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5. Mai 2022
Allianz verschärft Klimaschutzrichtlinien
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Allianz verschärft Klimaschutzrichtlinien

Die Allianz hat sich verschärfte Klimarichtlinien verordnet. Davon betroffen sind die Finanzierung und die Versicherung von fossiler Energieerzeugung. Aber auch der eigene Treibhausgasausstoß soll deutlich schneller reduziert werden.

Die Allianz Gruppe beschleunigt die Umsetzung ihrer Klimastrategie und hat dabei neue Ziele für ihr Kerngeschäft und den Geschäftsbetrieb angekündigt. Der Pressemitteilung des Versicherers nach sollen die Treibhausgasemissionen seiner Standorte und Geschäftsaktivitäten bereits bis 2030 auf null reduziert werden, anstatt wie bisher geplant bis 2050. „Wir sollten die schwerwiegenden Folgen des Klimawandels nicht aus den Augen verlieren. Mit den neuen Richtlinien bekräftigen wir als Allianz unser Versprechen, zu einer geordneten Dekarbonisierung der Wirtschaft beizutragen“, erklärt Günther Thallinger, Mitglied des Vorstands der Allianz SE, Investment Management and Sustainability.

Die neue Öl- und Gas-Richtline

Die Allianz will entsprechend der Pressemitteilung nun bereits 2023 im Neugeschäft raus aus Öl und Gas. Dazu schreibt das Unternehmen: „In der Kapitalanlage von Versichertengeldern und der Schaden- und Unfallversicherung wird die Allianz ab dem 01.01.2023 keine Einzelprojekte für neue Öl- und Gasfelder, Öl- und Gasaktivitäten in der Arktis und Antarktis sowie Schwerstöl- und Ultra-Tiefseerisiken finanzieren oder diese versichern.“ Zugleich sollen bestehende Verträge in diesen Tätigkeiten ab 01.07.2023 nicht erneuert werden. Konkret betrifft das Projekte wie

  • die Exploration und Erschließung neuer Öl- und Gasfelder,
  • den Bau neuer Infrastrukturen im Zusammenhang mit Erdöl oder
  • den Bau von neuen Ölkraftwerken.

Allerdings: Vollständig scheint der Abschied aus diesen Bereichen nicht zu sein, denn: „Ab 01.01.2025 [wird der Versicherer] nur noch solche Öl- und Gasunternehmen versichern und finanzieren, die sich verpflichten, bis 2050 Netto-Null-Treibhausgasemissionen in Übereinstimmung mit wissenschaftlich fundierten 1,5°C-Pfaden und in allen drei Bereichen (Scopes) von Treibhausgasemissionen zu erreichen.“ Eine ähnliche Verschärfung der Versicherungsbedingungen haben bereits Swiss Re und Hannover Re umgesetzt.

Mehr Klimaschutz auch bei der Allianz selbst

Außerdem hat der Versicherer seine eigenen Klimaziele verschärft und plant nun, die Treibhausgasemissionen bis 2025 um 50% gegenüber 2019 zu reduzieren. Um das Netto-Null-Ziel bis 2030 zu erreichen, sollen u. a. die Emissionen um 70% gegenüber 2019 gesenkt werden. Dies soll über verstärkte Umweltmanagementmaßnahmen und 100% Grünstrom bis 2023 erreicht werden. Die wichtigsten Hebel dabei sind die Umstellung auf eine vollelektrische Fahrzeugflotte bis spätestens 2030 und die Reduzierung der Treibhausgasemissionen aus Geschäftsreisen um 40% bis 2025.

Forcierung des Geschäfts bei den erneuerbaren Energien

Unterdessen beabsichtigt die Allianz die Nachhaltigkeitswende durch einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien zu forcieren. Dazu stellt der Versicherer relevante Versicherungs- und Investitionskapazitäten bereit, um sich stärker bei der Energiewende engagieren zu können. Daher seien auch grüne Energieprojekte von Öl- und Gasunternehmen in keiner Weise beschränkt, heißt es in der Pressemitteilung. (as)

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