Die Nachfrage nach barrierefreiem Wohnraum wächst. Das Interesse an barrierefreiem Mietwohnungen ist heute 75% höher als noch vor zehn Jahren. Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen, die auch mit dem Rollstuhl zugänglich sind, hat im gleichen Zeitraum um 14% zugenommen. Dies geht aus einer Auswertung des Immobilienportals ImmoScout24 hervor. Zudem wurde im Rahmen der Analyse auch untersucht, wie sich das Angebot und die Preise entwickelt haben.
„Menschen, die auf eine barrierefreie Wohnung angewiesen sind, haben es bei der Wohnungssuche besonders schwer. Das entsprechende Angebot ist knapp – insbesondere auf dem Mietmarkt. Die wenigen verfügbaren Wohnungen sind deshalb besonders stark nachgefragt. Zudem sind barrierefreie Wohnungen oftmals teurer als reguläre Wohnungen, da sie vorrangig in Neubauten und sanierten Altbauten zu finden sind”, erklärt Daniel Hendel, Geschäftsführer von ImmoScout24.
Mehr barrierefreie Wohnungen zum Kauf als zur Miete
Wie die Auswertung zeigt, bietet der Kaufmarkt mehr Auswahl als der Mietmarkt. Knapp jede fünfte Eigentumswohnung (18%) und nur etwas mehr als jede zehnte Mietwohnung (11%), die bei ImmoScout24 angeboten werden, sind barrierefrei. Vor zehn Jahren betrug der Anteil entsprechender Mietwohnungen 8% vom Gesamtmietangebot. Somit hat sich der Anteil etwas vergrößert. Der Anteil barrierefreier Eigentumswohnungen hat sich im selben Zeitraum dagegen nicht verändert.
Preiskluft nimmt zu
Der Vergleich der durchschnittlichen Angebotspreise und Neuvertragsmieten von barrierefreien Wohnungen und regulären Wohnungen legt deutliche Preisunterschiede offen. Rollstuhl- und seniorengerechte Wohnungen kosten erheblich mehr und die Preisdifferenz nimmt zu. Laut ImmoScout24 beträgt der Aufschlag bei Mietwohnungen aktuell 19%. Für eine barrierefreie Eigentumswohnung müssen Suchende im Schnitt noch mehr drauf. Vor zehn Jahren lag der Preisaufschlag bei 23% – heute sind es 30%. (tik)
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