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3. Juli 2022
Das magische Renditedreieck mithilfe der Blockchain aushebeln

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Das magische Renditedreieck mithilfe der Blockchain aushebeln

FINEXITY hat es sich zum Ziel gemacht, Investments in alternative Kapitalanlagen für Privatanleger investierbar zu machen. Dazu bedient sich das Unternehmen der Blockchain-Technologie. Wie Sachwerte handelbar gemacht werden und wie das magische Renditedreieck gesprengt werden kann, erläutert Paul Huelsmann.

Ein Interview mit Paul Huelsmann, CEO und Gründer der FINEXITY AG
Herr Huelsmann, wie kam es dazu, dass Sie gemeinsam mit Ihrem Co-Gründer, Henning Wagner, FINEXITY an den Start gebracht haben?

Henning und ich haben uns damals bei einem großen Konzern kennengelernt, bei dem wir gemeinsam einen globalen Inkubator aufgebaut haben. Das heißt: Wir haben aus dem Unternehmen heraus Start-ups gegründet. Das waren damals 14 Unternehmungen, von denen sechs bereits im Blockchain-Bereich angesiedelt waren. Wir waren also recht früh in der ganzen Thematik Blockchain drin und lernten schnell, wie wir Business Cases schaffen, durch die am Ende auch ein Mehrwert für den Kunden generiert wird. Bei vielen Projekten mussten wir aber feststellen, dass die Transaktionen über die Blockchain zwar effizient gestaltet wurden, der Business Case am Ende aber nicht mehr funktionierte. Deshalb haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, beides zu vereinen: einerseits schlanke, effiziente Transaktionen über die Blockchain und andererseits für Privatanleger passende Assets, die zum kontinuierlichen Vermögensaufbau beitragen.

Und wie haben Sie die Ihrer Meinung nach passenden Assets identifiziert?

Wir haben uns die Portfoliostruktur von Ultrareichen – also von Personen mit einem freien Vermögen von 30 Mio. US-Dollar oder mehr – angesehen. Diese Ultrareichen allokieren durchschnittlich knapp 50% ihres gesamten Portfolios in alternativen Kapitalanlagen. Daraus ergeben sich aber vier Probleme.

Welche sind das?

Erstens: extrem hohe Eigenkapitalanforderungen. Wer heute eine Immobilie kaufen möchte, braucht mindestens 10% Eigenkapital, selbst bei einer 100%-igen Finanzierung. Immerhin machen die Nebenkosten allein schon 10% aus. Wenn es sich dann noch um eine Immobilie handelt, die in einer Stadt wie Hamburg liegt, kommen bei einer 50-Quadratmeter-Wohnung schnell 50.000 Euro Eigenkapital zusammen. Diese 50.000 Euro sind dann bereits nötig, um überhaupt die Finanzierung zu erhalten.

Zweitens: Informationsasymmetrien zwischen Käufern und Verkäufern. Nehmen wir beispielsweise den Kunstmarkt. Der Kunstmarkt ist ein sehr, sehr intransparenter Markt für Nicht-Experten. Für diejenigen, die aber in der Thematik drin sind, lassen sich gute Deals machen. Das sind zum Beispiel Auktionshäuser, große Galeristen oder auch Kunst-Broker, die am Markt agieren. Als Privatanleger habe ich aber weder die Möglichkeit, tief genug in den Markt einzusteigen, noch verfüge ich über das finanzielle Volumen, ab dem beispielsweise ein Family Office für mich interessant wäre.

Der dritte Punkt ist der Verwaltungsaufwand. Das heißt: Wer sich heute einen Oldtimer kauft, der muss sich morgen um die Wartung kümmern. Weiter geht es mit einem Wirtschaftsplan, dann muss dafür gesorgt werden, dass die Reparaturen ordentlich durchgeführt werden usw. Der Aufwand, das Gut ordentlich zu verwalten, ist also groß.

Und der vierte Punkt, weshalb Privatanleger heute eine ganz andere Portfoliostruktur haben als die Ultrareichen: Privatanleger brauchen die Flexibilität bzw. die Liquidität. Sie müssen in der Lage sein, ihre Vermögenswerte schnell zu verkaufen, falls sie in Geldnot kommen.

 
Ein Interview mit
Paul Huelsmann