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10. September 2019
„Zu viele Immobilienmakler konzentrieren sich auf Nebenkriegsschauplätze“

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„Zu viele Immobilienmakler konzentrieren sich auf Nebenkriegsschauplätze“

Ist das Preisniveau in den deutschen Metropolen aktuell ungesund?

Ja, die Kauf- und Mietpreise sind dort aktuell zu hoch. Doch wenn die Politik bezahlbaren Wohnraum will, dann soll sie ihn für Investoren interessant machen. Im Gegenzug zu Zuschüssen und Finanzierungsförderungen könnten sie sich 10 oder 20 Jahre dazu verpflichten, zu einem bestimmten Preis leicht unterhalb des Mietspiegels zu vermieten. Das würde viel mehr bringen als staatlicher Wohnungsbau.

Sie selbst sind Teil der Investorenseite und haben sich mit mehreren anderen renommierten und inhabergeführten Immobilienunternehmen aus ganz Deutschland zum Deutschen Anlage-Immobilien Verbund (DAVE) verbündet. Warum ein solcher Zusammenschluss?

Das Netzwerk dient dem Austausch und der Zusammenarbeit, wenn ein Kunde zum Beispiel mehrere Immobilien an verschiedenen Standorten kaufen oder verkaufen will. Wie bereits erwähnt wird lokale Expertise immer wichtiger. Wir sind elf lokal etablierte Firmen, zehn davon inhabergeführt plus die Kreissparkasse in Köln. Durch den Zusammenschluss decken die Mitgliedsunternehmen wie Schürrer & Fleischer Immobilien trotz der jeweiligen lokalen Expertise Deutschland gut ab. Der Kunde hat derweil einen Ansprechpartner für den deutschen Markt.

Welche Dienste bietet DAVE an?

Analysieren, Beraten, Begleiten, Vermitteln, Verwalten und Organisieren – also im Grunde alles, was es für einen professionellen Umgang mit Immobilien braucht. Das passt auch ideal zum sich wandelnden Bild des Immobilienmaklers. Früher war er immer nur der Vermittler. Heute ist er umfassender Dienstleister. Er muss dem Kunden neben der Vermittlung immer mehr Services und Dienstleistungen anbieten oder zumindest professionelle Partner an der Hand haben, die das übernehmen. Die Kunden wollen zudem viel mehr wissen als früher. Sie sind viel aufgeklärter und schauen sich die Makler genauer an. Langjährige Erfahrung und ein seriöses Auftreten werden daher immer wichtiger. Schürrer & Fleischer ist 23 Jahre am Markt und wir sind damit eine der jüngsten Firmen des DAVE-Verbunds.

Wie schwierig ist das Maklergeschäft angesichts neuer Kundenansprüche und rechtlicher Einschnitte wie der geplanten Ausweitung des Bestellerprinzips auf Kaufgeschäfte geworden?

Zu viele Immobilienmakler konzentrieren sich auf Nebenkriegsschauplätze wie die Mietpreisbremse oder das Bestellerprinzip. Das ist kontraproduktiv. Dafür gibt es die Verbände. Wir bei Schürrer & Fleischer konzentrieren uns auf unser Kerngeschäft: die Vermittlung von Kaufverträgen. Und das ist nach wie vor ein gutes Geschäft. Mit unseren Filialen sind wir flächendeckend in Südwestdeutschland tätig und an sieben Tagen in der Woche für unsere Kunden und Partner da. Das Grundprinzip ist dabei das gleiche wie eh und je: Der Kunde will immer so wenig wie möglich bezahlen und der Verkäufer immer so viel wie möglich erhalten. Da braucht es einen Mittler zwischen beiden Seiten, damit beide Seiten am Ende zu­frieden sein können. Und genau diese Funktion übernimmt ein guter Immobilienmakler.

Den Artikel lesen Sie auch in AssCompact 08/2019, Seite 70 f. und in unserem ePaper.

Bild: © ra2 studio – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Peter Schürrer