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12. Juni 2020
Damit muss wegen Corona in der Schaden- und Unfallversicherung gerechnet werden

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Damit muss wegen Corona in der Schaden- und Unfallversicherung gerechnet werden

Cyberversicherung trotzt dem Corona-Trend

Im Marktausblick für dieses Jahr spielt wenig überraschend die Corona-Krise die Hauptrolle in der Einschätzung von Assekurata. Die Rating-Agentur geht davon aus, dass infolge der Kontaktbeschränkungen das Neugeschäft über alle Zweige hinweg eingebrochen sei. Einzig die Cyberversicherung könne sich diesem Trend entgegenstemmen. Wittkamp zufolge sei das auf die Ausweitung von Home-Office im Zuge der Pandemie zurückzuführen. Das habe bei vielen Unternehmen ein Umdenken eingeleitet, sich stärker mit Risiken der eigenen IT auseinanderzusetzen.

Vier belastete Bereiche

Beim Blick auf die möglichen Effekte der Krise, die sich für die Schadensbelastung ergeben, bietet Wittkamp sowohl Licht als auch Schatten. Vier Bereiche schlagen seiner Ansicht nach besonders negativ zu Buche:

  • Betriebsschließungsversicherungen
  • Kreditversicherungen
  • Rechtsschutzversicherungen
  • Veranstaltungsausfallversicherungen

Gerade bei Betriebsschließungen und im Zuge dessen beim Arbeitsrecht, werde es seiner Meinung nach vermehrt zu rechtlichen Auseinandersetzungen kommen. Und auch bei den D&O-Versicherungen erwartet er höhere Kosten, wenn Insolvenzverwalter versuchten ehemalige Geschäftsleitungen in Haftung zu nehmen.

Positive Effekte auf die Schadensbelastung

Doch wo Schatten, da auch Licht. Dieses Licht kommt in Form von stark rückläufigen Zahlen bei den Verkehrs- Sport- und Freizeitunfällen. Unter diesen Umständen geht die Assekuranz Rating-Agentur davon aus, dass Versicherer mit einem Tätigkeitsschwerpunkt im Gewerbebereich härter von der Corona-Krise getroffen werden, als diejenigen, die verstärkt auf das Privatkundengeschäft setzten.

Keine massiven Verluste zu erwarten

Wie schätzt Assekurata nun aber die Beitrags- und Ertragsentwicklung ein? Wittkamp gibt zu bedenken, dass es in erster Linie darauf ankäme, wie schnell sich die gesamtwirtschaftliche Situation wieder erhole. Ein Beitragswachstum sieht er jedoch als höchst unwahrscheinlich an. Wenn es jedoch um die Gewinnerwartungen geht, gibt Wittkamp Entwarnung. Die Zeiten neuer Rekordergebnisse seien zwar erstmal vorbei, er rechne jedoch auch nicht damit, dass ein großer Teil der Versicherer in die Verlustzone rutsche. (tku)

Der Assekurata-Marktausblick zur Schaden-/Unfallversicherung 2020/2021 kann hier bezogen werden.

Bild: © Knut – stock.adobe.com