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25. Juni 2025
Absicherung von Frauen: Umdenken in der Beratung, aber wie?

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Absicherung von Frauen: Umdenken in der Beratung, aber wie?

Absicherung von Frauen: Umdenken in der Beratung, aber wie?

Frauen auf ihre Vorsorge ansprechen – aber wer, wo und wie?

Die Fragestellung: Führen familiäre Care-Arbeit und Teilzeit zu Altersarmut? Die großen Stellschrauben sehen die Expertinnen und Experten vornehmlich in der privaten und betrieblichen Vorsorge. Und klar – Versicherer bieten die Produkte. Doch es ging auch um die Frage: Wie kommen diese bei den Betroffenen an? Wie und wo lassen sich Frauen am besten auf diese Themen ansprechen?

Hier stehen unter anderem die Arbeitgeber in der Verantwortung. Für gute betriebliche Vorsorge gab es auf dem Event daher auch allerhand Beispiele aus unterschiedlichen Branchen. Vis-Paulus betont, dass Unternehmen einen entscheidenden Beitrag zur Lösung des Gender Pension Gap leisten können. Gleichzeitig sei dies auch eine große Chance: „Unternehmen, die Verantwortung übernehmen, verbessern ihr Image, erhöhen ihre Arbeitgeberattraktivität und profitieren in vielerlei Hinsicht – von geringerer Fluktuation bis hin zu höherer Produktivität.“

Und zwischen dem Vorsorgeprodukt und dem Arbeitgeber bzw. Beschäftigten steht der Vermittler und braucht ebenfalls die Tools und Ansprachemöglichkeiten für eine individuelle Beratung z. B. von Frauen. Betont wurde mehrfach, dass viele Frauen aufgrund ihrer Lebenskurven eben doch anders beraten werden müssen als (vor allem) Männer, die durchgehend in Vollzeit arbeiten können. Denn Unterbrechungen wie in der Elternzeit und z. B. damit einhergehende Beitragsfreistellungen oder Teilzeitbeschäftigung müssen mitgedacht werden in der Vorsorge. Der Berater wurde daher in diversen Vorträgen auch z. B. als „Coach“ oder „Risikoberater“ beschrieben – und explizit nicht als Produktverkäufer. Es gilt, neue Wege zu finden und Impulse und Ideen aufzugreifen, um das Thema „Altersvorsorge für Frauen“ anders anzugehen als bisher. Oder wie bereits bei der Eröffnung der Veranstaltung gesagt wurde: „Wir sind hier, um Gewohnheiten zu ändern.“

„Der Beginn muss vom Ergebnis her gedacht werden“

Vis-Paulus zieht ihr Fazit zum diesjährigen GEPS und bringt es für AssCompact so auf den Punkt: „Im dritten Jahr unseres Engagements bemerken wir noch ganz andere Effekte, die wir initiiert haben: Die Branche erfindet sich neu! Versicherer, MaklerInnen und VermittlerInnen finden sich zusammen und teilen ihr Wissen – im Mittelpunkt steht die Mission, das Verantwortungsbewusstsein, das Verständnis für gerechte Renten, auskömmliche Renten, das Finden und Ausprobieren neuer Zugangswege.“

Und sie betont: „Beratung und Aufklärung sind der Schlüssel zu besserer, fairerer Versorgung. Diese Community versteht ihren Auftrag ganzheitlicher, als ein Produkt an die Frau zu bringen. Die Vorreiter der Branche leben, dass die Qualität einer Altersvorsorge nicht mit einer Antragsunterschrift endet, sondern mit einem prall gefüllten Ruhestandskonto beginnt: ‚Der Beginn muss vom Ergebnis her gedacht werden.‘“

Verhaltensökonomische Ratschläge, keine Produktempfehlungen

Auch sieht Vis-Paulus, dass die GEPS-Community diesen Weg gehe, habe sie auf dem GEPS gezeigt: Die entscheidenden Tipps für ein prall gefülltes Ruhestandskonto, das die Lebenskurven und -abenteuer gut bewältigt, waren aus ihrer Sicht verhaltensökonomische Ratschläge, keine Produktempfehlungen.

„Denn eines ist klar: Im ersten Drittel unseres Lebens leben wir von dem, was wir von daheim mitbekommen und im zweiten Drittel säen wir, was wir im dritten Drittel ernten. Die Rente ist das Ergebnis unserer kleinen und großen, bewussten und unbewussten Entscheidungen zwischen 20 und 60!“, so Vis-Paulus. (lg)

Bild: © GEPS

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