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6. November 2022
Deutsche geraten an finanzielle Grenzen: Was tun mit der LV?

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No money

Deutsche geraten an finanzielle Grenzen: Was tun mit der LV?

Die Sparfähigkeit der Deutschen sinkt mit der Inflation. Versicherer richten sich darauf ein, dass Lebensversicherungsverträge von Kunden nicht mehr bedient werden können. Der Policenaufkäufer Winninger rät im Notfall zum Verkauf der LV und empfiehlt Vermittlern, jetzt das Gespräch mit ihren Kunden zu suchen.

Ein Artikel von Klaus Secker, Leitung Vertrieb und Prokurist bei der Winninger AG

Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes e. V., geht davon aus, dass bis zu 60% der Deutschen ihr verfügbares Einkommen für den Lebensunterhalt ausgeben müssen. Zu ähnlichen Einschätzungen kommt auch der Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (Handelsblatt vom 21.08.2022).

Mittlerweile haben es alle bemerkt: Die Inflation ist in Deutschland so hoch wie seit 70 Jahren nicht mehr. Die Inflationsrate laut Statistischem Bundesamt lag im September bei 10%. Die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und auch die privaten Haushalte sind so schlecht wie lange nicht mehr. Egal ob der Ukrainekrieg oder die Atomwaffendrohung Russlands, der Taiwan-China- oder der USA-China-Handelskonflikt, die sehr hohe Inflation und die eintretende Rezession werden die Unsicherheit der Deutschen auch im nächsten Jahr weiter forcieren.

Insbesondere die Lebensmittelpreise und die erhöhten Heizkosten verunsichern zunehmend die Bevölkerung. Aktuell sind die Verbraucherpreise von Nahrungsmitteln um 16,6% gestiegen, vor allem Speisefette- und Öle, aber auch Molkereiprodukte sind deutlich teurer. Auch die Energiekosten haben ein Plus von 35,6% zu verzeichnen. Heizöl, Brennholz und Gas haben sich im Vergleich zum Vorjahresmonat fast verdoppelt. Die Lebenshaltungs­kosten haben sich so deutlich erhöht, dass viele Bundesbürger kaum noch Kapital beiseitelegen können. Im Gegenteil, viele Kunden werden ihr mühsam Erspartes aufbrauchen müssen, um über die Runden zu kommen.

Auswirkung der Kostenexplosion auf die Altersvorsorge

Diese Kostenexplosion hat nicht nur Auswirkungen auf das alltägliche Leben, sondern zieht auch weitere Kreise mit sich. So haben auch die aktuell gestiegenen Lebenshaltungskosten Einfluss auf die Altersvorsorge der Verbraucher. Viele Kunden stehen vor der Entscheidung, ob sie die Prämien für ihre Altersvorsorge überhaupt noch aufbringen können oder die Verträge gegebenenfalls auflösen müssen. Auch die Vermittler werden mit der angespannten Situation der Verbraucher zunehmend stärker konfrontiert werden.

Beitragsfreistellungen und Kündigungen aus Liquiditätsbedarf werden zunehmen. Dies führt zu einer Reduzierung des Bestands der Vermittler und damit auch der Bestandspflegeprovision.

Was können Vermittler den Kunden also anbieten, wenn diese die Kapitalversicherung kündigen müssen?

Alternativen zur Kündigung

In Deutschland existieren rund 82 Millionen Kapitalversicherungsverträge; theoretisch besitzt also jeder Deutsche eine Lebens- oder Rentenversicherung. Wird das Geld aufgrund der aktuellen Situation benötigt, wird die Police in der Regel gekündigt; im letzten Jahr betrug das Stornovolumen laut GDV rund 13,8 Mrd. Euro. Doch warum prüfen die Kunden keine Alternativen? Eigentlich ganz einfach: Weil diesen Kunden eine gute Beratung fehlt und sie die Alternativen einfach nicht kennen.

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Ein Artikel von
Klaus Secker