In den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 haben die Bauzinsen deutlich angezogen. Nun berichtet der Vermittler für private Baufinanzierungen Interhyp von einer leichten Entspannung. Im Juni hatten sich die Konditionen für zehnjährige Darlehen innerhalb eines Monats um mehr als 0,5 Prozentpunkte verteuert und lagen in der Spitze bei 3,4%. Nun sind sie um einen Zehntelprozentpunkt gesunken und bewegen sich wieder im Bereich von 3,3%.
„Die Erwartungen an die nächsten Leitzinserhöhungen sind jetzt bereits größtenteils eingepreist und Konjunktursorgen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Sie wirken bremsend auf den Zinsanstieg“, erklärt Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft der Interhyp AG.
Experten erwarten keine grundlegende Trendumkehr
Eine grundlegende Trendumkehr im weiteren Jahresverlauf ist nach Einschätzung der monatlich im Interhyp-Bauzins-Trendbarometer befragten Experten aber unwahrscheinlich. In den kommenden Wochen rechnen die Befragten eher mit gleichbleibenden Zinsen. Auf Halbjahres- und Jahressicht geht die Mehrheit von steigenden Zinsen aus.
Interhyp prognostiziert bis zum Jahresende einen moderaten Anstieg auf 3,5 bis 4% für zehnjährige Darlehen.
Wer eine Immobilie kaufen oder ein Haus bauen möchte, dem rät Interhyp, das Zinsniveau weiter zu verfolgen, aber die Entscheidung für eine Immobilie nicht vom Zinsniveau abhängig zu machen. „Finanzierung und Immobilie müssen zum Leben passen. Wir empfehlen, schon vor der Immobiliensuche die Finanzierung abzuklären“, sagt Mohr. Um einem möglichen Zinsanstieg in Zukunft gut zu begegnen, seien lange Zinsbindungen von 15 Jahren und länger sowie Tilgungen über 3% sinnvoll“, so die Interhyp-Vorständin weiter. (tk)
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