AssCompact suche
Home
Fort & Weiterbildung
2. Dezember 2022
Defizite rund ums Thema Finanzen – auch bei Führungskräften

2 / 2

Businessman with  euro sign instead of head

Defizite rund ums Thema Finanzen – auch bei Führungskräften

Nur 18% nennen Berufsunfähigkeitsversicherung

Beim Grundwissen zur privaten Absicherung von Risiken sieht der Wissensstand etwas besser aus: So wissen etwa 90%, dass eine private Haftpflichtversicherung zwar empfohlen wird, aber nicht verpflichtend ist. Gut drei Viertel nennen bei der Frage nach Versicherungen, die man unbedingt haben sollte, dann auch die Haftpflichtversicherung. Jedoch antworten auf diese Frage nur 18% mit „Berufsunfähigkeitsversicherung“.

Wie groß ist das Wissen zu Steuern, Sozialversicherung und Erbe?

Weitere Irrtümer gibt es laut MLP-Studie bei den Themen Steuern, Sozialversicherung und Erbe. In diesem Themenfeld glauben 46%, man müsse mindestens 30% Eigenkapital nachweisen, um eine Immobilie zu kaufen. Auch herrsche bei 18% z. B. die Annahme vor, eine Steuererklärung lohne sich nur bei einem hohen Jahreseinkommen. Überdurchschnittlich oft sagen dies laut Studie Menschen aus unteren Einkommensschichten. Fast jeder fünfte Bürger hält Immobilien für grundsätzlich erbschaftssteuerbefreit, wenn sie von den Eltern an die Kinder vererbt werden. Fast jeder Berufstätige weiß aber z. B., welche Steuerklasse er hat oder wo er das nachschauen könnte.

Für Führungskräfte wäre es wichtig, …

Was Führungskräfte angeht, die Finanzentscheidungen für ihre Unternehmen treffen, fällt das Wissen zu Privatfinanzen erwartungsgemäß größer aus als im Durchschnitt: Sie beurteilen im Schnitt 81% der Fragen korrekt. Doch auch sie lägen laut MLP gemessen an ihrer Expertise erstaunlich oft falsch – vor allem bei Themen wie Inflation und Rente. 43% der Finanzentscheider nehmen an, dass eine Erhöhung der Zinsen automatisch zu einer Erhöhung der Inflation führt. Und ein Drittel geht etwa davon aus, dass man als Schuldner nicht von der Inflation profitiert. Gerade für Finanzentscheider in Unternehmen wäre, so MLP, ein fundiertes Verständnis der Auswirkungen einer Inflation von großer Bedeutung.

42% der Finanzentscheider denken außerdem, dass mehr Kinder automatisch eine höhere Rente bedeuten, ein Viertel glaubt, dass die gesetzliche Rente 70% des letzten Einkommens abdeckt, und knapp ein Viertel hat die Annahme, dass man auf einem Tagesgeldkonto in der Regel mehr Rendite erzielen kann als an der Börse. MLP hält Irrtümer von Finanzentscheidern in diesem Feld nicht nur für problematisch für berufliche Entscheidungen und die eigene Lebensplanung. Die falschen Annahmen könnten aufgrund ihrer Vorbildfunktion auch zu falschen Ratschlägen anderen gegenüber führen.

Mehr Interesse an Finanzthemen wecken

„Der MLP Finanzkompetenzreport zeigt deutlich, dass mangelhaftes Finanzwissen weit verbreitet ist – über alle Geschlechter, Altersgruppen und Bildungsschichten hinweg. Gerade bei so wichtigen Themen wie der Rente oder der passenden Absicherung kann dies gravierende Folgen haben“, so Jan Berg, Sprecher des Vorstands der MLP Finanzberatung SE und verantwortlich für die MLP School of Financial Education. „Es ist wichtig, mehr Interesse an Finanzthemen zu wecken und die finanzielle Bildung zu stärken.“

Über die Studie

Die repräsentative Befragung von Bevölkerung und Finanzentscheidern wurde vom Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag der MLP School of Financial Education durchgeführt. (lg)

Bild: © Sergey Nivens – stock.adobe.com

Seite 1 Defizite rund ums Thema Finanzen – auch bei Führungskräften

Seite 2 Nur 18% nennen Berufsunfähigkeitsversicherung