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22. Dezember 2020
ARAG erfüllt Wachstumsziele auch im Corona-Jahr

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ARAG erfüllt Wachstumsziele auch im Corona-Jahr

Manchmal kommt es auch in Corona-Zeiten besser als man denkt. Nach vorläufigen Zahlen hat die ARAG im Jahr 2020 neue Kunden dazu gewonnen und nicht wie zunächt erwartet, verloren. Menschen scheinen in Krisenzeiten die Rechtsschutzversicherung für sich zu entdecken. Der Versicherer hat zudem Forderungen an die Politik.

Der ARAG Konzern ist bislang besser durch die Pandemie-Krise gekommen als erwartet. Das sagte vor Dr. Renko Dirksen, der seit diesem Jahr an der Spitze des Versicherers steht, kürzlich bei einem Online-Pressegespräch. Zum Jahresende, so der Vorstandsvorsitzende, wird von Beitragseinnahmen in Höhe von 1,83 Mrd. Euro ausgegangen. Das entspricht einem Wachstum von 4,3%. Damit werden die Wachstumsziele 2020 trotz Corona erreicht. Gleichermaßen hat das Unternehmen die Schadenseite im Griff. Die Combined Ratio lag bei 88,9%. Im Vergleich zum Vorjahr (88,7%) gab es also auch in Pandemiezeiten keine große Veränderung. Das wirkt sich entsprechend positiv auf den versicherungstechnischen Gewinn aus.

Kranken- und Rechtsschutzsparte nachgefragt

Am deutschen Markt beträgt der Beitragszuwachs sogar 5,3%. Die Kundenzahl nahm um 90.000 zu. In der Rechtsschutzsparte zeichnet sich zudem eine neue Bestmarke in der Jahresproduktion ab. Dirksen schätzt, 2020 einen Marktanteil von 10% zu erreichen. Der Anteil des Geschäfts, das über Versicherungsmakler kommt, liegt bei knapp 55%.

Im Segment der Krankenversicherung steigen die Beitragseinnahmen ebenfalls. Einen wichtigen Anteil an der Steigerung tragen die neuen Krankenvollkostentarife, die erst 2019 eingeführt wurden.

Was nicht so gut lief

Wermutstropfen in der sonst positiven Jahresbilanz ist das Kompositgeschäft. Hier gingen die Einnahmen zurück, was auf das Spaniengeschäft und auf den dortigen Rückgang bei dem sonst stark nachgefragten Reise-Schutzbrief zurückgeführt wird.

Deutliche Veränderungen gab es auch bei dem Kapitalanlageergebnis. Der Konzern geht von einem Kapitalanlageergebnis von 57 Mio. Euro aus. Im Jahr zuvor waren das noch 157 Mio. Euro, was der Konzern aber auf hohe Zuschreibungen im Jahr 2019 zurückführt.

Mehraufwendungen im Arbeits- und Vertragsrecht erwartet

Schon in den vergangenen Jahren geriet die Rechtsschutzversicherung im Allgemeinen unter Druck. Zuletzt waren dies die Streitfälle im Dieselskandal und um die Betriebsschließungen im Lockdown. Vermehrt treten nun in den Zeiten von Kurzarbeit und Existenzbedrohungen Fälle im Arbeits- und Vertragsrecht hinzu. Im direkten Bezug zu Covid-19 zählt die ARAG so bisher mehr als 15.000 Schadenneuanlagen. Der Versicherer schätzt hierfür einen Mehraufwand von über 6 Mio. Euro. Dieser Aufwand dürfte sich in den nächsten Monaten noch erhöhen, so Dirksen. Der Konzern hofft, dass diesen Mehraufwendungen langfristig Kosteneffekte in der Administration entgegenstehen. Mithilfe der Digitalisierung sollen Prozesse schneller und kostengünstiger erfolgen.

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