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8. September 2021
AXA: Mitarbeiterabsicherung aus einer Hand

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AXA: Mitarbeiterabsicherung aus einer Hand

Getreu dem Motto „Gemeinsam gesund und sicher alt werden“ bietet die AXA ihre Lösungen zur betrieblichen Mitarbeiterversorgung gesamthaft an. Im AssCompact Interview stellt Dr. Frederick Krummet, Leiter Corporate Employee Benefits (CEB), AXA Konzern AG, das neue AXA-Geschäftsfeld vor.

Herr Dr. Krummet, betriebliche Zusatzleistungen wie bAV und bKV gelten als wichtige Pfeiler der Mitarbeiterfindung und -bindung. Gilt das über die Generationen hinweg?

Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) und Altersversorgung (bAV) sind nicht ohne Grund die wichtigsten Zusatzleistungen des Arbeitgebers. Sie treffen auf einen großen Bedarf bei den Mitarbeitenden in ihrer Altersvorsorge und im Krankheitsfall. Die Veränderungen in den gesetzlichen Systemen verstärken den Wert der betrieblichen Leistungen für die Mitarbeitenden zunehmend. Entsprechend notwendig ist es, sich als Arbeitgeber mit diesen Zusatzleistungen zu beschäftigen, um in der Mitarbeiterfindung und -bindung zu punkten. Das Erlebnis für die Mitarbeitenden ist dabei sehr unterschiedlich. Die bKV schützt in Form von Prävention und Leistungen im Krankheitsfall direkt. Invaliden- und Altersrenten in der bAV sichern langfristig. In den Betrieben arbeiten die Mitarbeitenden in der Regel gemeinsam generationenübergreifend. Beide Zusatzleistungen sind motivierend, da sie den Bedarf der Belegschaft treffen. Tendenziell hat eine bAV bei jüngeren Mitarbeitern eine höhere Wertigkeit als eine bKV. Dies ist insoweit nachvollziehbar, da Gesundheitsleistungen eher mit zunehmenden Alter mehr Aufmerksamkeit bekommen.

Der Optimismus der Versicherer für das Geschäftsfeld der bKV ist ungebremst, aber ist die Bekanntheit bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern tatsächlich schon so groß?

Betrachtet man die Verbreitung der bKV nach der Anzahl der Betriebe, so sehen wir im Markt im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum von 28,5% auf 13.500 Betriebe. Bei der Zahl der versicherten Mitarbeitenden haben wir im Jahr 2020 ein Plus von 17,7% auf 1,04 Mio. Versicherte. Diese Steigerungen setzen eine gewisse Bekanntheit bei Arbeitgebern und auch Arbeitnehmern voraus. Immer mehr Betriebe nutzen die bKV als weiteres Differenzierungsmerkmal in der Positionierung auf dem Personalmarkt. Mit Blick auf eine alternde Belegschaft und nachlassenden Leistungen in der gesetzlichen Krankenversicherung ist diese Entwicklung nicht überraschend. Gesundheit spielt eine immer wichtigere Rolle und Arbeitgeber bieten entsprechende Lösungen. Arbeitgeber freuen sich über gesunde, produktive Mitarbeitende und geringe Ausfallzeiten. Arbeitnehmer freuen sich über attraktive Lösungen zur Förderung der Gesundheit und Hilfe im Krankheitsfall. Die Pandemie wirkt dabei nochmals wie ein Brennglas und schärft das Bewusstsein für den Wert der Gesundheit.

Bei der bAV ist die Entwicklung anders, aufgrund der Diskussion um die Garantien hängt einiges in der Schwebe. Wie beurteilen Sie die Entwicklung?

Die Reduzierung des gesetzlichen Höchstrechnungszinses von 0,90 auf 0,25% zum 01.01.2022 und die daraus resultierenden Produktanpassungen sind ja kein spezifisches bAV-Thema, sondern treffen den Markt als Ganzes. Offensichtlich ist aber, dass durch die Anpassung des Rechnungszinses die in der bAV bekannten Garantieleistungen nicht mehr zu erreichen sind. Wir werden sehen, dass Beitragszusagen mit Mindestleistung nicht mehr angeboten werden und sich die Bruttobeitragsgarantien in der beitragsorientierten Leistungszusage auf einem Niveau unterhalb der 100%-Marke einpendeln werden. Durch die Reduktion der Garantieleistungen ergeben sich aber auch mehr Freiheiten in der Kapitalanlage und dadurch mehr Renditechancen für Versicherungsnehmer bzw. Arbeitnehmer. Die bAV wird weiterhin attraktiv bleiben, um eine zusätzliche Absicherung im Alter oder im Falle einer Invalidität sicherzustellen.

Welche Erfahrung haben Sie gemacht: Entscheiden sich Unternehmen mittlerweile für beide Formen der betrieblichen Vorsorge oder gilt eher ein „entweder oder“?

Unsere Kunden reagieren sehr positiv auf unseren integrativen Ansatz in der Mitarbeiterabsicherung. Dieser Ansatz erlaubt einen anderen Blick auf betriebliche Zusatzleistungen und wie diese auf die Bedürfnisse des Betriebes und der Mitarbeitenden angepasst werden können. Die Einrichtung von betrieblichen Zusatzleistungen entwickelt sich von einem „entweder oder“ immer mehr zu einem „sowohl als auch“. Dies ist insbesondere bei Betrieben sichtbar, die bisher eine bAV im Angebot haben und nun ihre betrieblichen Zusatzleistungen um bKV-Tarife erweitern.

Die AXA sieht die Themen eng beieinander liegen. Sie haben die Bereiche bAV und bKV zusammen mit der internationalen Krankenversicherung im neuen Geschäftsfeld Corporate Employee Benefits gebündelt. Was verändert das an Organisation und Vertrieb?

Die Bündelung der Aktivitäten in einem Geschäftsfeld seit dem Jahr 2019 ermöglicht es uns, unseren Kunden ein gesamthaftes Angebot in der Absicherung von Mitarbeitenden machen zu können. Organisatorisch werden betriebliche Altersversorgung, betriebliche und internationale Krankenversicherung einheitlich gesteuert. So erkennen wir neue Entwicklungen schneller und können mit entsprechenden Produktentwicklungen reagieren. Unsere Spezialisten vertreten und beraten beide Themengebiete gemeinsam. Wir verringern Schnittstellen und verschlanken Prozesse. Die internationale Krankenversicherung ist ebenfalls Teil des Geschäftsfeldes Corporate Employee Benefits, wird aber aufgrund der internationalen Anforderungen separiert von der bAV und bKV betrachtet.