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27. Juni 2018
Angst statt Vorfreude: Bundesbürger fürchten sich vor dem Ruhestand

Angst statt Vorfreude: Bundesbürger fürchten sich vor dem Ruhestand

Der Ruf nach einem grundlegenden Wandel der Situation von Rentnern in Deutschland wird immer lauter. Das zeigt der vierte AXA Deutschland Report. Demnach empfinden Berufstätige inzwischen überwiegend Furcht und Sorgen statt Vorfreude beim Gedanken an ihren Ruhestand. Vor allem bei den Babyboomern wächst die Skepsis.

Sieben von zehn Deutschen fordern mehr Geld für Menschen im Ruhestand. Damit sind höhere Renten in den Augen der Deutschen die mit Abstand wichtigste staatliche Aufgabe. Eine verbesserten Gesundheitsversorgung sowie bessere Schulen und Ausbildungsmöglichkeiten fordert hingegen nur jeder zweite Bundesbürger, mehr Wohnraum sehen vier von zehn Befragten als wichtig an. Zu diesem Ergebnis kommt der vierte AXA Deutschland Report – eine jährliche Befragung unter Berufstätigen und Ruheständlern im Auftrag von AXA.

Babyboomer besonders skeptisch

Besonders stark fällt das Plädoyer für höhere Ruhestandseinkommen unter den 55- bis 64-Jährigen aus. Die Babyboomer-Generation stimmt zu mehr als 80% der Forderung nach mehr Rente zu. Ihr Rentenfrust ist zudem besonders groß. Sechs von zehn Personen dieser Altersgruppe erwarten im Ruhestand eine verschlechterte Lebensqualität, fast niemand eine Verbesserung (2%). Beinahe zwei Drittel unter ihnen macht das Thema Altersvorsorge heute mehr Angst als früher. Mehr als drei Viertel stimmen zudem der Aussage zu, das Vertrauen in die Politik beim Thema Altersvorsorge verloren zu haben.

„Aufschrei der Bevölkerung“

„Das Ergebnis des diesjährigen AXA Deutschland-Reports kommt einem regelrechten Aufschrei der Bevölkerung zur Verbesserung der Situation im Ruhestand in Deutschland gleich, der quer durch alle Generationen geht“, resümiert Dr. Patrick Dahmen, Mitglied des Vorstands im AXA Konzern, die Studienergebnisse. „Vor allem die Babyboomer-Jahrgänge als nächste Rentnergeneration empfinden die Kluft zwischen den finanziellen Möglichkeiten im Berufsleben und im Ruhestand offenbar als besonders groß.“

Freude auf den Ruhestand wird zur Ausnahme

Die Freude auf den Ruhestand sinkt aber auch quer durch alle Alters- und Einkommensschichten inzwischen äußerst negativ beurteilt. Bei nur einem Drittel der Berufstätigen überwiegt heute noch Freude beim Gedanken an den Ruhestand. Bei gut der Hälfte dominieren dagegen Sorgen. Zwei von drei Erwerbstätigen macht das Thema Altersvorsorge heute sogar mehr Angst als früher. Als größte Sorge sehen 39% die Gefahr zu verarmen. Vor zwei Jahren waren es erst 32%. Nur die Sorge vor Erkrankungen ist damit im Hinblick auf den Ruhestand in Deutschland noch größer (60%).

Nur noch jeder zehnte Rentner blüht im Ruhestand auf

Im Vergleich zu den Vorjahren hat 2018 auch die Unzufriedenheit der Rentner und Pensionäre mit ihrer Lage zugenommen. Nur noch jeder Zehnte berichtet von einer verbesserten Lebensqualität im Vergleich zum Berufsleben. Vor zwei Jahren gaben das noch mehr als doppelt so viele an: Bei der gleichlautenden Befragung im Rahmen des AXA Deutschland-Report 2016 war es sogar beinahe jeder vierte Rentner. (mh)