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1. August 2022
Büroinvestments abseits der TOP 7 wieder auf Niveau von 2019
Szczecin, March 2018: Modern building complex of the research center "Technopark Pomerania"

Büroinvestments abseits der TOP 7 wieder auf Niveau von 2019

Laut Immobiliendienstleister Colliers summierte sich das investiertes Kapital in Büro- und Mixed-Use-Flächen mit Büroanteil jenseits der deutschen A-Städte im ersten Halbjahr 2022 auf 3,5 Mrd. Euro. Damit erreicht das Transaktionsvolumen erstmals wieder vorpandemisches Niveau.

Nach Angaben des Immobiliendienstleisters Colliers wurden an den Investmentmärkten für Büroimmobilien abseits der deutschen A-Städte im ersten Halbjahr 2022 rund 3,5 Mrd. Euro gehandelt. Das Transaktionsvolumen bewegt sich somit erstmals wieder in einer Größenordnung wie vor der Parndemie 2019 mit 3,7 Mrd. Euro. Es übersteigt damit deutlich das Ergebnis von 2021, da waren es 2,2 Mrd. Euro. Dies bedeutet eine Steigerung von fast 60% gegenüber dem Vorjahr. Laut Colliers hat ein sehr gutes erstes Quartal mit 2,1 Mrd. Euro maßgeblich zu dieser Entwicklung beigetragen.

Trotz der Beeinträchtigung des Transaktionsgeschehens durch den Krieg in der Ukraine präsentierte sich das zweite Quartal resilienter als noch der Vergleichszeitraum im Jahr 2020: Mit etwas mehr als 1,4 Mrd. Euro liegt das Anlagevolumen rund 8% über den registrierten 1,3 Mrd. Euro von 2020.

Michael R. Baumann, Head of Office Investment B&C Cities bei Colliers: „Auch am Investmentmarkt abseits der A-Städte sehen wir die Folgen des Ukraine-Krieges und die Zurückhaltung der Investoren aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten und der deutlichen Steigerung der Finanzierungskosten. Wie in den TOP 7 ist abseits der Top-Städte nicht mehr die Bereitschaft gegeben, die bisherigen Preise zu bezahlen. Allerdings sind diese Beeinträchtigungen bei Weitem nicht so groß wie in den A-Städten und B&C-Märkte zeigen sich gegenwärtig sehr resilient“, sagt Michael R. Baumann.

Weniger Portfolio-Deals

Wie Colliers weiter mitteilt, hat sich die Anzahl der Portfolio Deals am Investmentgeschehen mit 22% gegenüber dem Wert von 2021 (24%) und 2020 (28%) weiter verringert.

Bei den Risikoklassen entfielen über die Hälfte aller getätigten Transaktionen auf das Core-Plus-Segment, weitere 24% auf das Core-Segment, 16% auf die Bereiche Value-Add & Opportunistic. Wie deutlich wird, tätigen Investoren vor allem risikoaverse Investments und nehmen für die Sicherheit eine niedrigere Rendite in Kauf.

Eigenkapitalstarke Investoren abseits der A-Städte vorherrschend

Auch bei der Herkunft des Kapitals gab es weitestgehend keine Überraschungen: 70% der Käufer kamen aus dem Inland. Damit lag der Wert 6% unter dem Vorjahr und 6% über dem ersten Halbjahr 2020. Vor dem Hintergrund der aktuellen Krise lässt sich außerdem ein sich wiederholendes Muster erkennen: Insbesondere eigenkapitalstarke Investoren prägen den Investmentarkt der Bürogebäude jenseits der A-Städte.

Transaktionsgeschehen dürfte zulegen

„Vor allem nach dem Sommer erwarten wir, dass weiter Bewegung in die Büroinvestmentmärkte außerhalb der A-Städte kommt. Aktuelle Off-Market-Deals und Transaktionen, bei denen nur wenige Investoren angesprochen wurden, werden zu mehr Sicherheit bei der Preisgestaltung führen. Somit werden Verkaufsprozesse wieder kalkulierbarer, in der Folge sollten einige ausgesetzte Transaktionen dann zum Abschluss kommen“, erwartet Baumann. Eine starke Nachfrage besonders nach Büros in Top-Qualität und besten Lagen werde das Geschehen hier bestimmen. Da sich die Märkte außerhalb der TOP 7 ohnehin vergleichsweise stabiler zeigten, geht der Experte von einer wachsenden Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte aus. (tk)

Bild: © Mike Mareen – stock.adobe.com