Private Markets gewinnen als Anlageklasse kontinuierlich an Bedeutung, insbesondere in Zeiten volatiler Kapitalmärkte und zunehmender politischer Herausforderungen. Anleger und Vermittler suchen vermehrt Lösungen, die sowohl Diversifikation als auch Expertise bieten, um nachhaltig Renditen zu erzielen und Risiken zu minimieren. Legt man den Fokus auf den Zugang zu aktiven Managern, werden im Bereich der liquiden Märkte oft Multi-Manager-Fonds (Sub-Advisor-Fonds) gegenüber Dachfonds bevorzugt. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem sogenannten Multi-Manager-Modell, und welche Potenziale könnte dieser Ansatz im Bereich der Private Markets bieten?
Was ist der Multi-Manager-Ansatz?
Grundlegend beschreibt der Multi-Manager-Ansatz eine Struktur, bei der unterschiedliche spezialisierte Asset-Manager auf einer gemeinsamen Plattform zusammengeführt werden. Im Gegensatz zu traditionellen Anlageformen, bei denen ein einzelner Vermögensverwalter verschiedene Anlageklassen verantwortet, delegiert eine Multi-Manager-Plattform einzelne Investmentsegmente gezielt an Spezialisten. Diese Asset-Manager konzentrieren sich dabei auf jene Märkte und Anlageklassen, in denen sie nachweislich über tiefgehendes Fachwissen und umfangreiche Erfahrungen verfügen. Typische Anlageschwerpunkte sind beispielsweise Wohn- und Gewerbeimmobilien, Infrastrukturprojekte, erneuerbare Energien oder Private-Equity-Beteiligungen.
Neutral betrachtet: Die Vorteile ...
Ein zentraler Vorteil des Multi-Manager-Ansatzes liegt im Netzwerkeffekt, denn die gemeinsame Plattform unterhält direkte Verbindungen zu den einzelnen Asset-Managern, was zu einem besseren Dealflow und zu Möglichkeiten für die Investoren, wie z. B. Co-Investments, führen kann. Anleger können durch diesen Ansatz von einer breiten Risikostreuung über unterschiedliche Anlageklassen, verbunden mit spezifischer Marktkompetenz der einzelnen Manager, profitieren. Damit ist die Gefahr geringer, dass Anlageentscheidungen generalistisch getroffen werden und mögliche Risiken einzelner Märkte unterschätzt werden. Sowohl bei komplexen Anlageklassen im Allgemeinen, als auch in schwierigen Ausgangssituationen einzelner Anlageobjekte, wie beispielsweise die nachhaltige Sanierung von Bestandsimmobilien („Manage to Green“-Ansätze), zeigt sich, dass spezialisiertes Know-how wesentliche Unterschiede im qualifizierten Management von Risiken und der Realisierung von Chancen bewirken kann.
Die Plattform als koordinierende Einheit, häufig in Form einer Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG), sorgt im Rahmen des Fondsmanagements für regulatorische Sicherheit, Transparenz und Compliance.
... und die Herausforderungen
Dennoch bringt der Ansatz auch Herausforderungen mit sich. So müssen klare Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten auf Plattformebene festgelegt werden, um Überschneidungen zu vermeiden und eine bestmögliche Diversifikation auf Produktebene bieten zu können. Zudem erfordert die Koordination unterschiedlicher Asset-Manager hohe organisatorische Kompetenz, um eine konsistente strategische Ausrichtung des gesamten Portfolios sicherzustellen und Anlegern den besten Service zu bieten.
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