Im September sind die Zinsen für zehnjährige Immobiliendarlehen um rund 15 Basispunkte von 3,9% auf über 4% geklettert und haben ein Zwölfjahreshoch erklommen. Die Zinsen für Kredite mit 15 oder 20 Jahren Zinsbindung kosten Anfang Oktober mit knapp 4,2% nur unwesentlich mehr, obwohl sie Kreditnehmern mehr Kalkulationssicherheit garantieren. Teurer sind erneut fünfjährige Darlehen, für die im Schnitt mindestens 4,3% fällig werden. Dies teilt der Vermittler privater Baufinanzierungen Interhyp mit.
Experten rechnen mit Zinsen längerfristig bei 4%
Wie die Befragung von Experten im Rahmen des Interhyp Bauzins-Trendbarometers zeigt, gehen die Fachleute einstimmig davon aus, dass die Notenbanken am straffen Geldkurs festhalten werden. Einige der Befragten halten sogar eine weitere Zinsanhebung für möglich. Gegen niedrigere Zinsen spreche laut Interhyp nicht nur die Inflation, die sich nach wie vor über der Zielmarke von rund 2% bewegt. Für unwahrscheinlich halten Experten fallende Zinsen auch wegen des Rückzugs der Notenbanken aus dem Anleihemarkt und der vergleichsweise robusten Konjunkturdaten vor allem in den USA und einigen Euro-Staaten.
Zinsdellen nutzen
„Immobilieninteressierte sollten jedoch nicht den Fehler begehen, den Eigentumserwerb wegen der Zinsen abzuschreiben“, betont Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft der Interhyp AG. „Die Rahmendaten indizieren, dass die Zinsen auf längere Zeit um die 4%-Marke verweilen werden. Trotzdem kommt es je nach Nachrichtenlage immer wieder zu sichtbaren Schwankungen. Diese Zinsdellen gilt es zu nutzen, da selbst kleine Konditionsdifferenzen von 10 oder 20 Basispunkten bei Immobilienfinanzierungen wegen der langen Laufzeit und Kredithöhe eine Hebelwirkung entfalten. Das ermöglicht Zinseinsparungen von mehreren 1000 Euro“, so Mohr weiter. Sie rät Immobilieninteressenten, sich im Vorfeld beraten zu lassen und alle erforderlichen Unterlagen zusammenzustellen.
Verbesserte Fördermöglichkeiten
Zudem weist Mohr auf verbesserte Fördermöglichkeiten hin, die die Bundesregierung angekündigt hat. So soll etwa das KfW-Programm „Wohneigentum für Familien“ (WEF) angepasst werden, um es mehr Familien möglich zu machen, die Förderung nutzen zu können. (AssCompact berichtete) (tk)
Bild: © IDOL‘foto – stock.adobe.com
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können
