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18. April 2019
Deutsche Inkassowirtschaft will sich selbst regeln

Deutsche Inkassowirtschaft will sich selbst regeln

Der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU) hat einen Entwurf für einen Verhaltenskodex erarbeitet und verabschiedet. Er soll klare und verständliche Regeln für die Inkassotätigkeit beinhalten. Zudem hat der BDIU die langjährige Bundesjustizministerin Brigitte Zypries zur neuen Ombudsfrau gewählt.

Die Mitglieder des BDIU haben sich auf die erste Fassung eines gemeinsamen Verhaltenskodex geeinigt. Mit großer Mehrheit stimmte die Mitgliederversammlung des Verbands für den ersten Entwurf eines Code of Conduct und auf die nächsten Schritte zur weiteren Erarbeitung dieses Regelwerks verständigt. Mit dem Kodex wollen die Rechtsdienstleister klare und verständliche Regeln für die Inkassotätigkeit etablieren. Der Code of Conduct soll bereits greifen, weit bevor ein Inkassounternehmen erstmalig mit einem Schuldner in Kontakt tritt.

Meilenstein für Inkassobranche

Der BDIU sieht in dem Beschluss einen Meilenstein für die Branche und für die Verbraucher „Unsere Branche stellt sich damit ihrer Verantwortung: Jedes Jahr realisieren Inkassounternehmen fast 6 Milliarden Euro an berechtigten Forderungen – wir sichern Jobs, sorgen für stabile Preise und verhindern Insolvenzen“, meint Kirsten Pedd, Präsidentin des BDIU. „Der Code of Conduct, den wir entwickeln, gewährleistet einen fairen Interessenausgleich und bringt die Interessen und Rechte von Gläubigern und Verbrauchern in Einklang.“

Brigitte Zypries zur Ombudsfrau gewählt

Die BDIU-Mitglieder wählten darüber hinaus die langjährige Bundesjustizministerin Brigitte Zypries zur neuen Ombudsfrau des Branchenverbandes, der rund zwei Drittel der am Markt aktiven Unternehmen und über 90% des Marktvolumens vertritt. Die Sozialdemokratin Zypries war bis vor einem Jahr Bundeswirtschaftsministerin und wurde nun einstimmig in ihr neues Amt gewählt.

Breite politische Unterstützung

Auf dem BDIU-Kongress signalisierten auch die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Hagl-Kehl (Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz) sowie die Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU), Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) und Tabea Rößner (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) ihre Unterstützung für einen Code of Conduct. (mh)