Die Banken im Euroraum haben im ersten Quartal 2016 ihre Vergabestandards für Kredite an Unternehmen erneut gelockert. Das geht aus dem Bank Lending Survey der Europäischen Zentralbank (EZB), einer Umfrage unter 141 Instituten im Euro-Raum, hervor. Als Hauptursache hierfür gaben die befragten Institute an, dass der Wettbewerbsdruck nach wie vor hoch sei. Auch die gesunkenen Finanzierungskosten sowie eine leicht verbesserte Risikoeinschätzung trugen zur gelockerten Kreditvergabe bei.
Deutschland und Italien erleichtern Kreditvergabe am stärksten
Laut der Untersuchung haben vor allem Deutschland und Italien die Bedingungen für Firmenkredite erleichtert. In Spanien haben sich die Vergabekriterien hingegen kaum geändert, in Frankreich sind sie sogar leicht verschärft worden. Aus Sonderfragen zu den Wirkungen des Anleihekaufprogramms ging auch hervor, dass die Institute die Liquidität im ersten Quartal dazu genutzt haben, mehr Kredite zu vergeben.
Nachfrageboom bei Hauskrediten
Die Kreditnachfrage ist der EZB-Studie zufolge vor allem bei Wohnbaufinanzierungen gestiegen. In dieser Kategorie sowie bei den Konsumkrediten hätten die Banken die Bedingungen allerdings zum Teil deutlich verschärft um einer möglichen Immobilienblase entgegenzuwirken, wie zum Beispiel in Deutschland. Ursache der strengeren Standards war primär die weitere Verringerung der Kreditmargen. Insgesamt ist die Nachfrage nach Krediten in allen Darlehenskategorien gestiegen. Der negative Einlagesatz der EZB wirkte sich offenbar ebenfalls positiv auf das Kreditvolumen aus. Allerdings zum Preis sinkender Nettozinserträge und Kreditmargen der Banken aus.
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