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23. September 2022
„Vergleichbare Gruppe gibt es kein zweites Mal im Maklermarkt“

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„Vergleichbare Gruppe gibt es kein zweites Mal im Maklermarkt“

„Vergleichbare Gruppe gibt es kein zweites Mal im Maklermarkt“

Die GA-Group mit heute 29 Mitgliedern wurde 1993 als Dortmunder Kreis gegründet und fußt auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit. Gemeinsam werden Deckungskonzepte kreiert und ein offener Austausch zu aktuellen Themen gepflegt. Zudem wird das Standing gegenüber Versicherern und Kunden gestärkt.

Interview mit Wolfgang Kluge, Andrea Stahl und Andreas Wienmeier, Vorstand der Guarantee Advisor Group
Als die Guarantee Advisor Group (GA-Group), zuerst noch unter dem Namen Dortmunder Kreis, gegründet wurde, waren Kooperationen und Wissenstransfer zwischen Maklerunternehmen noch nicht so selbstverständlich wie heute. Wie wichtig sind heute Kooperationen?

Wolfgang Kluge Ja, wir waren wohl tatsächlich Vorreiter in diesem Bereich und sind nach wie vor fest davon überzeugt, dass Kooperationen für den mittelständischen Makler unabdingbar geworden sind. Gerade deshalb sind unsere Mitglieder in der GA-Group aktiv. Ohne Kooperationen würden die einzelnen Mitglieder bei Weitem nicht so erfolgreich sein.

Die Aussage von Aristoteles, dass das Ganze mehr als die Summe seiner Teile ist, trifft auf die Gruppe sehr gut zu.

Unsere Kooperationen wirken in der Findung der bestmöglichen Lösung für unsere Kunden und erhöhen die Verhandlungskraft gegenüber den Risikoträgern. Auch innerhalb der Gruppe erkennt man tagtäglich den Mehrwert. Sei es der Austausch von Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu fachlichen Fragen oder der unternehmerische Dialog auf Ebene der Geschäftsführung.

Ihre Gruppe ist kein Pool und keine Beteiligungs­gesellschaft. Was dann?

Andrea Stahl Tatsächlich grenzen wir uns zu den von Ihnen genannten Strukturen klar ab. Wir sind ein Zusammenschluss von erfolgreichen, professionell und überwiegend inhabergeführten mittelständischen Versicherungsmaklern.

Der rechtliche Rahmen ist der eines Vereins, der für den Austausch und die Kooperation, wie wir sie definieren, aus unserer Sicht die optimale Struktur bietet. Wir entwickeln zum Beispiel gemeinsam Wordings und Deckungskonzepte und tauschen uns fachlich auf hohem Niveau aus. Das alles aber ohne wirtschaftlichen Druck zu erzeugen. Gerade dadurch, dass es unter den Mitgliedern keine kapitalmäßige Verflechtung gibt und auch kein externer Investor Einfluss auf unsere Gruppe hat, bündelt sich eine Vielzahl von unternehmerischen Kompetenzen. Dies wirkt extrem positiv auf die Arbeitsergebnisse und vertrauliche Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen.

Am Maklermarkt ist gerade viel Bewegung. Es fließt mittlerweile auch viel Investorengeld in den mittelständischen Maklermarkt. Wie beurteilen Sie denn diese Entwicklung?

Andreas Wienmeier Die Entwicklung lässt sich nicht aufhalten und sollte auch nicht nur negativ gesehen werden. Die Zusammenarbeit mit Versicherern gestaltet sich auch für mittelständische Makler nicht unbedingt einfacher als vor einigen Jahren. Erschwerend hinzu kommen die zunehmende Regulatorik sowie die notwendigen Investitionen in HR und IT. In diesem Spannungsfeld ist eine spürbare Konsolidierung nachvollziehbar.

In einer Zeit, in der Sharing gesamtgesellschaftlich an Bedeutung gewinnt, ist das Konzept der GA-Group zukunftsweisend: Unsere Mitglieder müssen nicht in jeder Nische eigenes Know-how aufbauen, sondern können gegenüber Kunden und Versicherern auf die breite Fachkompetenz der gesamten Gruppe zurückgreifen.

Wären auch an solchen Transaktionen beteiligte Maklerunternehmen potenzielle Mitglieder für Sie?

WK Wir verspüren zurzeit genau bei denjenigen mittelständischen Maklerunternehmen Interesse an einem Beitritt zu unserer Gruppe, die eine Kooperation auf Augenhöhe unter Beibehaltung ihrer wirtschaftlichen Unabhängigkeit suchen.

Wir bieten diesen Häusern vieles von dem, was die Investorengruppen als Vorteile aufzählen, da wir schon seit fast 30 Jahren zum Beispiel durch unsere Entscheiderplenen, die einzelnen Fachreferate und das Versicherer-Patensystem viele der Strukturen aufgebaut haben, die die Investoren durch Zusammenkäufe von Maklerunternehmen erreichen wollen.

 
Ein Interview mit
Wolfgang Kluge
Andrea Stahl
Andreas Wienmeier