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13. Oktober 2022
Baufinanzierung: Tiefstand bei Tilgungen
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Baufinanzierung: Tiefstand bei Tilgungen

Die gestiegenen Kosten für ein Eigenheim hinterlassen Spuren bei den Finanzierungen. So sinkt der anfängliche Tilgungssatz kontinuierlich und bewegt sich im September in die Nähe der Marke von 2%. Dies zeigen aktuelle Daten des Baufinanzierungsvermittlers Dr. Klein.

Die inzwischen höheren Kosten für die eigenen vier Wände machen sich bei den Finanzierungen bemerkbar. Während die Tilgungsrate kontinuierlich sinkt, steigt die durchschnittliche monatliche Rate für eine Finanzierung. Laut Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG, näherte sich der anfängliche Tilgungssatz bei Erst- sowie Anschlussfinanzierungen im September von oben der 2%-Marke. Dies geht aus dem aktuellen Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung (DTB) hervor.

Um sich trotz steigender Bauzinsen den Traum vom Eigenheim erfüllen zu können, entscheiden sich Finanzierungskunden für einen niedrigen Tilgungssatz, um die monatliche Rate möglichst niedrig zu halten.

Gemeinhin empfohlen wird eine anfängliche Tilgung zwischen 2% und 3%. Allerdings würden Kreditinstitute Michael Neumann zufolge derzeit wieder vermehrt Anfangstilgungen von 1% anbieten. Kaufwillige, die mit einer niedrigen Tilgung in ihre Finanzierung starten, könnten als Ergänzung auf Sondertilgungen setzen, um flexibel zu bleiben.

Durchschnittliche monatliche Finanzierungsrate auf neuem Jahreshoch

Was die Dr.-Klein-Standardrate angeht, berichtet Michael Neumann für September von einem neuen Hoch, nachdem im August ein leichter Rückgang zu verzeichnen war. Die Standardrate zeigt die durchschnittliche monatliche Rate für ein Darlehen von 300.000 Euro mit 2% Tilgung, 80% Beleihungsauslauf und zehn Jahren Zinsbindung. Im September erreichte die Standardrate ein neues Jahreshoch von 1.393 Euro. Gegenüber dem Vorjahresmonat bedeutet dies eine Erhöhung um 603 Euro.

Schwankungen bei Zinsbindung

Bei der durchschnittlichen Zinsbindung ist in den vergangenen Monaten ein leichtes Auf und Ab zu beobachten. Für September war laut Michael Neumann eine vorsichtige Erhöhung erkennbar. Immobilienkäufer sicherten sich den ihnen angebotenen Zinssatz für knapp 13 Jahre und damit 3,5 Monate weniger als vor einem Jahr.

Niedrigere Darlehenshöhe

Ein Rückgang war im September bei der durchschnittlichen Darlehenshöhe zu verzeichnen. Kaufwillige haben bei den Banken eine Baufinanzierung von rund 286.000 Euro aufgenommen. Im Vormonat betrug die Durchschnittssumme der Darlehen noch 299.000 Euro.

Beleihungsauslauf verringert sich

Der Beleihungsauflauf ging von August auf September um rund 0,6% zurück. Mit insgesamt 80,71% bewegte er sich deutlich unter dem Vorjahreswert, der sich bei 84,25% einpendelte.

Weniger Forward-Darlehen

Der Anteil von Forward-Darlehen verringerte sich im September um fast einen Prozentpunkt auf 5,14. Auch KfW-Kredite wurden Michael Neumann zufolge zuletzt wenig genutzt: Im September lag deren Anteil am gesamten Baufinanzierungsvolumen bei lediglich 2,63%. Im Vorjahresmonat waren es noch 5,33%. (tk)

Bild: © Tinnakorn – stock.adobe.com