein Interesse an nachhaltigen Lebensmitteln, das sich im Jahr 2020 beschleunigt hat. Aus Investment-Sicht beginnen die Schlüsselbereiche des Ökosystems für nachhaltige Lebensmittel nun, sich zu beschleunigen und weiteres Wachstum in den kommenden Jahren in Angriff zu nehmen. Zu diesen Schlüsselbereichen gehören Unternehmen, die

  • flexitarische Lebensmitteloptionen anbieten, was ein sich schnell beschleunigender Trend ist,
  • daran arbeiten, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren (laut jüngsten UN-Statistiken wird weltweit mehr als ein Drittel aller Lebensmittel verschwendet),
  • den Mangel an nachhaltiger Verpackung angehen,
  • Alternativen zum kommerziellen Fischfang und zur Fischzucht im Meer, einschließlich landgestützter Fischzuchtunternehmen schaffen,
  • Innovationen im Bereich der intelligenten und präzisen Landwirtschaft entwickeln, um die Effizienz bei der Nutzung von Input-Ressourcen zu verbessern, die negativen Auswirkungen der Landwirtschaft auf Land/Böden zu reduzieren und bei der landwirtschaftlichen Expansion vertikal statt horizontal zu arbeiten. (mh)

Bild: © maxsim – stock.adobe.com

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Ein Interview mit
Rahul Bhushan