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10. April 2024
Bauzinsen weiter stabil

Bauzinsen weiter stabil

Bei den Baufinanzierungszinsen gibt es derzeit wenig Bewegung. Daran dürfte sich nach Ansicht von Michael Neumann vorerst auch nichts ändern. Der Vorstandsvorsitzende des Kreditvermittlers Dr. Klein beleuchtet das Zinsgeschehen und erläutert, warum von der EZB jetzt Fingerspitzengefühl gefragt ist.

Beim Blick auf die Lage am Baufinanzierungsmarkt sieht Michael Neumann, der Vorstandsvorsitzende des Kreditvermittlers Dr. Klein, derzeit Licht und Schatten. Als gute Nachricht führt der Zinsexperte den kontinuierlichen Rückgang der Inflation an – wenn auch jüngst in abgeschwächter Dynamik. In Deutschland lag die Teuerungsrate zuletzt bei vorläufig 2,3%, das waren 0,4 Prozentpunkte weniger als im Februar. Weniger erfreulich ist dagegen das anhaltend schwache Konjunkturwachstum in Deutschland und in der Euro-Zone.

Aufschwung am Baufinanzierungsmarkt

Laut Michael Neumann verwundere es vor diesen aktuellen Wirtschaftsentwicklungen nicht, dass sich die EZB mit Blick auf eine mögliche Senkung des Leitzinses weiterhin bedeckt halte. „Dieses Szenario ist seit Wochen in die Bauzinsen eingepreist, sodass wir hier aktuell nur wenig Bewegung sehen“, so der Zinsexperte. „Wir erleben tatsächlich eine sehr stabile Seitwärtsbewegung, wie wir sie in dieser Form lange nicht hatten.“ Dies wirkt sich positiv auf den Markt der Immobilienfinanzierung aus – die Nachfrage ist seit dem Zinsrückgang Ende 2023 spürbar gestiegen. „Vielen Interessenten ist bewusst, dass die zu erwartenden Zinsschritte seitens der EZB bereits in die aktuellen Bauzinsen eingepreist sind und diese daher nicht weiter fallen werden, wenn die Notenbanker den Leitzins dann tatsächlich senken.“ Wenn die Nachfrage nach Baufinanzierungen im zweiten Quartal anhält oder sogar weiter zulegt, sieht Neumann eine Trendwende vollzogen.

„Europäische Zentralbank muss Fingerspitzengefühl beweisen“

Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins seit Monaten bei 4,5% belassen. Dass es im laufenden Jahr zu einer Anhebung kommen wird, gilt als sicher, aber der Zeitpunkt bleibt ungewiss. „Die EZB muss jetzt Fingerspitzengefühl beweisen“, sagt der Vorstandsvorsitzende von Dr. Klein. „Das Wirtschaftswachstum stagniert, die Erwartungen im Markt sind gedämpft. Zwar sinkt die Inflation, doch die Kerninflation wird noch eine Weile bei über 2% liegen. Hinzu kommt die Sorge vor einer Lohn-Preis-Spirale, bei der Lohnerhöhungen lediglich eine Anpassungsreaktion an die inflationäre Entwicklung sind.“ All dies gelte es für die EZB zu berücksichtigen und aufgrund valider Daten einzuschätzen. Wie die meisten Experten geht auch Neumann nicht davon aus, dass die Zentralbank bei ihrer Sitzung am 11.04.2024 ihren Kurs ändert oder einen festen Zeitpunkt für eine erste Zinssenkung bekannt gibt.

Seitwärtsbewegung der Bauzinsen dürfte anhalten

Wenig Auswirkungen hat all dies aktuell auf die Baufinanzierungszinsen. Deshalb geht Neumann davon aus, dass sich die Bauzinsen auch in den nächsten Wochen seitwärts bewegen werden ohne nennenswerte Ausschläge nach oben oder unten. Momentan beträgt der repräsentative Bestzins von Dr. Klein für eine zehnjährige Baufinanzierung bei 2,98% (Stand: 08.04.2024). Mittelfristig lautet die Prognose zum jetzigen Zeitpunkt „Seitwärtsbewegung mit sehr geringer Schwankungsbreite“. (tik)

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