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10. Mai 2022
Bis zu 51 qm weniger für 1.000 Euro Kaltmiete als vor zehn Jahren
Kleines Wohnzimmer mit Platzproblem und einem schrägen Sofa

Bis zu 51 qm weniger für 1.000 Euro Kaltmiete als vor zehn Jahren

In Deutschlands größten Städten erhielten Mieter 2021 für das gleiche Geld deutlich weniger Wohnraum als noch vor zehn Jahren. Dies zeigt eine Analyse von immowelt. So betrug der Rückgang in der Spitze 51 qm. Am stärksten geschrumpft ist die Wohnfläche für 1.000 Euro Kaltmiete in Dortmund und Leipzig.

Ein Zehnjahresvergleich von immowelt zeigt, wie sich die Wohnfläche verändert hat, die man für 1.000 Euro Kaltmiete in den 14 größten deutschen Städten bekommt. Noch vor zehn Jahren standen die Chancen in der Großstadt nicht schlecht, für 1.000 Euro Miete eine geräumige Wohnung zu ergattern. In München gab es für das Budget im Median 83 m2 Wohnfläche, in Berlin waren es sogar 114 m2. Zehn Jahre später müssen sich Mieter für das gleiche Geld flächenmäßig deutlich einschränken, wenn sie eine Wohnung neu anmieten: In München sind für 1.000 Euro kalt gerade noch 48 m2 Wohnraum drin, was einem Minus von 42% entspricht, in Berlin reicht es mit dem Budget nur noch für lediglich 70 m2 – ein Rückgang von 39%.

Deutlichster Rückgang mit 51 m2 in Dortmund

Den stärksten absoluten Rückgang weist Dortmund auf: Vor zehn Jahren war hier für 1.000 Euro Kaltmiete noch eine Wohnung mit 150 m2 zu haben. Nun bekommen Wohnungssuchende für das gleiche Geld nur noch 99 m2 – dies entspricht einem Minus von 51 m2. Zwar hatten 1.000 Euro 2011 inflationsbedingt noch eine höhere Kaufkraft – dies allein erkläre laut immowelt aber nicht, warum die heute für diesen Betrag angebotenen Wohnungen deutlich kleiner seien. So hätten vor allem die enormen Mietpreisanstiege seit 2011 dafür gesorgt, dass Mieter, die heute nach einer Wohnung suchen, für dasselbe Budget deutlich weniger Wohnraum bekommen.

Neben Dortmund fällt auch in Leipzig die Verringerung bei der Wohnfläche am stärksten aus. Für 1.000 Euro Kaltmiete war in Leipzig 2011 noch eine Wohnung mit 143 m2 zu bekommen. 2021 verringerte sich die Wohnfläche für die gleiche Summe um 46 m2. Doch auch in Dresden ist die Wohnfläche entsprechender Objekte 2021 deutlich geschrumpft.

Geringstes Minus in Hamburg

Den geringsten Rückgang beim Wohnraum weist Hamburg auf. Für 1.000 Euro erhielten Mieter 2021 in der Hansestadt 18 m2 weniger als 2011. Auch Hannover verzeichnet nur ein moderates Minus von 20 m2. In beiden Städten haben die Mietpreise laut immowelt weniger stark zugelegt als in anderen Großstädten – die Rückgänge beim Wohnraum fallen entsprechend geringer aus.

Höhere Immobilität auf dem Wohnungsmarkt

Wie immowelt weiter mitteilt, habe der enorme Anstieg der Angebotsmieten in vielen Großstädten eine verstärkte Immobilität auf dem Wohnungsmarkt zur Folge. Auch wer umziehen will, bleibt lieber in der großen Mietwohnung, weil eine kleinere Bleibe nicht günstiger kommt, sondern oftmals sogar teurer. Insbesondere ältere Menschen bleiben somit oftmals in ihrer preiswerten, geräumigen Wohnung – auch wenn sie eigentlich nicht so viel Wohnraum bräuchten.

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Bild: © Robert Kneschke – stock.adobe.com