Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern am Stadtrand ist unter dem Einfluss der Corona-Lockdowns um fast zwei Drittel angestiegen. Das geht aus einer aktuellen Analyse von ImmoScout24 hervor, die die Entwicklung von Nachfrage und Preisen in den Top-5-Städten sowie ihren Umlandgemeinden zwischen Februar 2020 und dem aktuellen Marktgeschehen vergleicht.
Traum vom Eigenheim nimmt zu
Generell träumen noch mehr Menschen als vor Corona der Analyse zufolge den Traum vom Eigenheim. Im Juni 2021 entfielen auf inserierte Einfamilienhäuser zum Kauf in den Speckgürteln der Top-5-Metropolen 58% mehr Kontaktanfragen als im Februar vor dem ersten Lockdown. Außerhalb der Metropolregionen betrug das Plus 52%. Auch innerhalb der Top-5-Metropolen wuchs das Interesse am eigenen Haus um 41%, aber nicht ganz so stark wie in ihren Randgebieten.
Offensichtliche Folge der Lockdown-Erfahrungen
„Die Nachfrage nach einem Häuschen im Grünen hat in den vergangenen Corona-Monaten einen weiteren Schub bekommen. Der Wunsch nach mehr Platz und einem Garten ist offensichtlich eine Folge der Lockdown-Erfahrungen. Aufgrund der großen Konkurrenz sollten Kaufinteressierte ihre Unterlagen und Finanzierungsmöglichkeiten schon vorab klären, um bei guten Angeboten rasch zuschlagen zu können“, erläutert Dr. Thomas Schroeter, Geschäftsführer von ImmoScout24.
Gemischtes Bild in den Metropolen
Besonders stark ist die Nachfrage im Berliner Speckgürtel gestiegen. Er erlebte einen Nachfrageschub von 80% seit Februar 2020. Doch auch in der Hauptstadt selbst lag das Plus im gleichen Zeitraum bei 77%. Der Hamburger Speckgürtel erlebte einen Nachfrageschub von 76%. In der Hansestadt selbst hingegen sank die Nachfrage im Gegensatz zu Berlin aber leicht um 2%. Auch im Münchener Speckgürtel legte das Interesse stark zu. Hier zog die Nachfrage seit Februar 2020 um 71% an. In der Stadt selbst legte die Nachfrage mit einem Plus von 13% dagegen deutlich moderater zu. Im Randgebiet von Frankfurt am Main wuchs die Nachfrage für die inserierten Einfamilienhäuser zwischen Februar 2020 und Juni 2021 mit 53% vergleichsweise langsam, aber immer noch deutlich stärker als in der Metropole selbst, wo ein Plus von 27% zu Buche stand. Die Kölner Randlagen verbuchten derweil ein vergleichsweise kleines Plus von 43%. In der Domstadt selbst stieg die Nachfrage für inserierte Häuser im selben Zeitraum um 88% und damit sogar stärker als in den Speckgürteln der Rheinmetropole. (mh)
Bild: © Marco2811 – stock.adobe.com
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