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20. April 2019
Barmenia: „Wir sind zunehmend der Partner unserer Kunden in Sachen Gesundheit“

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Barmenia: „Wir sind zunehmend der Partner unserer Kunden in Sachen Gesundheit“

Inwiefern profitiert der Kunde?

Der Kunde erhält mit Vivy eine elektronische Gesundheitsakte mit persönlicher Assistentin. Vivy unterstützt dabei, medizinische Daten zu verwalten, zu verstehen und zu nutzen. Alle personenbezogenen Daten befinden sich zentral an einem Ort und können von dort eigenbestimmt, individuell und geschützt an andere Ärzte, Kliniken oder Leistungserbringer weitergereicht werden. Wichtig ist uns, dass nur der Kunde über seine eigenen Daten bestimmt.

Aber das ist nicht alles. Mit integrierten Erklär- und Erinnerungsfunktionen kann jeder Versicherte seine Gesundheit im Auge behalten. So werden über Vivy verschiedene Gesundheitsbereiche verknüpft: Versicherte, Ärzte, Labore, Krankenhäuser sowie Versicherer. Durch diese digitale, nutzerorientierte Vernetzung der einzelnen Bereiche gestaltet sich Gesundheit für die Versicherten bzw. Patienten unbürokratischer.

Der Kunde soll dabei allein über seine Krankheitsdaten verfügen können. Ist da auch der Versicherungsvermittler noch irgendwo eingebunden?

Ich sehe da überhaupt keine Nachteile für Vermittler! Ganz im Gegenteil, er ist schließlich derjenige, der dem Kunden diese Möglichkeiten eröffnet. Der Vermittler ist zwar nicht direkt eingebunden. Doch denken Sie nur einmal darüber nach, wie viel Arbeit es macht, erforderliche Arztberichte oder andere Nachweise, die in der Regel bei Abschluss einer Versicherung gefordert werden, zusammenzutragen. Hier erweist sich Vivy als wichtiger Helfer, wenn der Kunde seine elektronische Gesundheitsakte tatsächlich auch gefüllt und gepflegt hat. Das erleichtert die Zusammenarbeit zwischen Vermittler und Kunde und beschleunigt die Prozesse.

Vor Kurzem haben Sie einen Telearzt-Tarif als Zusatzbaustein auf den Markt gebracht. Wie sind die ersten Erfahrungen?

Generell machen wir mit unserem telemedizinischen Angebot gute Erfahrungen. Den MediApp-Tarif bieten seit November an. Wir stellen fest, dass das Interesse und die Nachfrage groß sind – für PKV-Versicherte und GKV-Versicherte gleichermaßen. Damit bieten wir ein Produkt an – unabhängig vom Serviceangebot der Hauptversicherung eines Kunden –, das jedem Menschen ermöglicht, sich 24/7 qualitativ ärztlich beraten zu lassen und vieles mehr. Wir glauben an die Möglichkeiten der Telemedizin als Ergänzung der hausärztlichen Versorgung und haben daher dieses Thema als Innovationstreiber aufgegriffen.

Mit welchen weiteren Produktentwicklungen ist denn in diese Richtung demnächst zu rechnen?

Unser telemedizinischer Service gewährleistet einen schnellen, digitalen Zugang zu qualitativ hoher ärztlicher Beratung, und mit Vivy befähigen wir unsere Kunden, ihre Gesundheit aktiv selbst zu gestalten. Insofern sind wir digital sicherlich schon auf einem guten Weg. Was natürlich nicht heißt, dass die digitalen Services nicht weiter ausgebaut werden. Unsere E-Health-Strategie entwickeln wir selbstverständlich kontinuierlich weiter. Übrigens, auch in der betrieblichen Krankenversicherung bieten wir schon seit Längerem telemedizinische Leistungen der TeleClinic an.

Abschließend noch eine Frage zur weiteren Entwicklung: Wie sieht Ihre Prognose für das PKV-Geschäft aus?

Das Jahr ist für uns sehr gut gestartet und wir sind sehr optimistisch, dass wir unser Neugeschäft auch in diesem Jahr weiter steigern werden. Der Erfolg im Maklermarkt bestätigt unsere Positionierung und ist uns Ansporn zugleich. Freude macht uns insbesondere die betriebliche Krankenversicherung, die sich immer mehr als Personalinstrument für die Arbeitgeber durchsetzt. Hier bieten wir mit unserem flexiblen und auf den Kunden ausgerichteten Angebot weitere Potenziale für den Vertrieb – auch über die bAV hinaus.

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 04/2019 und in unserem ePaper.

 
Ein Artikel von
Frank Lamsfuß