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16. Januar 2020
Angebot nachhaltiger ETFs und Indexfonds nimmt deutlich zu

Angebot nachhaltiger ETFs und Indexfonds nimmt deutlich zu

Nachhaltige Kapitalanlagen liegen nicht nur bei aktiven Fonds im Trend. Auch das passive Lager aus ETFs und Indexfonds wird immer größer, wie eine aktuelle Analyse von Scope belegt. Zugleich sind die Kosten nachhaltiger ETFs in den vergangenen Jahren deutlich gesunken.

Die Anzahl der auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Exchange Traded Funds (ETF) und Indexfonds wächst stetig. Aktuell stehen deutschen Anlegern 145 solcher Investmentfonds zur Verfügung. Diese verwalten zusammen rund 39 Mrd. Euro. Noch vor wenigen Jahren waren nachhaltige Fonds vor allem im Aktienbereich präsent. Mittlerweile gibt es laut Scope neben 110 Aktien-ETFs auch 35 Renten-ETFs mit Nachhaltigkeitsbezug.

iShares auch bei nachhaltigen ETFs der Marktführer

Aktuell bieten insgesamt 22 Fondsgesellschaften mindestens einen nachhaltigen ETF oder Indexfonds in Deutschland an. Mit iShares, UBS, LYXOR und BNP Paribas Asset Management haben vier Anbieter sogar jeweils mehr als zehn nachhaltige Fonds im Angebot. ETF-Marktführer iShares offeriert derzeit mit 33 die meisten nachhaltig ausgerichteten ETF bzw. Indexfonds mit Vertriebszulassung in Deutschland und verwaltet mit 9,5 Mrd. Euro per Ende Oktober 2019 auch die meisten Assets im nachhaltigen Bereich. Knapp die Hälfte der von iShares angebotenen Fonds wurde erst in den vergangenen beiden Jahren aufgelegt.

MSCI mit Abstand führende nachhaltiger Indexanbieter

Fast zwei Drittel der verwendeten nachhaltigen Aktien-Benchmarks stammen vom Indexanbieter MSCI. Bei den nachhaltigen Renten-Benchmarks werden im deutschen Fondsuniversum die Bloomberg Barclays MSCI Sustainability Indizes am häufigsten verwendet (21 von 35 Fonds). Das größte Wachstum im ESG-ETF-Segment verzeichnet vor allem aufgrund seiner günstigeren Preisstruktur der deutsche Indexanbieter Solactive.

Sinkende Gebühren

Die durchschnittlichen Kosten neu aufgelegter Fonds haben sich von 2007 bis heute um mehr als 60% reduziert – von 0,64% p.a. auf 0,24% p.a. Ein Vergleich der derzeitig günstigsten ESG-Produkte auf der Aktienseite mit den aktuell günstigsten konventionellen, auf denselben Indexanbieter abstellenden ETF ergab Scope zufolge keine signifikanten Kostennachteile. Dagegen sind die Unterschiede bei Rentenfonds noch vergleichsweise deutlich. Im Bereich europäischer als auch amerikanischer Unternehmensanleihen müssen Anleger für eine nachhaltige ETF-Variante noch fast 80% mehr zahlen. (mh)

Bild: © bankrx – stock.adobe.com