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29. Juli 2020
Baufinanzierung in Corona-Zeiten und danach …

Baufinanzierung in Corona-Zeiten und danach …

Individuelle Lösungen statt Finanzieren von der Stange. An dieser Devise der BKM Bausparkasse Mainz hat sich auch durch die Corona-Krise nichts geändert. Und auch nach der Corona-Zeit dürften flexible Baufinanzierungslösungen nach Ansicht der Bausparkasse gefragt bleiben.

Von Dr. Bernd Dedert, Sprecher des Vorstandes der BKM Bausparkasse Mainz AG

Das Virus aus China hat die Welt verändert. Alte Denkstrukturen und Verhaltensmuster werden infrage gestellt. Die Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus scheint oft kleiner zu sein als die Angst vor der wirtschaftlichen Zukunft. Die Zahl der Arbeitslosen lag Ende Mai 2020 um 577.000 höher als vor einem Jahr. Die Rekordzahl von faktisch 7,3 Millionen Kurzarbeitern stellt die Finanzkrise von 2009 vollends in den Schatten. Damals waren es „nur“ 1,5 Millionen Kurzarbeiter. Branchen wie Gastronomie, Reisegewerbe und Eventveranstalter blicken in ein tiefes Loch. Die Angst um Job und Einkommen geht um. Millionen von Mietern bitten um Mietstundung und Hunderttausende von Kreditnehmern bitten um Stundung ihrer monatlichen Kreditraten. Das Kreditgewerbe prognostiziert überwiegend eine Vervielfachung der Wertberichtigungen im Jahr 2020 und infolgedessen kleinere Gewinne oder oftmals Verluste. Bei der Kreditvergabe ist man vorsichtiger geworden.

Schöne eigene vier Wände: Noch wichtiger als vorher

Mitten in einer Rezession ist es eigentlich logisch, dass bei Immobilien die Nachfrage sinkt und das Angebot steigt. Das führt nach den Gesetzen der Marktwirtschaft zu sinkenden Preisen und Mieten. Bei Gewerbeimmobilien ist das schon erkennbar und auch erklärbar, nach den erzwungenen Übungsstunden für online-Einkaufen und Home Office. Bei Häusern und Wohnungen gibt es aber keinen klaren Abwärtstrend.

Warum ist das so?

Wir haben immer noch ein strukturelles Defizit an verfügbarem Wohnraum. Nicht nur Eigennutzer, sondern auch Investoren aus dem In- und Ausland suchen Immobilien. Auch wenn die Mietrenditen bei nur noch 2 bis 4% p. a. und selten darüber liegen, bringen Immobilien eine höhere Rendite als die –0,5 bis 1%, die man für sichere Geldanlagen bekommt. Und für den Fall, dass die Liquiditätsschwemme der Notenbanken doch zu einem mittelfristigen Anstieg der Inflation führt, hat man bei Immobilien einen ziemlich guten realen Schutz gegen die Geldentwertung. Mehr noch: Mit dem Shutdown wegen Corona haben die Menschen gelernt, wie wichtig und nachhaltig ein schönes eigenes Zuhause mit genug Platz für alle ist. Die Wertschätzung für einen sicheren und schönen Ort für sich und die Familie ist deutlich gestiegen. Mehr Investitionen in Gartenmöbel, Hängematten und Whirlpools gehen in die gleiche Richtung.

Zusatzrente aus Stein

Mit der Unsicherheit in den Märkten und dem weiter langfristig ungelösten Alterungsproblem der Bevölkerung ist die klassische Altersversorgung auch nicht gerade berechenbarer geworden. Im Gegenteil. Da ist es gemäß einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes im Auftrag des Verbandes der Privaten Bausparkassen wichtig zu wissen: Rentner, die Wohneigentum haben, sparen im Schnitt 669 Euro an monatlicher Miete. Bei einer durchschnittlichen gesetzlichen Rente von 1.930 Euro sind das volle 35% Entlastung und damit ein Mehr an Sicherheit und Flexibilität – oder anders ausgedrückt: Lebensqualität.

Zusammengefaßt: Gute Wohnimmobilien werden weiterhin für Genuss und – für Eigentümer – für Vermögensschutz und Alterssicherung stehen.

Flexibilität des Bankpartners gefragt

Es gibt also schlechtere Märkte als den Markt für Häuser und Wohnungen. Die durch Corona entstandenen Rahmenbedingungen der Rezession sind jedoch eine Herausforderung für Banken und Bausparkassen, vor allem wenn es um die Prüfung der nachhaltigen Kreditwürdigkeit des Finanzierungskunden geht.

Ein Beispiel: Die Anrechnung von Kurzarbeitergeld als Einkommen des Kreditnehmers. Dies wird von vielen Instituten kritisch oder undifferenziert gesehen. Die Erfahrung der BKM Bausparkasse Mainz AG ist aber, dass es hier auf den Zusammenhang aller Fakten ankommt. So ist eine Anrechnung als Einkommen denkbar, wenn der Arbeitgeber vor der Corona-Krise stabil war, es sich um eine zukunftsfähige Branche handelt, der Mitarbeiter dort längere Jahre tätig war, weitere Einkommen oder Einkommen von weiteren Kreditnehmern vorliegen etc. Einzelne Institute wie die BKM prüfen jeden Darlehensantrag sehr individuell und nehmen eine Gesamtwürdigung der Umstände des Einzelfalls vor. Es gibt weitere Beispiele für wirtschaftlich sinnvolle Flexibilität aufseiten des Kreditgebers: Erledigte Negativmerkmale in der Schufa, schlechtere Schufa-Scorewerte, früher einmal erteilte Restschuldbefreiung, befristete Arbeitsverhältnisse oder Selbständige in Sondersituationen – auch hier können Individualfinanzierer wie die BKM punkten, weil sie sich als „Kreditmanufaktur“ und nicht als „Massenproduzent von Standardfinanzierungen“ verstehen. Wichtig bei jeder Kreditentscheidung ist indes, dass eine positive Bonitätsprognose begründet vorliegt und der Kreditnehmer etwas zu verlieren hätte, wenn es schiefgehen würde.

Flexibilität und Sicherheit – Kein Widerspruch

Es gibt auch eine Versicherung für eine bessere Machbarkeit der eigenen Finanzierung: den Bausparvertrag. Für die Beurteilung der Bonität des Kunden ist es innerhalb und außerhalb von Krisen wie Corona außerordentlich hilfreich, wenn der Kunde einen soliden Eigen­kapitalanteil mit einbringt und in der Zeit vor dem Immobilienerwerb gezeigt hat, dass er monatlich regelmäßig sparen kann. Wenn die Spargelder dann noch in einen Bausparvertrag gehen, der flexibel genutzt werden kann, ist dies umso besser. Die BKM bietet zum Beispiel in ihrem Premium-Tarif die Möglichkeit der Wahlzuteilung an. Das bedeutet: Unabhängig von der regulären Zuteilung kann der Kunde nach nur zwei Jahren Sparzeit eine garantierte, taggenaue Wahlzuteilung in Anspruch nehmen. Dabei kann er den Zeitpunkt der Zuteilung bestimmen ebenso wie die Höhe des Sollzinses, die Höhe des Darlehens selbst und die Höhe der Darlehensrate.

Die Rahmenbedingungen für diese Flexibilität stehen von Anfang an fest, sind also sicher. Und es ist eine Zinssicherheit von 28 Jahren und mehr mit Bausparen gestaltbar – einschließlich der Möglichkeit, kostenfrei vorzeitige Sondertilgungen vorzunehmen, wenn es die Liquiditätslage des Kunden erlaubt.

Ohne Vertrieb läuft nichts

Die Gesellschaft differenziert sich zunehmend. Manchmal hat man den Eindruck, dass die persönlichen und damit die wirtschaftlichen Lebenssituationen immer vielfältiger werden. Nicht nur in Zeiten wie Corona. Hinzu kommt, dass Baufinanzierung in Verbindung mit dem Erwerb und/oder der Beleihung von Immobilien komplexe Vorgänge sind und bleiben. Das alles stärkt den Wert der individuellen persönlichen Beratung. Um diese Aufgabe zu meistern, bedarf es einer fachlich guten und individuellen Betreuung der Vertriebe. Hier ist die BKM mit dem Partnervertrieb und dem Team des Vertriebsdirektors Thorsten Söhner richtig aufgestellt und unterstützt die Vertriebe bundesweit. Der Partnervertrieb wurde in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut und Produkte auf den Finanzierungsplattformen implementiert.

So übermittelt die BKM die Spezifika der Kreditstrategie und der Produkte über Webinare, Vorträge und Standpräsenz auf Messen und Tagungen und unterstützt auch telefonisch mit kompetenten Finanzierungslösungen. Partner wissen den Service zu schätzen und treten mit Anfragen auch direkt mit Kreditgenehmigern in Kontakt, mit denen Finanzierungsanfragen auch vorab per Telefon besprochen werden können. Vertriebspartner kennen die Kredit-Highlights und geben den Kunden mit temporär schwächeren Bonitätsmerkmalen möglicherweise eine zweite Chance.

Den Artikel lesen Sie auch in AssCompact 07/2020 auf Seite 80f und in unserem ePaper.

 
Ein Artikel von
Dr. Bernd Dedert