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10. Januar 2023
CBRE-Studie: Wie wollen Menschen künftig leben?

CBRE-Studie: Wie wollen Menschen künftig leben?

Der Immobiliendienstleister CBRE hat weltweit Menschen befragt, wie sie in Zukunft leben, arbeiten und einkaufen möchten und welche Folgen das auf die von ihnen genutzten Immobilien haben wird. Die Umfrage zeigt auch, welche Aspekte bei Immobilienentscheidungen im Fokus stehen.

Einem Bericht des globalen Immobiliendienstleisters CBRE zufolge beeinflussen zukünftig vier übergreifende Themen die Immobilienentscheidungen: das Wohlbefinden, die Lage, ESG und hybrides Arbeiten. Für die Umfrage wurden weltweit über 20.000 Personen aller Altersklassen befragt, wie sie in Zukunft leben, arbeiten und einkaufen möchten und was das für die von ihnen genutzten Immobilien bedeutet. Laut CBRE unterscheiden sich etwa die Ergebnisse in den USA und in Europa nur geringfügig.

„Die Umfrage liefert wichtige Erkenntnisse für Investoren, um ihre Immobilien zukunftsfest aufzustellen“, erklärt Dr. Jan Linsin, Head of Research von CBRE. „Besonders in den Bereichen Wohnen, Büro, Einzelhandel und Logistik müssen sicher geglaubte Gewissheiten aufgegeben werden. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass nicht alle Verbraucher im Umland leben und von zu Hause aus arbeiten und einkaufen wollen,“ so Linsin weiter.

Wohnen nahe urbaner Zentren

Europaweit wollen fast ein Drittel der Befragten in den nächsten zwei Jahren umziehen. 42% von ihnen zieht es näher ans Stadtzentrum. Entgegen dem Trend zur Abwanderung in die Vororte während der Corona-Pandemie lässt die Studie erkennen, dass die Menschen in der Nähe von urbanen Zentren leben möchten, vor allem jüngere Menschen. In Deutschland seien laut CBRE vergleichbare Trends zu beobachten, auch wenn hierzulande nur 28% der Befragten in den kommenden zwei Jahren ihren Wohnort wechseln wollen. Dies sei der Studie zufolge unter anderem auf die knappe Verfügbarkeit von Wohnraum in den Ballungszentren und Metropolrändern zurückzuführen. Fast fast zwei Drittel der Deutschen mit Umzugsplänen wollen zur Miete wohnen. Dies eröffne CBRE zufolge entsprechende Möglichkeiten für den frei finanzierten und geförderten Mietwohnungsbau sowohl für Projektentwickler als auch für Investoren.

Zurück ins Büro

Nachdem ganze Belegschaften infolge der Pandemie im Home-Office gearbeitet haben, geht es nun zurück ins Büro. So gaben 38% der Befragten an, wieder Vollzeit im Büro zu sein. Rund 90% möchten zumindest Teile der Arbeitszeit im Büro verbringen. Bedarf an Büroimmobilien bleibt also vorhanden, so die Studienautoren. Kürzere Pendelzeiten (von 67% Prozent der Befragten genannt) und eine insgesamt bessere Lage (von 54% genannt) geben dabei den Ausschlag für die Häufigkeit von Bürobesuchen. Dies zeige, dass die Lage sowohl für Investoren als auch für Nutzer weiterhin ein äußerst wichtiger Faktor sei, wenn es um den Erwerb oder die Inanspruchnahme neuer Flächen gehe, wie es in der Studie weiter heißt.

Shoppen vor Ort

Auch wenn der Online-Handel boomt, gaben die Befragten in sieben von zehn Kategorien den stationären Einzelhandel als präferierte Einkaufsmethode an. Insbesondere das Einkaufserlebnis in den Geschäften und das Produkterlebnis an sich wird nach wie vor gefragt. Für insgesamt 61% der Befragten gibt das Produktangebot den Ausschlag für den Besuch eines stationären Geschäfts. Vor allem das Begutachten sowie das An- bzw. Ausprobieren der Ware vor Ort sind dabei wichtige Gründe. Rund die Hälfte der Befragten gab an, sich ein Produkt auch vor dem Online-Kauf im Geschäft ansehen zu wollen. Fehlkäufe geben 43% der Befragten lieber im Ladengeschäft zurück, als sie auf dem Postweg zurückzugeben. Auch vor dem Hintergrund steigender Preise im Online-Handel zeigen die Ergebnisse die wachsende Bedeutung des Omni-Channel- Einzelhandels. (tk)

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