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4. November 2016
Blasengefahr bei Immobilien weiter gestiegen

Blasengefahr bei Immobilien weiter gestiegen

Die Gefahr einer Blasenbildung am deutschen Immobilienmarkt ist laut dem Empirica Blasenindex für das dritte Quartal 2016 leicht gestiegen. Dennoch raten die Studienautoren der BaFin zur Vorsicht beim Einsatz der bald zur Verfügung stehenden Regulierungsinstrumente bei der Vergabe von Baukrediten.

Der Empirica-Blasenindex ist im dritten Quartal um 0,01 Punkte gestiegen, der Einzelindex Preis-Einkommen sogar um 0,04 Punkte. Der Teilindex Vervielfältiger legte ebenfalls um 0,01 Punkte während Baukredite stagnierten und Fertigstellungen um minus 0,01 Punkte nachgaben. Empirica zufolge ist noch keine übermäßige Verschuldung in Sicht. Die Immobilienpreise legen demnach vor allem aufgrund fehlender neuer Angebote zu.

Regulierungswerkzeuge mit Bedacht einsetzen

Die Studienautoren raten der BaFin vor diesem Hintergrund dazu, die bald hinzukommenden Werkzeuge zur Regulierung der Kreditvergabe mit Bedacht einzusetzen, zumal diese auch die Diskussion um die Wohnimmobilienkreditrichtlinie (WIKR) gesehen werden müssten. Da beide Vorhaben in dieselbe Richtung gehen, sollten sie koordiniert werden, um nicht den gerade in Fahrt kommenden Neubau abzuwürgen. So würde der Druck auf die Mieten schließlich weiter erhöht. Im Schlimmsten Fall könne eine partielle Kreditklemme eine Blase zum Platzen bringen.

Kaufpreise enteilen Mieten und Einkommen

In 215 von 402 untersuchten Landkreisen und kreisfreien Städten sind Mieten und Kaufpreise nicht mehr im Gleichklang gestiegen. Das sind sechs mehr als im Vorquartal und mehr als doppelt so viel wie vor drei Jahren. In insgesamt 124 Kreisen sind die Kaufpreise zudem nicht nur den Mieten, sondern auch den Einkommen enteilt. Hier lag der Wert im Vorquartal bei 109 und vor drei Jahren bei lediglich 28. Insgesamt attestiert der Empirica Blasenindex für 144 Kreise eine mäßige bis hohe Blasengefahr, und damit für vier mehr als im Vorquartal. (mh)