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7. Oktober 2019
Deutsche bunkern Rekordsumme auf Girokonten

Deutsche bunkern Rekordsumme auf Girokonten

Auf klassischen Girokonten sind die Zeiten von Guthabenzinsen schon lange Geschichte. Dennoch haben die Deutschen so viel Geld wie nie zuvor darauf liegen. Schon Ende 2019 dürfte voraussichtlich die Marke von 1 Bio. Euro geknackt werden.

Die Deutschen sammeln immer mehr Geld auf Girokonten. Das zeigen die Ergebnisse einer Analyse von Deposit Solutions. Dem FinTech zufolge hat sich das Giroguthaben der Deutschen seit 2011 fast verdoppelt. Aktuell liegen demnach rund 890 Mrd. Euro auf deutschen Girokonten. Voraussichtlich schon im Dezember dieses Jahres werde die Grenze von 1 Bio. Euro fallen. Auch das Guthaben auf deutschen Tagesgeldkonten steigt trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase kontinuierlich. Zwischen 2011 und 2018 belief sich der Zuwachs laut Deposit Solutions auf insgesamt 40%. Dabei ist die Anzahl der Tagesgeldkonten 2018 zum ersten Mal leicht zurückgegangen.

Aufwand schreckt Sparer ab

„Die Menschen sparen mehr Tagesgeld als noch vor ein paar Jahren, nutzen dafür aber weniger Konten. Auch das wachsende Guthaben auf unverzinsten Girokonten deutet darauf hin, dass Sparern der Aufwand für die Eröffnung neuer Konten zur verzinsten Anlage in Tages- oder Festgeldern zu hoch erscheint. Viele lassen ihr Geld einfach unverzinst auf dem Girokonto liegen“, kommentiert Dr. Tim Sievers, CEO und Gründer von Deposit Solutions, die Zahlen.

Plattformnutzer sparen aktiver

Die Auswertung des Anlageverhaltens von 80.000 Nutzern von Zinsplattformen zeigen derweil, dass die Menschen Tages- und Festgeld intensiver nutzen, sobald der Aufwand für zusätzliche Kontoeröffnungen entfällt. 2018 haben Plattformnutzer ihr Geld im Schnitt in 2,3 Tages- und Festgeldangebote gleichzeitig angelegt. Dem gegenüber stehen lediglich 1,5 Tages- und Festgeldangebote, die deutsche Sparer nutzen, wenn sie die Konten selbst eröffnen und führen müssen. Auch beim Sparvolumen gibt es deutliche Unterschiede. Nutzer von Tages- oder Festgeldkonten haben im Jahr 2018 rund 21.000 Euro angelegt. Auf Plattformen waren es hingegen 57.400 Euro pro Kopf. (mh)

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