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2. März 2022
bAV und bKV: „Ritterschlag, dass man uns als Blaupause kopiert“

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bAV und bKV: „Ritterschlag, dass man uns als Blaupause kopiert“

Dann lassen Sie uns doch noch mal auf die bAV schauen. Der Zuwachs ist auch dort hoch. Woran liegt es?

Wir sind ein traditioneller bAV-Versicherer und haben natürlich auch einen Bestand, dem Geschäftsvolumen innewohnt. So würde ich sagen, dass 60% des Geschäfts Neuzugänge sind, 40% des gesamten Geschäfts kommt aus Erhöhungen und Dynamiken. Da sieht man schon, dass wir die bestehenden Bestände mit den Maklern gemeinsam sehr stark bearbeiten. Bei den Neuzugängen muss man sich die unterschiedliche Entwicklung der Branchen ansehen. Es gibt Branchen mit vielen digitalen Unternehmen, die enorm viele neue Mitarbeiter einstellen. Und es gibt andere, die aufgrund des Marktzinses die bestehenden Versorgungssysteme auffüttern müssen, um die Renten sozusagen noch zu halten. Und dadurch entsteht in den bestehenden bAV-Geschäften ein hoher Anpassungsanteil.

Zudem gab es die Änderung des Betriebsrentenstärkungsgesetzes zum 01.01.2022 mit dem 15%-Arbeitgeberzuschuss für den Bestand. Viele Makler haben darauf hingearbeitet und davon partizipiert natürlich ein lange im bAV-Geschäft wirkender Versicherer mehr als Unternehmen, die noch nicht so einen großen bAV-Bestand haben. Und da bekommt auch die Digitalisierung eine besondere Note. Die Arbeitnehmerberatung erfolgt viel häufiger über digitale Tools. Der Makler muss nicht mehr in die Regionen fahren.

Trotzdem muss es doch Verunsicherungen hinsichtlich des Zinses und der Garantien geben?

Ich würde sagen, die letzten zwei Jahre waren tatsächlich davon geprägt. Langsam haben aber auch die Deutschen verstanden, dass aufgrund der nun elf Jahre anhaltenden Niedrigzinsphase anders gespart werden muss. Mittlerweile erleben wir, dass aus 100% Garantie 80 oder 75 geworden sind. Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben die Scheu vor der fondsgebundenen Logik verloren. Gemanagte Fonds und Baskets werden akzeptiert und so sehen wir auch einen Zuwachs in der fondsgebundenen bAV.

 
Ein Interview mit
Frank Kettnaker