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22. Februar 2024
Baukreditgeschäft der Lebensversicherer knickt 2023 ein
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Baukreditgeschäft der Lebensversicherer knickt 2023 ein

Infolge der Zinswende ist die Nachfrage nach Baudarlehen zurückgegangen. Dies macht sich auch im Immobilienfinanzierungsgeschäft der Lebensversicherer bemerkbar. Laut GDV ist der Wert der ausgezahlten Kredite 2023 auf 7,8 Mrd. Euro gesunken – das sind knapp 12% weniger als im Jahr zuvor.

Aufgrund der gestiegenen Zinsen ist der Kauf einer Immobilie für etliche Menschen nicht mehr zu stemmen und Baukredite sind weniger gefragt. Dieser Rückgang der Nachfrage hinterlässt auch Spuren im Immobilienfinanzierungsgeschäft der Lebensversicherer. Dies belegen aktuelle Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Demnach beliefen sich die von den Lebensversicherern ausgezahlten Baukredite im Jahr 2023 auf rund 7,8 Mrd. Euro. Dieser Wert liegt knapp 12% unterhalb dem des Vorjahres (8,8 Mrd. Euro), „Angesichts der gestiegenen Finanzierungskosten ist das Interesse der Privathaushalte am Immobilienkauf merklich zurückgegangen“, erklärt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Deutlich weniger Darlehenszusagen

Noch deutlicher ist der Rückgang bei den Darlehenszusagen zu spüren: Laut GDV ist das Volumen der von den Versicherern bewilligten, aber noch nicht ausgezahlten Kredite von 9 Mrd. Euro im Jahr 2022 auf 5 Mrd. Euro gesunken. Das entspricht einem Minus von 44%. „Die Kreditzusagen sind ein guter Indikator für das künftige Finanzierungsgeschäft. Wir gehen deshalb für dieses Jahr von einem weiteren Rückgang der ausgezahlten Darlehen aus“, so der GDV-Hauptgeschäftsführer.

Asmussen führt das schwächere Neugeschäft aber auch auf das geringe Neubauvolumen zurück – auch eine Folge der höheren Bau- und Finanzierungskosten: „Wenn Projektentwickler gar nicht erst bauen, kommen auch weniger Immobilien in den Verkauf.“

Die Zahlen der Versicherer würden die Entwicklung bereits vorwegnehmen: Von den 2023 neu zugesagten Krediten machten Wohnungsneubauten lediglich noch 14,4% aus. Im Jahr 2022 betrug der Anteil noch 35,6%. Relativ an Bedeutung gewonnen hat hingegen der Handel mit bestehenden Wohnimmobilien. So legte hier der Anteil an den Kreditzusagen binnen eines Jahres von 43,4 auf 73,4%.

Auf Ablösungen bestehender Finanzierungen entfielen im vorangegangenen Jahr 12,2% – 2022 waren es 21%.

2021 auf dem Höhepunkt des Booms am Immobilienmarkt hatten die Lebensversicherer noch gut 10 Mrd. Euro an Baudarlehen ausgezahlt. (tik)

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