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15. Juni 2021
Alternative Finanzierungsformen gefragt wie nie

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Alternative Finanzierungsformen gefragt wie nie

Der deutsche Mittelstand muss sich nicht erst seit der Corona-Pandemie vielen Widrigkeiten stellen. Zugleich wird die Finanzierung notwendiger Investitionen wird für KMUs immer schwieriger. Alternativen zur klassischen Kreditfinanzierung über die Hausbank gewinnen daher stark an Bedeutung.

Von Marc-Oliver Knobloch, Leiter Firmenkunden der creditshelf AG

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bilden nach wie vor den Grundpfeiler unserer Wirtschaft. Das belegen auch die aktuellen Ergebnisse des Bonner Instituts für Mittelstandsforschung. Sie zeigen: 99,5% aller Unternehmen in Deutschland sind KMU. Man kann also behaupten, ohne Mittelstand geht in der deutschen Wirtschaft nicht viel.

Unterstützung dringend nötig

Umso wichtiger ist es, die KMUs auch in ihren unterschiedlichen Finanzierungssituationen ausreichend zu unterstützen. Denn der deutsche Mittelstand hat sich vielen Widrigkeiten zu stellen, und das nicht erst seit der Corona-Krise. Es gilt, sich für die Zukunft zu rüsten und die Unternehmensdigitalisierung weiter voranzutreiben. Doch die Finanzierung notwendiger Investitionen wird für die KMU immer schwieriger.

Klassische Finanzierungen reichen nicht mehr aus

Der Grund für den schlechten Kreditzugang für KMU liegt vor allem in der strengeren Banken­regulierung als Folge der Finanzmarktkrise 2008. Die damit ver­bundene reguliertere Kreditvergabe erschwert besonders den kleinen Unternehmen den Kreditzugang. In einer Befragung der KfW aus dem Jahr 2020 schätzte knapp ein Viertel der Unternehmen mit bis zu 1 Mio. Euro Jahresumsatz den Kreditzugang als „schwierig“ ein. Im Vergleich zu großen Unternehmen berichten kleine Unternehmen damit rund drei- bis viermal häufiger von Schwierigkeiten bei der Kreditvergabe als große.

Höheres Risiko für externe Geldgeber

Die Schwierigkeiten kleinerer Unternehmen haben folgenden Grund: Ähnlich wie junge Unternehmen sind auch kleine Betriebe aufgrund ihres geringeren Potenzials für Besicherungen ein höheres Risiko für externe Geldgeber. Auch die eher geringen Finanzierungs­volumina sind für den Finanzierer oft weniger attraktiv, sodass der Kreditzugang für kleine Unternehmen deutlich erschwert wird. Und da deutsche Unternehmen bei der externen Finanzierung traditionell bankenorientiert sind, trifft es den Mittelstand zuerst, wenn sich die Hausbank bei der Kreditvergabe restriktiv verhält.

Investitionsfinanzierungen haben gerade in der Pandemie oberste Priorität

Dabei haben vor allem in schwierigen Zeiten wie der Corona-Pandemie Investitionsfinanzierungen oberste Priorität. Die Krise zeigt, dass viele mittelständische Unternehmen sich hinsichtlich des Zeitfaktors nicht mehr ausschließlich auf Banken und Sparkassen verlassen können. Denn es muss schnell gehen. Auch hinsichtlich der Kapazitäten können traditio­nelle Banken nicht mehr alles von sich aus stemmen. Allein schon bei den Überbrückungsfinanzierungen zur Sicherung des täglichen Geschäfts kommen viele Banken nicht mehr mit. Es wird klar: Finanzierungs­alternativen müssen her.

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Ein Artikel von
Mark-Oliver Knobloch