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17. Juni 2022
Aktiv oder passiv? Auf die Kosten kommt es an

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Aktiv oder passiv? Auf die Kosten kommt es an

Überschussrenditen nur mit aktivem Management möglich

Anders könnte es für risikofreudigere Anleger aussehen. Ihnen wird im Ausgleich für die Akzeptanz größerer Unsicherheit bei aktiv gemanagten Fonds das Potenzial für eine Outperformance geboten. Diese Überlegung geht jedoch nur auf, wenn die „Managementleistung“ die zusätzlich anfallenden Gebühren übersteigt. Im Laufe der Jahre wurden einige grundlegende Merkmale erfolgreicher aktiver Manager identifiziert, die eine qualifizierte Auswahl und Überwachung ermöglichen. Dennoch gilt auch hier, immer wieder einen kritischen Blick auf die Kostenquote zu werfen. Ein hinreichend großes Volumen an Assets under Management ist an dieser Stelle von Vorteil.

 Grundsätzlich ist die Wahrscheinlichkeit, mit aktivem Management Überrenditen zu erzielen, umso höher, je größer die Ineffizienzen sind, die ein Markt aufweist. Durch intensives Research und fundierte Fachkenntnisse ist es bei Aktienwerten aus der zweiten und dritten Reihe eher möglich, eine Outperformance zu erzielen, als bei den großen Blue Chips. In verschiedenen Anleihesegmenten wie zum Beispiel Corporate Bonds (Unternehmensanleihen) fällt die Generierung von Alpha oft leichter als im Aktienbereich.

Fazit und Ausblick

Genau genommen geht es in der Diskussion um den geeigneten Anlagestil also nicht um „aktiv versus Index“, sondern um „teuer versus preiswert“. Aufgrund ihrer meist sehr niedrigen Kostenquote stellen breit streuende Indexfonds für die Mehrzahl der Anleger sicherlich die geeignetere Variante dar. Dabei ist darauf zu achten, dass entsprechend der persönlichen Risikoneigung sämtliche Anlageklassen, Segmente und Regionen abgedeckt werden (Schaffung eines global diversifizierten Multi-Asset-Portfolios). Lediglich für Investoren, die bereit und dazu in der Lage sind, höhere Risiken in Kauf zu nehmen, bietet sich die Ergänzung ihrer Kerninvestments auf Indexbasis um aktiv gemanagte Investmentfonds an.

Zweifellos wird sich die Debatte über aktiv versus passiv fortsetzen. Vor allem in volatilen Märkten – die uns auch in der zweiten Jahreshälfte 2022 begleiten werden – wird der Ruf nach aktivem Management regelmäßig lauter. Aktives Handeln wird zwar weiterhin wichtig sein, Anleger sollten aber keinesfalls glauben, dass stark schwankende Märkte diesem Anlagestil besonders zugutekämen. Das Einzige, was die Leistung und damit auch den Nutzen aktiver Fonds stärken kann, ist ein besseres Angebot und niedrigere Gebühren – so wie es im Indexgeschäft im Laufe der Jahre zu beobachten war.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 06/2022, S. 50 f., und in unserem ePaper.

Bild: © watoson – stock.adobe.com

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Ein Artikel von
Moritz Schüßler

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Wilfried Stras… am 29. Juni 2022 - 08:16

Beispiel € 200,00 mtl. 40  Jahre mit 8% berechnet+ Kostenabzug von 1%, 2%, 3% und 6% (Garantie?).

Auf einen Blick ist alles für alle erkennbar.