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28. März 2023
Amundi-Umfrage: 25% reduzieren private Altersvorsorgebeträge

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Amundi-Umfrage: 25% reduzieren private Altersvorsorgebeträge

Lösungen aus der Politik?

Aus Sicht der Befragten ist auch die Rolle der Politik dabei fraglich. Zumindest gibt es einige Skepsis: 68% sagen, dass sie bei der Frage um die Zukunft der staatlichen Altersvorsorge kein oder nur wenig Vertrauen in die Politik haben. Um die Rentenlücke zu schließen, wird unter anderem immer wieder auf die Aktienrente verwiesen. Pellis ergänzt: „Aber auch die bereits im Markt befindlichen Fondslösungen müssen noch stärker als Option für die private Altersvorsorge thematisiert werden.“ Zur Aktienrente haben sich laut Befragung 43% noch keine Meinung gebildet. Jedoch finden 34%, dass die Politik damit einen richtigen Schritt geht.

„Auch wenn eine solche Kapitalmarktlösung prinzipiell begrüßenswert ist, wird es noch bis mindestens 2037 dauern, bis hiervon erstmals Menschen in Deutschland profitieren. Daher wird die persönliche private Altersvorsorge auch weiterhin ein wichtiger Baustein bleiben – doch auch hier brauchen wir Impulse von der Bundesregierung wie zum Beispiel Anreize durch steuerliche Vorteile“, so Pellis.

78% legen Geld zur Seite

Von den Befragten legen 78% in irgendeiner Form Geld für die private Altersvorsorge zurück – 48% haben nach eigenen Angaben Tagesgeldkonten oder das klassische Sparbuch als Anlage, jeweils 38% setzen eine betriebliche Altersvorsorge oder eine private Renten- bzw. Lebensversicherung ein, 35% der Befragten nutzen eine Immobilie und 32% Aktien, Fonds oder ETFs. 24% sorgen mit Riester- oder Rürup-Rente vor, aber 57% sagen sogar nicht nur, dass sie diese Form der Altersvorsorge nicht nutzen, sondern dass dies für sie auch in Zukunft nicht infrage kommt.

Zufriedenheit mit Altersvorsorge sehr unterschiedlich

Pellis weist auf den Unterschied bei der Zufriedenheit mit der privaten Altersvorsorge hin: „Während immerhin 62% der befragten Männer mit ihrer eigenen Altersvorsorge zufrieden sind, sind es bei den Frauen mit 53% nur etwas mehr als die Hälfte. Hier gilt es also noch mehr Aufklärung zu betreiben – am besten bereits in jungen Jahren in der Schule“, sagt Pellis.

Mangelnde finanzielle Bildung in Deutschland?

Allerdings zeigen die Umfrageergebnisse auch, dass sich 38% der 35- bis 55-Jährigen nach eigenen Angaben vor ihren Entscheidungen zu Produkten für die private Altersvorsorge mittels eigener Recherche bereits informiert haben. 16% setzen auf unabhängige Finanzberater und 15% auf Bankberater.

Über die Befragung

An der Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH im Auftrag des Vermögensverwalters Amundi nahmen im März 2023 1.019 Personen teil. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung zwischen 35 und 55 Jahren. (lg)

Bild: © Dragana Gordic – stock.adobe.com